CeBIT: SAP gewinnt erste "Referral Partner"

19.03.2007

Soviel sickerte aber bereits durch: A1S wird im ersten Schritt von SAP direkt vermarktet und gehostet. Ob Partner später dazu stoßen können, ist derzeit noch unklar. Als Zielkunden hat dabei SAP nicht Unternehmen im Visier, die mit einer standardisierten, nicht individualisierbaren ERP-Lösung zufrieden zu stellen sind. Und das sind beileibe nicht nur Kleinstfirmen. So hat etwa Andreas Naunin, Leiter des Unternehmensbereiches Mittelstand bei SAP Deutschland, auf der CeBIT mit Firmen gesprochen, die Millionen umsetzen und dennoch weiterhin mit Excel ihr Lager verwalten. Auch Datev-Kunden kämen seiner Meinung nach als A1S-Abnehmer in Frage.

Andere potentielle Anwender der on-demand-Lösung könnten Betriebe sein, die ihre Fertigung ins Ausland verlagern. Dann bräuchte man dort vor Ort keine eigene IT-Infrastruktur, und die Geschäftsdaten könnten dennoch erfasst und bearbeitet werden. Sobald diese Mittelständler sich jedoch durch ihre Geschäftsprozesse von ihren Mitbewerbern differenzieren möchten, benötigen sie laut Naunin ein lokal installierte, individuell konfigurierbare ERP-Lösung, eben Business One oder All-in-One.

Erste Referral-Partner

Das kurz vor der CeBIT verabschiedete "Referral Partner Programm" - ChannelPartner berichtete darüber in der vergangenen Ausgabe 11/07 auf Seite 8 - trägt erste Früchte. An den ersten zwei Messetagen unterschrieben gleich zwei Interessenten den zugehörigen Vertrag. Es handelt sich dabei um reine Beratungsunternehmen, die mit SAP geschäftlich nicht verbandelt waren. Diese Auskunft erteilte der SAP-Manager Jürgen Kleinsteuber in Hannover. Und die Ziele des Channel-Chefs sind äußerst ehrgeizig: Innerhalb der nächsten zwölf Monaten möchte er 100 Referral Partner allein in Deutschland gewinnen. Dabei hat Kleinsteuber auch die großen Systemhäuser im Visier. Diese könnten sich als Tippgeber neue Geschäftsfelder erschließen. Und jeder dieser Partner sollte im Schnitt zwei neue Business One-Kunden mitbringen, so der SAP-Manager.

Allerdings glaubt Kleinsteuber nicht, dass viele "Referral Partner" sich tatsächlich auch zum Vertrieb von Business One entschließen werden: "Das ist zwar prinzipiell möglich, dürfte aber eher die Ausnahme sein". (rw)

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