Auslaufmodelle – zu günstigen Preisen
Nicht immer werden True Wireless von Generation so stark verbessert, dass man unbedingt das neueste Modell sich anschaffen sollte, einige etwas ältere Hörer sind immer noch sehr zu empfehlen, vor allem weil die Hersteller die Preise gesenkt haben.
Jabra Elite Active 65t: Intelligenter Allrounder
Der Jabra Elite Active 65t ist der Nachfolger des Sportkopfhörers Jabra Elite Active und wurde an vielen Stellen verbessert. Das fängt schon bei der Passform an. Der Vorgänger kam noch mit verschieden großen Gummiflügeln. Der neue Active 65t kommt mit fest im Gehäuse geformten Verlängerungen aus, die nach unten von den Stöpseln weggehen. Mit nur drei verschieden großen Ohrstöpseln sitzt er bombenfest. Fest genug, um damit in der Stadt zu pendeln. Das ist sicher, dank der „Hear-Through“-Funktion lässt er Umgebungsgeräusche treffsicher durch. Ausgeschaltet isoliert er sehr gut. Auch bei Anrufen – oft ein Schwachpunkt von True Wireless Hörern – macht er eine gute Figur. Mit vier Mikrofonen sorgt der 65t nicht nur dafür, dass man selbst von der Gegenseite verstanden wird, sondern auch für Windgeräuschreduzierung. So ist kein panisches Gefummel mehr notwendig, wenn ein Anruf reinkommt, sondern man kann entspannt und ohne zu Schreien sprechen – und auch das Zuhören fühlt sich natürlich an. Der Kopfhörer ist wie der Vorgänger staub- und wassergeschützt und somit im Alltag und beim Sport dauerhaft geeignet und unverwüstlich. Die Bluetooth-Verbindung gelingt dank Sprachansage einfach und hält wie der Hörer fest und unterbrechungsfrei.
Auch beim Musikhören überzeugt er voll mit satten Bässen und brillanten Details. In der hervorragend ausgestatteten Jabra Sound+ App ist es möglich den Equalizer nachjustieren oder Soundeinstellungen als Preset speichern. Hier lässt sich sogar der Klang von Anrufen und wie stark die eigene Stimme zu hören ist einstellen. Der „Fokus“-Modus liefert Entspannungsklänge. Im Aktiv-Modus kommt der Bewegungssensor zum Einsatz: Der Kopfhörer kann Schritte zählen, so Workouts aufzeichnen und die Daten an die Health-App liefern. Hier stellt man auch das Verhalten der integrierten Sprachassistenten ein: Mit Alexa, Google Assistant und Siri steht die theoretisch die volle Bandbreite im Angebot, mit einem iOS-Gerät bleiben Alexa und Siri. Der Knopf, der sonst Gespräche annimmt, startet länger gedrückt dann den Assistenten und kann zum Beispiel Musik, ohne das iPhone aus der Tasche holen zu müssen, steuern, Erinnerungen erzeugen oder die Wettervorhersage abfragen – sehr praktisch!
Die Bedienung klappt sehr intuitiv durch Drucktasten in den Ohrstöpseln. Rechts kann zum Beispiel Musik gestartet und gestoppt werden. Links wird lauter und leiser geklickt. Die Feinheiten der Bedienung – sehr löblich – hält jederzeit die App in einer übersichtlichen Grafik zum Nachsehen bereit.
Der Elite Active 65t ist das Topmodell in der Sportversion und mit einem zusätzlichen Bewegungssensor für Sport-Tracking ausgestattet. Sie kostet rund 190 Euro. Wer darauf verzichten möchte, findet mit dem 65t die Alltagsversion, die ohne Sensor rund 20 Euro günstiger zu haben ist. Auch die Akkulaufzeit von rund fünf Stunden macht ihn zum Alltagsbegleiter. Die Ladeschale hat weitere zwei Ladungen in Reserve – so kommt der Elite Active 65t insgesamt auf sehr ausdauernde 15 Stunden, bis er wieder an die USB-Tankstelle muss. Die Ladeschale kommt etwas schmucklos und ohne Magnetmechanismus in Kunststoff daher, ist aber robust, passt gut in die Hosentasche und liefert viel Power für unterwegs.
Fazit: Vor allem wer öfter mit den True-Wireless-Hörern auch telefonieren möchte, findet hier einen starken Alltagsbegleiter, der für den Dauereinsatz gemacht ist und auch in allen anderen Disziplinen überzeugt und Spaß macht. Die Preise für das Modell von 2018 sind mittlerweile auch deutlich gesunken.
Soundcore Liberty Air 2: Features: Check, Preis-Leistung: Check
Die Soundcore Liberty Air 2 bauen auf dem starken Vorgänger auf und machen im Grunde alles richtig. Die Soundqualität überzeugt dank diamantüberzogener Audiotreiber und individuellen Klangprofilen. Die können Sie mithilfe eines Tests in der dazugehörigen App erstellen. Auch der Tragekomfort auf voller Linie. Die Liberty Air 2 sitzen etwas tiefer im Ohr als AirPods, aber nicht unangenehm. Sie fallen selbst bei sportlichen Aktivitäten nicht heraus, auch dank fünf verschiedenen Earplugs.
Die Ladehülle unterstützt drahtloses Laden und hält insgesamt gut 25 Stunden Musikwiedergabe bereit. Sechs Stunden können Sie alleine mit einer Ladung der Kopfhörer hören.
Die Soundcore Liberty Air 2 kommen mit allen wichtigen Features und einer guten Soundqualität, während der Preis (130 Euro, Stand 21.01.20) unter vergleichbar ausgestatteten Kopfhörern liegt.
JBL Free: Solider Einsteiger
Der JBL Free kommt in einem robusten runden Ladecase. Dank halb transparentem Deckel aus verdunkeltem Kunststoff zeigt es, auch wenn es geschlossen ist, die LEDs für den Ladezustand. Hier kann der Free sich sehen lassen: Dabei stecken bis zu vier Stunden Laufzeit im Kopfhörer selbst, weitere 20 Stunden hält die Ladeschale bereit. Eine Schnellladefunktion sorgt nach 15 Minuten für eine weitere Stunde Musik. Für optimalen Sitz werden nicht nur drei Silikonstöpsel mitgeliefert, der Kopfhörer selbst lässt sich noch mit Gelkappen überziehen, die für sicheren Sitz sorgen sollen. Damit und seinem Spritzwasser-zertifiziertem Design (IPX5) ist er prima für schweißtreibende Aktivitäten wie Jogging, sowie als Begleiter für den ganzen Tag geeignet, ohne dass man sich Sorgen über seine Langlebigkeit machen müsste. Die Gelkappen verbessern etwas den Halt und Sitz bei Bewegungen, etwa Cardio-Training.
Das Telefonieren mit True-Wireless-Kopfhörern fühlt sich manchmal etwas unnatürlich an. Daher wechselt der Free automatisch in einen Mono-Modus, der sich angenehm gewohnt anfühlt, ohne dass man einen Kopfhörer aus dem Ohr holen muss. Bei der Bedienung werden beim Free die Tasten nicht nur berührt, sondern wirklich gedrückt. Das sorgt zwar für etwas unangenehmes Klicken im Ohr, aber dafür selten für Verwirrung, ob die Taste jetzt gedrückt wurde oder nicht. Links steuert Play / Pause, rechts Vor- und Zurück bei Songs. Schade ist nur die fehlende Lautstärkensteuerung. Die ist mit dem Free nur direkt am iPhone möglich.
Klanglich zeigt sich der Free solide mit einem soliden Bass, dynamischen Klang in der typischen JBL-Qualität. Es gibt besseren Sound, etwa beim Beoplay E8 2.0 oder dem Jabra Elite Active 65t, dafür ist der JBL Free mit rund 130 Euro preislich etwas günstiger.
Fazit:Mit dem Free ist JBL ein günstiger True Wireless Kopfhörer gelungen, der beim Telefonieren die Konkurrenz schlägt und sonst vor allem ein Preis/-Leistungstipp in unserer Auswahl ist.
Jaybird Run: Starker Trainingspartner
Das Ladeetui des Jaybird Run ist eine schmucklose, schwarze Kunststoff-Pille. Immerhin zeigt sie mit blinkender LED auch nach außen, wann sie voll geladen ist. Für sicheren Sitz und optimalen Sound werden 4 paar Ohrstöpsel (je zwei in runder Form, zwei oval) und zusätzlich noch drei Paar Gummiflügel mitgeliefert. Hier lohnt sich etwas Experimentieren. So sorgen die ovalen Gummis für starken Bass-Klang, der ohne Feintuning etwas an den Sound erinnert, für den Beats berühmt wurde. Mit den Runden fällt der Bass etwas dezenter aus.
Für Läufer und Workouts passt nicht nur der satte Bass perfekt, sondern auch die Tatsache, dass die JayBirds schweißbeständig und wasserfest sind. Die Kopfhörer sitzen wirklich bombenfest im Ohr und halten auch lange Läufe aus, ohne verloren zu gehen. Dafür kann der stramme Sitz bei längerem Tragen etwas unangenehm werden – was sich allerdings durch Tausch der Gummiflügel-Aufsätze nach den Vorlieben anpassen lässt.
Deutlich mehr als die Konkurrenz hat sich Jaybird bei seiner Sound-App einfallen lassen. Diese hilft nicht nur mit einer cleveren Foto-Funktion dabei, die richtigen Aufsätze für den Kopfhörer zu finden, sondern bietet Podcasts und Playlists für den nächsten Workout. Daneben zeigt die App präzise den Ladezustand der beiden Kopfhörer. 4 Stunden halten sie alleine durch, bis zu 8 mit dem Ladecase. Die Schnelladefunktion sorgt in fünf Minuten für eine weitere Stunde Musik.
Unter „Profil“ lässt sich nicht nur eine persönliche Soundeinstellung erstellen, sondern es ist auch möglich sie mit der Community zu tauschen. Die App macht sehr präzises Einstellen des Sounds mit einer Klangkurve möglich. Die „Find my Buds“-Funktion findet ähnlich wie „Wo ist?“ per Ortung die irgendwo vergessenen Kopfhörer. Klasse ist auch die Erklärung der Bedienelemente in der App. Das würde jedem True Wireless-Kopfhörer guttun, da man die Details schon nach ein paar Tagen gerne wieder vergisst. Beim Jaybird wird auch nicht nur berührt – was bei einem Sport / Laufkopfhörer durchaus sinnvoll ist – aber das Drücken fällt hier schon etwas heftig aus. Bei der Bedienung hilft die englische Stimme der Assistentin – die sich auf Wunsch auch per App abschalten lässt. Praktisch ist hier, dass sich per App auch die Bedienung umschalten lässt. Wer auf Siri verzichten kann, kann statt Musik starten und zu stoppen auch mit linken und rechtem Kopfhörer die Lautstärke regeln – allerdings muss man sich zwischen den beiden Varianten entscheiden und bekommt nicht Musiksteuerung und Lautstärke gleichzeitig wie beim Beoplay E8 2.0.
Fazit: Die Jaybird Run machen mit extrem sicherem Sitz, Schweißresistenz und vielfältigen Einstellmöglichkeiten in der App vor allem als Trainingspartner eine gute Figur. (Macwelt)