A.T. Kearney: Outsourcing-Welle bei Netzbetreibern rollt an

01.03.2007

Im Bereich Festnetz werden wohl erst die Netze der Kabelnetzanbieter oder kleinerer Regionalgesellschaften von einer gemeinsamen externen Gesellschaft gewartet bevor die Deutsche Telekom aufgrund politischer Rahmenbedingungen mit einsteigen wird. Allerdings hat die Telekom bereits die Wartung von dem Randbereich Richtfunk an Ericsson ausgelagert.

Die Übernahme des Netzes von E-Plus durch Alcatel-Lucent war im Hinblick auf Volumen und Umfang der Leistung eine ganz neue Dimension für die Branche. In der Vergangenheit gab es zwar bereits zahlreiche Deals im Mobilfunkbereich aber noch keiner von dieser Größe mit einem Übernahme von 750 Mitarbeitern, einer Investition von 1,5 Milliarden Euro über drei Jahre und einer so weitgehenden Übergabe von Funktionen für Wartung, Betrieb und Netzausbau.

Der Festnetzbereich weist hier deutlich weniger Dynamik auf, da die Gesellschaften aufgrund ihrer Historie kompliziert gewachsene Netze besitzen, deutlich mehr Mitarbeiter im Netzbereich beschäftigen und unter stärkerem staatlichen Einfluss stehen. Internationaler Vorreiter ist hier TeliaSonera mit der Auslagerung seines Netzbetrieb in Schweden und Finnland an Flextronics und im internationalen Netz an Ericsson.

Der größte Deal bisher war die geplante Auslagerung von 3.000 technischen Mitarbeitern - etwa 30 Prozent der gesamten Belegschaft - von der Tschechischen Telekom an Siemens im Jahre 2005. Der Vertrag war unterschrieben und ein Pilot lief bereits. Dann aber stoppte die spanische Telefonica den Deal, nachdem sie Mitte 2005 die Tschechische Telekom gekauft hatte.

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