Produkte ohne Service
Vor allem Commodity-Produkte wie Notebooks, Bildschirme und Drucker liegen bei den E-Tail-Bestellung der Fachhändler ganz vorne. Trotzdem ist vielen unverständlich, warum die Hersteller durch ihre Preisgestaltung den Kunden gegenüber keine Wertigkeit ihrer Produkte mehr implizieren. Steigende stückzahlengetriebene Quartalsergebnisse sitzen den Vertriebsmannschaften im Nacken. Dass immer größere Stückzahlen nötig sind, um durch steigenden Umsatz zumindest gleich bleibende Gewinne zu erzielen, zieht sich seit Jahren wie ein roter Faden durch die Branche. Der Einzige, der einen Vorteil von der anhaltenden Preiskastration hat, ist der Endkunde.
Viele Fachhändler wie Carl Roeseler suchen ihre Einkaufsquellen mittlerweile nach der jeweiligen Produktgruppe aus und machen sich gleichzeitig Gedanken über die Einstellung der Hersteller: "Ja, auch wir kaufen immer häufiger bei Amazon ein. Insbesondere Drucker, bei denen die Preise erheblich unter denen der Distis liegen oder die aus der Distribution nicht lieferbar sind, aber auch Notebooks, Telefone und viele Kleinteile. Neben dem Preis ist ein weiterer Grund: keine Versandkosten. Was veranlasst die Hersteller, ihre zum großen Teil hochwertigen Produkte auf diese Art zu verramschen? Offensichtlich geht es den Managern nur noch um Zahlen. Moral und Wertvorstellungen, wie sie auch unser Bundespräsident fordert, sind dahin."
Auch Fachhändler Johann Fertl sieht es ähnlich:" Genau wie an der Börse hat den Handel die Verrohung der Sitten erreicht. Ich frage mich immer noch, was die Hersteller dazu veranlasst, dieses böse Spiel zu spielen." (bw)
Preisdiskussionen - Reseller unter sich
Befinden Sie sich auch im Preisdilemma zwischen Distributoren und E-Tailern? Dann kommen Sie in den geschlossenen Fachhandelsbereich "CHIC" ("Chancengleichheit im Channel") im CP forum! Dort können sich Fachhändler mit Fachhändlern austauschen - und zwar ohne dass Hersteller, Distributoren und Endkunden "mitlesen" können.