Führungsaufgaben im digitalen Zeitalter

12 Thesen zur Mitarbeiterführung



Barbara Liebermeister ist Gründerin und Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter IFIDZ. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist u.a. Autorin des Buchs „Die Führungskraft als Influencer: In Zukunft führt, wer Follower gewinnt“. Zu diesem Thema hält die Managementberaterin auch (Online-)Vorträge und Seminare. Zudem betreibt sie den Podcast „Business Secrets: Warum Frauen gelikt werden und Männern gefolgt wird“.

 
Digitalisierung hin oder her: Auch künftig werden Führungskräfte Menschen – und keine Maschinen und Algorithmen – führen. Das sollten sich Führungskräfte immer wieder ins Bewusstsein rufen. Dann gelingt ihnen auch das Führen im digitalen Zeitalter.

These 1: Persönlichkeit lässt sich nicht digitalisieren.

Moderne Führungskräfte sind keine Alles-besser-Wisser - und Anweisungen wie "Tue dies, dann haben wir Erfolg" sind heutzutage nicht mehr zielführend.
Moderne Führungskräfte sind keine Alles-besser-Wisser - und Anweisungen wie "Tue dies, dann haben wir Erfolg" sind heutzutage nicht mehr zielführend.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

Menschen bleiben Menschen - daran ändern die innovativsten Informations- und Kommunikationstechnologien nichts. Deshalb erfordert die zunehmende Digitalisierung sogar mehr Sozialkompetenz und Empathie seitens der Führungskräfte in den Unternehmen - denn den Mitarbeitern fehlen in der von permanenter Veränderung und geringer Planbarkeit geprägten VUCA-Welt zunehmend der gewünschte Halt und die benötigte Orientierung.

These 2: Menschen können nur durch Menschen geführt werden.

Skype, iPhone und Co vereinfachen zwar häufig unser Leben - kein Computerprogramm der Welt ersetzt jedoch agile Führungspersönlichkeiten, die für die Menschen in ihrem Umfeld Impuls- und Ideengeber sowie Motivatoren sind.

These 3: Führungskraft - lieber Menschenkenner als Fachexperte.

Führungskräfte haben immer häufiger keinen Wissensvorsprung vor ihren Mitarbeitern. Also müssen sie sie deren Expertise (und Loyalität) vertrauen. Es wird zunehmend zu einer Kernaufgabe von Führung, Spezialisten beziehungsweise Mitarbeiter mit Spezialwissen in Teams einzubinden und deren individuelle Stärken zu fördern.

These 4: Kreativität ist nicht programmierbar.

Kreativität ist eine Voraussetzung für Innovation und eine der zentralen Fähigkeiten, die uns Menschen von Maschinen unterscheidet. "Teamspirit entwickeln", "Konflikte lösen" und "Identifikation mit dem Job schaffen" - bei diesen Aufgaben helfen nur agile Führungspersönlichkeiten und keine Nullen und Einsen.

These 5: Das Prinzip von Befehl und Gehorsam hat ausgedient.

Moderne Führungskräfte sind keine Alles-besser-Wisser - und Anweisungen wie "Tue dies, dann haben wir Erfolg" sind heutzutage nicht mehr zielführend. Führungskräfte und ihre Mitarbeiter müssen sich vielmehr auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam im Prozess ermitteln, welche Lösungen zielführend sind.

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