Ein milliardenschwerer Zukauf vor fünf Jahren, der Microsoft bei der Online-Werbung auf Augenhöhe mit Google bringen sollte, entpuppt sich heute als Flop. Eine Milliardenabschreibung ist die Folge.
Microsoft muss in seinem Online-Geschäft mehrere Milliarden Dollar in den Wind schreiben. Grund ist, dass sich ein einst als bahnbrechend gefeierter Zukauf mittlerweile als teurer Fehlschlag entpuppt hat. Microsoft zieht nun die Konsequenzen und schreibt auf einen Schlag 6,2 Milliarden Dollar (4,9 Milliarden Euro) ab.
Die gesamte Online-Service-Sparte werde langsamer wachsen und weniger abwerfen als ehedem erwartet, räumte der Software-Riese ein. Flaggschiff des Online-Geschäfts von Microsoft ist die Suchmaschine Bing. Größter Konkurrent ist Google.
Die Abschreibung auf den Firmenwert hat eine Vorgeschichte, die fünf Jahre zurückreicht: Im Jahr 2007 kaufte Microsoft für 6,3 Milliarden Dollar die Online-Werbefirma Aquantive. Der Software-Konzern wollte Google das Geschäft mit der Online-Werbung nicht kampflos überlassen. Doch der Zukauf erwies sich im Nachhinein als weitgehend fruchtlos.
Google beherrscht noch heute große Teile des Geschäfts mit der Online-Werbung. Während der Suchmaschinen-Primus Milliarden scheffelt, vor allem mit gekauften Links bei den Suchergebnissen, räumte Microsoft ein: Die Übernahme von Aquantive habe "das Wachstum nicht bis zu jenem Grad vorangetrieben, der erwartet worden war".