Präsenz im Store wird zur Pflicht
Den Wettbewerb um Softwarefirmen führen die Marktbetreiber aber auch über ergänzende Dienstleistungen. Fujitsu stellt ihnen etwa ein dreistufiges Modell zur Wahl, das sich von der einfachen Präsentation im Marktplatz über Services etwa für die Abrechnung bis hin zum kompletten Hosting erstreckt. Die Betreuung sieht ferner einen Workshop für die Partner vor, zudem können sie Services und Tools in Anspruch nehmen, mit denen sich vorhandene Applikationen in Web-fähige Anwendungen verwandeln lassen.
HP lockt indes mit einer kompletten Cloud-Umgebung, die bei Bedarf auch einen White-Label-Marktplatz umfasst, den die Softwarelieferanten im eigenen Unternehmensdesign gestalten können. Die Deutsche Telekom wirbt mit ihrem guten Zugang zum Mittelstand und stellt Partnern eine große Kundenzahl in Aussicht. Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research, erwartet: "Für die Hersteller von Business-Software wird die Präsenz in einem Marktplatz wie dem der Deutschen Telekom wichtiger als bisherige Vertriebspartnerschaften mit Plattformanbietern wie Microsoft."
Die Motive der einzelnen Firmen weichen dabei im Detail voneinander ab. Der Marktplatz der Telekom fügt sich in die Konzernstrategie ein, nicht nur am Infrastrukturbetrieb. sondern auch mit Inhalten Geld zu verdienen. Fujitsu möchte Cloud-Anbieter Nummer eins für Geschäftskunden werden, ist aber als reiner Hardwareanbieter theoretisch austauschbar, da es bezüglich Software an geistigem Eigentum fehlt. Der Business Store sowie eine eigens von Fujitsu angekündigte CRM-Lösung sollen Kundenbindung schaffen. SAP und Salesforce.com haben es leichter, da sie Software zur Miete anbieten und bereits etliche Softwarepartner haben. Mit deren über den App-Store verbreiteten Lösungen können sie die eigene Mietsoftware erweitern und Zusatzgeschäfte machen.
IBM will bauen statt betreiben
Einzig IBM mag sich dem Store-Trend noch nicht anschließen, der IT-Konzern sondiert noch den Markt. Zu Buche steht eine Kooperation mit HTC, in deren Rahmen Business Apps via Android Market vertrieben werden sollen. Darüber hinaus konzentriert sich IBM darauf, Unternehmen, die eigene Marktplätze installieren wollen, Tools und Services zur Verfügung zu stellen. Basis sind zum einen Mobility-Lösungen von Rational, zum anderen die Plattform "AppDistribution with WebSphere", mit der sich interne App-Stores für die eigene Belegschaft installieren lassen. Erfahrungen damit hat IBM selbst seit 2009 gesammelt. Auf dem "Whirlwind App Store" stehen den IBM-Kollegen 400 interne und externe Apps zum Download bereit.
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Marktplätze schüren Konkurrenz
Die vielfältigen App-Store-Initiativen sind Indikatoren für einen grundlegenden Wandel im Vertrieb von Anwendungen. "Die Softwareverteilung verläuft künftig nicht mehr ausschließlich über Distributoren und Händler, sondern direkt vom Hersteller zum Anwender", erwartet IDC-Analyst Spies. "Der Umbau ermöglicht es Newcomern wie etwa Fujitsu, Atos, Telekom und HP, eine lukrative Position in der neuen Distributionskette zu besetzen." Begünstigt wird diese Entwicklung durch ein verändertes Design in der Softwarearchitektur, das die monolithischen Blöcke durch schmale Softwarekomponenten ersetzt.
Die Marktbeobachter der Experton Group werten die Vorgänge im Softwaremarkt gar als disruptiven Einschnitt. "Der Wechsel von komplexen, hoch riskanten, monatelangen Projekten hin zu mobilen, sozialen, schlüsselfertigen Apps, auf die Anwender von jedem App Store aus jederzeit zugreifen können und die nutzungsbasiert abgerechnet werden, wird die Spielregeln im Markt dras-tisch verändern", erwartet Experton-Analyst Hal Kreitzman. Und nicht zuletzt die verschwimmenden Grenzen zwischen privat und beruflich genutzter IT sorgen für die "Appifizierung" der Software. IT-Nutzer wollen an ihren mobilen Endgeräten auch Geschäftsapplikationen bedienen können.
Was am Ende auf den neuen B2B-Plattformen geschieht und wie üppig die dort gehandelten Softwarekomponenten ausfallen, bleibt nicht nur den Anbietern, sondern auch den Kunden überlassen. "Auf den Marktplätzen etwa von Fujitsu, Atos und SAP können sich Firmen ihren eigenen virtuellen App Store mit individueller App-Auswahl einrichten", sagt Forrester-Analyst Ried. "Diese Sichten auf die firmenintern angebotenen Apps können eigene und zugekaufte Programme umfassen."