Für die Aufnahme internationaler Geschäftstätigkeit gibt es viele verschiedene Gründe. Für ein Unternehmen bedeutet es Wachstum und Aufbau neuer Absatzmärkte, für ein anderes ist es in erster Linie eine Maßnahme zur Kostenreduktion. Auch wenn sich ein Unternehmen auf dem Heimatmarkt etabliert hat, muss es sich im Ausland in der Regel von Neuem beweisen. Folgende wichtige Aspekte sollten beachtet werden, so Adrian Skibicki, Berater für caniasERP bei der Industrial Application Software GmbH (IAS), damit die Auslandsexpansion gelingt.
Absatzchancen im Ausland checken
Für eine gewinnbringende Internationalisierung eines Unternehmens muss zunächst eingehend geprüft werden, ob im Zielmarkt die Nachfrage für sein Produkt bzw. Dienstleistung besteht. Das Vorhandensein konkreter Nachfragepotenziale ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte.
Lokale Rahmenbedingungen ausloten
Das Geschäftskonzept im eigenen Land muss nicht automatisch auch im ausländischen Markt funktionieren und lukrativ sein, da von Land zu Land unterschiedliche Rahmenbedingungen gelten: Schon in Nachbarländern wie Frankreich und Spanien sind bereits solche einfachen Dinge, wie etwa die Konfektionsgröße bei Frauenkleidung, anders als in Deutschland. Bevor ein Unternehmen in den neuen Markt eintritt, ist deshalb eine genaue Kunden-, Markt- und Wettbewerbsanalyse durchzuführen.
Geschäftsmodell und Preisfindung
Auf Basis analysierter Ist-Situation muss das Geschäftsmodell an die sozioökonomischen Merkmale der Zielgruppe und die landesspezifischen Besonderheiten des neuen Marktes angepasst werden. Darunter fällt beispielsweise die Adaption der Preise an das lokale Preisniveau. Weil Qualitätsmängel langfristig im Gedächtnis der Kunden bleiben, sollte trotz neuer Preisfindung gleichbleibende Qualität gewährleistet sein.
Organisationsstruktur Ihrer Expansion
Für das neue Unternehmen muss eine Organisationsart gefunden werden, welche für das jeweilige Zielland geeignet ist und sich gut in die Struktur des Gesamtunternehmens einfügt. So stellt sich in der Regel die Frage, ob eine zentrale oder eine dezentrale Hauptverwaltung sinnvoller ist. Für eine zentrale Steuerung spricht beispielsweise die Kostenersparnis, die dem neu gegründeten Unternehmen durch eine bessere Ausnutzung vorhandener Ressourcen (IT, Verwaltung, etc.) zugutekommt. Für eine dezentrale Struktur sprechen dagegen eine bessere lokale Vernetzung sowie leichtere Personalbeschaffung.