Mit China und Deutschland treffen in diesem Jahr zwei Nationen auf der internationalen CeBIT-Bühne aufeinander, die vor allem ihre Partnerschaft betonten – das Reich der Mitte ist schließlich das Partnerland der CeBIT. Doch auch der Wettbewerb, der sich zwischen den beiden großen Wirtschaftsmächten immer mehr zuspitzt, war zum Auftakt der weltweit größten IT-Messe deutlich zu spüren.
Der chinesische Premierminister Li Kequiang, der wegen des laufenden Parteitags der kommunistischen Partei in Peking der Einladung zur CeBIT-Eröffnung nicht folgen konnte, lobte in einer Videobotschaft zur Eröffnungsfeier Deutschland als stärkste europäische Industrienation sowie deren Initiativen rund um Digitalisierung und Industrie 4.0. Deutschlands Engagement habe einen großen Wert – auch für China. Im gleichen Atemzug verwies der chinesische Premierminister aber auch auf die eigenen Anstrengungen hinsichtlich "Made in China 2025". Das ist das Motto für den Ausbau der chinesischen Fertigungsindustrie in den kommenden zehn Jahren.
Komplementär zu Industrie 4.0
Die Worte Konkurrenz und Wettbewerb wollte Li Kequiang nicht in den Mund nehmen. Vielmehr sprach er von einem großen Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Sein Land wolle sich komplementär zu den Industrie-4.0-Bestrebungen aufstellen. Das CeBIT-Motto d!conomy stehe für das deutsch-chinesische Innovationsjahr 2015. Man wolle eine Straße für den gemeinsamen künftigen Erfolg bauen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auch in diesem Jahr die CeBIT eröffnete, sagte indes ganz deutlich: "Wir wissen, dass wir mit China im Wettbewerb stehen." Die Konkurrenz sei groß und international, eben auch aus China. Man schätze das Land jedoch als Handels- und Entwicklungspartner für neue Technologien. Auch Merkel verwies auf 2015 als Jahr der Innovationspartnerschaft. China auf der CeBIT sei darin ein wesentlicher Baustein.
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