Synaxon / Microtrend

Algorithmus für höhere Handelsmargen



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".

Vertriebsstruktur, menschlicher Faktor

Frank Roebers, CEO der Synaxon AG: "Beim Optimieren des Warenkorbs wird automatisch ermittelt, was bei welchem Lieferanten bestellt werden muss, um den größten Vorteil für den Partner zu erreichen."
Frank Roebers, CEO der Synaxon AG: "Beim Optimieren des Warenkorbs wird automatisch ermittelt, was bei welchem Lieferanten bestellt werden muss, um den größten Vorteil für den Partner zu erreichen."
Foto: Synaxon

Neben der Verbesserung der EGIS-Plattform setzt Roebers für die Trendwende bei Microtrend auch auf deutlich konventionellere Maßnahmen. So wurde bereits im vergangenen Jahr in eine Verbesserung der Vertriebsstruktur investiert, die bereits Ergebnisse zeigt. Auch wenn es 2012 im Saldo zu einem Partnerrückgang kam, konnte schon im Laufe des Jahres eine Reihe von Microtrend-Neumitgliedern gewonnen werden.

Seit rund zwei Monaten wachse die Kooperation nun auch wieder in absoluten Zahlen, wie Roebers erklärt: "Wir sind mit Abstand die stärkste Verbundgruppe in Europa bei der Partner-Akquisition und natürlich von der Partneranzahl." Eine der Lektionen des vergangenen Jahres sei es gewesen, dass man nun die relevanten Leistungen beim Vertrieb stärker in den Mittelpunkt stelle. Zudem habe die Synaxon AG erstmals vier Außendienstmitarbeiter eingestellt, die sich nun deutschlandweit um die zu der Kooperation zählenden Ladenlokale kümmerten. Mit der Wirkung der eingeleiteten Maßnahmen zeigt sich Roebers zufrieden: "Insgesamt hat sich die Leistungsfähigkeit und die Qualität der Partner verbessert."

Dass es sich bei Microtrend um eine ausgesprochen lebendige Kooperation handelt, zeigt sich laut dem Verbundgruppen-Chef an dem Aktivitätsniveau der angeschlossenen Partner. Neben der Einkaufsplattform EGIS nutzten diese auch die angebotenen Marketingleistungen, die Fortbildungen der Synaxon-Akademie sowie den Erfahrungsaustausch untereinander.

Neben Synmarket und dem berühmten Synaxon-Wiki habe sich dabei vor allem Facebook als wichtigste Kommunikationsplattform etabliert. Die von der Verbundgruppenzentrale angelegten geschlossenen Gruppen würden von den Partnern für lebhafte Diskussionen zu aktuellen Fachthemen genutzt. "Bei Microtrend haben wir derzeit 220 Partner in der Facebook-Gruppe, das ist ein echter Selbstläufer", erklärt Roebers.

Neues Geschäftsmodell für meine-IT

Aller Begeisterung des Synaxon-Chefs für elektronische Plattformen zum Trotz läuft auch bei den digitalen Innovationen der Verbundgruppe nicht immer alles wie geplant. Wie Roebers einräumen muss, zählt dazu meine-IT.de, die erst im vergangenen Sommer von der Synaxon AG gestartete Plattform für die Ausschreibung von IT-Dienstleistungsprojekten.

"Die Plattform wird von den Kunden vor allem genutzt, um qualifizierte Adressen zu erhalten und Kontakt mit Dienstleistern aufzunehmen", berichtet Roebers, "aber nicht, um dort komplexe Ausschreibungen durchzuführen". Offensichtlich fühlten sich die meisten Geschäftskunden damit überfordert, ihre Projektanforderungen entsprechend zu formulieren.

Nun will die Synaxon das Geschäftsmodell anpassen und im kommenden September einen Relaunch bei meine-IT durchführen. "Die Seite soll künftig eine Vermarktungsplattform für unsere Partner sein", erklärt Roebers. Vom Fokus auf Projektausschreibungen wolle man sich künftig darauf verlagern, Kunden dabei zu helfen, das für ihre Ansprüche richtige Systemhaus zu finden. Zudem fungiere meine-IT als Landingpage für eine effektive Online-Vermarktung der Partner vor Ort - "ein Prinzip, das bei PC-Spezialist bereits sehr gut funktioniert", so Roebers. (mh)

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