We don’t need no...
An der Multi-Brand-Strategie hält Acer fest, obwohl Gateway als Marke mittlerweile vom europäischen Markt verschwunden ist. Server laufen seit fast einem Jahr wieder unter der Marke Acer, der US-Brand eMachines, ursprünglich als Billigmarke eingeführt, wird in Europa nur noch projektweise herangezogen. Die Partnerprogramme von Acer und Packard Bell wurden unter dem Namen Synergy Partner zusammengeführt, und neu ist die HPC-Partnerstufe, berichtete Engel. Dabei verwies er auf die hohe Erfolgsquote von zuletzt teils über 40 Prozent bei der Projektarbeit, die er mit den Partnern auch länderüberspannend forcieren will.
Dazu wird es deutschen Kunden ermöglicht, länderspezifische Ware über einen Partner direkt im jeweiligen Markt, etwa in Russland, zu kaufen. Daher sein Credo: "Wir können gemeinsam auch international." Während Deutschland für ihn "die geringste, ja gar keine Baustelle ist", sieht er hier doch eine. Denn bei Ausstattung von K12-Schulen mit mobilen PCs rangiert sie hinter den meisten europäischen Ländern, sogar weit hinter Portugal und Uruguay, die sie mit einem oder zwei großen Shots international an die Spitze gesetzt haben.
Die doppelte Verneinung in "Brick on the Wall" von Pink Floyd lasse sich auch als Aufruf deuten, wie sehr Education not tut. In Deutschland behindere das föderalistische System mit rund 7.000 Schulträgern Erfolge, für Hersteller und Fachhändler sei das aber auch eine Riesenchance, weil man so viele Träger gar nicht auf einmal abgrasen könne, merkt Thom an. Um hier Gas zu geben, wird Acer als Gründungsmitglied des Bündnisses für Bildung unter anderem auf Deutschland größter Fachmesse Didacta in Hannover ausstellen und fortfahren, proaktiv Demoschulen wie die in München Berlin mit IT auszustatten, erklärt Krebs.
Sein Lob geht an die Teamkollegen. Bei Projekten achte man auf die strenge Einhaltung von Qualitätskriterien, und habe man deshalb auch schon welche abgelehnt. Wohl betonend, dass Acer zu 100 Prozent beim indirekten Vertrieb bleibe, verweist Krebs auf die positive Resonanz darauf, auch direkt zu gewerblichen Endkunden zu gehen und mit ihnen zu sprechen. 2011 habe Acer außerdem begonnen, über eine Agentur Leads zu generieren und zuzukaufen. Dies entsprach auch dem Wunsch des Händlerbeirats, der zudem die Empfehlung ausgesprochen hat, die Leads kostenpflichtig zu machen, damit sie nicht nutzlos verpuffen. Mit 29 Euro pro Lead sei Acer aber deutlich unter der vom Beirat anvisierten Marke von 79 Euro zurückgeblieben, betont Thom.
Für viel Gelächter sorgte der Münchener Schauspieler und Promi-Coach Michael Rossié, der mit Beispielen aus dem Beziehungsleben und dem Aufruf "Werden Sie, wie Sie sind! Ein Rockstar" den Händlern nahelegte, sich nicht in der Servilität dem Kunden gegenüber zu verbiegen. Vielmehr solle man ihm auf Augenhöhe begegnen oder besser noch zum Kaiser werden, wo der Kunde König ist.
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