Hilfe für den Ernstfall

Backup und Disaster Recovery im Zusammenspiel

06.05.2013
Von Richard Zinner

Backup- und Disaster-Recovery-Software konfigurieren

Wer Datensicherheit und Performance des Unternehmensnetzes vereinbaren will, kann mit einer geschickten Konfiguration einer Disaster-Recovery-Software dazu beitragen. So sollten Datensicherungen nie zur vollen Stunde starten, sondern einige Minuten später. Das vermeidet zum Beispiel Konflikte mit etwa 25 aktiven Aufgaben, die beispielsweise in Windows Server 2008 R2 immer zu einer vollen Stunde starten.

Foto: JNT Visual, Shutterstock.com

Wichtig ist eine solche Planung, da ein professionelles Backup-Konzept möglichst kontinuierlich Daten sichern sollte. Ein Systemdatenträger sollte mindestens drei Mal pro Tag gesichert werden. Wenn das Laufwerk zudem ein Domänen-Controller ist und die SYSVOL- und NTDS-Verzeichnisse auf dem System-Datenträger lagern, ist eine fünfmalige Sicherung pro Tag angeraten. Die Sicherungsläufe für die Daten-Volumen sollten zeitversetzt erfolgen: Beispielsweise Partition 1 startet täglich im Stundenrhythmus um vielleicht 06:34 mit der inkrementellen Sicherung. Bei Partition 2 erfolgt das erste der stündlich durchgeführten Backups um 6:37 Uhr. Wer noch mehr Wert auf Datensicherheit legt, lässt automatisch im 15-Minuten-Takt Snapshots erstellen, so dass im schlimmsten Fall lediglich ein Verlust der Daten der letzten Viertelstunde eintreten kann.

Der Teufel steckt im Detail: Ein eigenes Windows-Dienstkonto nur für die Sicherung der Backups ist sinnvoll. Ebenso sollte an eine 256-Bit-Verschlüsselung der Backups gedacht werden. Außerdem ist auch eine intelligente Benennung der Backups kein reiner Ordnungswahn, sondern durchaus technisch geboten. Bei zu langen Datennamen ist Windows früher oder später nicht mehr in der Lage, die Backup-Kette zu mounten, weil der Pfad zu den Images zu lang ist.

Das Repository richtig dimensionieren

Backup-Images sollten möglichst kompakt gehalten werden, damit der Bedarf an Speicherplatz nicht explodiert. Selbst in kleineren und mittelständischen Unternehmen bewegen sich die Datenvolumina, die von Servern bereitgestellt werden, mittlerweile im zweistelligen Terabyte-Bereich. Die Menge der zu sichernden Daten steigt in zunehmend heterogenen IT-Landschaften.

Solche IT-Flickenteppiche erschweren die Entscheidung, welche Daten zu sichern sind. Sie machen eine regelmäßige Inventur der Daten und eine Homogenisierung der Serverlandschaften notwendig. Auf der anderen Seite empfiehlt es sich aber auch immer mehr, nicht nur Daten, sondern gleich die ganze Software und individuelle Konfigurationen - sprich ganze IT-Infrastrukturen - zu sichern.

In allen Fällen ist nur eine inkrementelle oder eine differentielle Sicherung den Anforderungen angemessen: Alle sektorbasierten Änderungen im Vergleich zur Vorabsicherung werden erfasst und in einem inkrementellen Image gesichert. Außerdem ist es ratsam, Server nicht für das Speichern großer temporärer Dateien wie ISO-Files oder nicht komprimierbare Daten heranzuziehen. Werden diese Vorgaben berücksichtigt, lässt sich die Größe eines Image Repository mithilfe dieser Formel errechnen:

Größe der Rohdaten * 60 % * 6 = Speicherplatz für Images, der ein Jahr ausreicht

Diese Formel berücksichtigt bereits eine Sicherheitsreserve von 15 Prozent.

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