Doppelspitze gibt Auskunft

Die Hintergründe des BenQ-Umzugs

21.01.2010
Warum zieht eine Firma, die seit der Gründung in Hamburg ihren Sitz hatte, von der Hansestadt nach Oberhausen? Im Gespräch mit ChannelPartner gibt die Führungsspitze Antworten.
Oliver Barz, Country Head bei BenQ Deutschland.
Oliver Barz, Country Head bei BenQ Deutschland.

Warum zieht eine Firma, die seit der Gründung in Hamburg ihren Sitz hatte, von der Hansestadt nach Oberhausen? Die Ankündigung aus der BenQ-Deutschlandzentrale, zum Jahreswechsel von Hamburg nach Oberhausen umziehen zu wollen, hatte jedenfalls in der Branche Verwunderung ausgelöst. Spekulationen über die wahren Beweggründe schossen ins Kraut. Die BenQ-Doppelspitze mit Oliver Barz als Country Head und Thomas Müller als General Manager stellte beim Besuch in der ChannelPartner-Redaktion ihre sicht der Dinge dar.

Vermutungen, der Wechsel sei aus persönlichen Vorlieben der Führungsebene geschehen, erteilt Barz eine Absage. "Im Gegenteil, ich bin ein Hamburger Jung", erklärt der BenQ-Chef. Er sieht den Umzug als Baustein einer strategischen Unternehmensentscheidung, von der Integration des schweizerischen und österreichischen Geschäfts über die Konzentration auf die Produktgruppen Displays und Projektoren bis zu einer noch anstehenden Erweiterung der Verantwortung auf Europaebene. Er sieht die Vorteile im Standort Oberhausen in der besseren räumlichen Nähe zum Europäischen Headquarter in Eindhoven und zu den Vertriebsbüros in Wien und Dietikon. Zudem seien wichtige Distributions- und Fachhandelspartner durch die zentralere Lage besser zu erreichen. Laut Barz kam die Anregung zur Verlegung des Firmensitzes von der internationalen und europäischen Führungsspitze, aber natürlich sei die deutsche Führungsebene an der Entscheidung beteiligt gewesen und habe sie mitgetragen. Ein eventuell daraus resultierenden Image-Verlust kann Barz nicht erkennen.

Thomas Müller, General Manager bei BenQ Deutschland.
Thomas Müller, General Manager bei BenQ Deutschland.

Die Behauptung, dass keiner der Hamburger BenQ-Belegschaft mit nach Oberhausen gegangen sei, will Barz nicht so stehen lassen. Etwa die Hälfte sei mit in Ruhrgebiet gewechselt. Allerdings zählt der BenQ-Chef dabei auch die Mitarbeiter mit, die noch im Rahmen einer Übergangslösung mittelfristig BenQ verlassen werden. Genaue Zahlen will er aber nicht nennen. "Es sind nicht so viele dabei geblieben wie ich erwartet habe", gibt sich Barz überrascht. Wenn man zu einem Unternehmen stehe, sollte man einen Wechsel durchaus in Erwägung ziehen. Der Vermutung, dass BenQ sich mit der Änderungskündigung alten teuren Personals entledigen wollte, erteilt der Country Head eine Absage. Es habe das Angebot des Wechsels gegeben und mit denen, für die ein Wechsel nicht in Frage kam, habe man sich geeinigt.

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