Rangliste nach Umsätzen

Die größten Systemhäuser 2013

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.

Analyse: Computacenter, Bechtle, Cancom

Verlor etwas an Schwung: Computacenter
Verlor etwas an Schwung: Computacenter

Computacenter schöpft Atem

Die Nummer eins unter den Systemhäusern machte im Geschäftsjahr 2012 umsatzbezogen zwar eine gute Figur und legte gegenüber 2011 um 4,1 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro zu. Verglichen mit dem Rekordjahr 2011, in dem Computacenter ein Plus von 18,5 Prozent erreicht hatte, verlor das Unternehmen jedoch an Schwung. Auch auf Ertragsseite ging Computacenter etwas die Puste aus. Das margenträchtige Dienstleistungsgeschäft brach ein, gleichzeitig wurde kräftig in den Ausbau der Managed Services investiert. Beides drückte auf den Gewinn, der sich infolgedessen auf 14,4 Millionen Euro halbierte.

Gleichwohl scheint der geplante Wandel zum Cloud-Anbieter zu gelingen. Den Löwenanteil (60 Prozent) am Serviceumsatz erwirtschaftet Computacenter hierzulande schon heute über Cloud- und Managed-Services-Projekte. Gemessen am Gesamtumsatz, gehen rund 25 Prozent auf das Konto dieses Geschäftsbereichs. 2013 will das Unternehmen vorrangig aus eigener Kraft und über Kooperationen mit spezialisierten Beratungshäusern wachsen.

Die größten Systemhäuser in Deutschland 2013

Rang 2013

Vorjahr

Systemhaus

Umsatz in Deutschland 2012 (in Mio. Euro)

Umsatz in Deutschland 2011 (in Mio. Euro)

1

(1)

Computacenter

1.464,0**

1.415,0

2

(2)

Bechtle

1.434,0

1.315,0

3

(3)

Cancom

529,1

502,0

4

(4)

Comparex

479,0

381,0

5

(5)

Allgeier

334,7

310,0

6

(6)

Fritz & Macziol

314,0

248,0

7

(-)

Arvato Systems

272,8

237,0

8

(7)

Dimension Data

200,0

185,0

9

(11)

SVA System Vertrieb Alexander

185,5

136,5

10

(-)

Nextira One

173,9

180,0

11

(-)

Integralis**

163,9

142,4

12

(9)

Datagroup

160,0

146,2

13

(15)

Insight Technology Solutions**

151,8

104,0

14

(10)

Controlware

150,0

139,0

15

(8)

Profi Engineering Systems

148,0

151,0

16

(-)

All for One Steeb

134,9

72,7

17

(12)

MR Datentechnik

121,9

131,0

18

(16)

Inforsacom**

106,1

103,0

19

(14)

Ratiodata IT-Lösungen & Services

102,4

113,8

20

(17)

Comline

100,9

87,0

21

(18)

Concat

93,2

80,5

22

(19)

Hönigsberg & Düvel Datentechnik

82,9

77,5

23

(22)

Axians

80,0

77,5

24

(20)

ACP Holding

78,0

75,0

25

(21)

IT-Haus

70,1

73,0

*Bilanzierung nach IFRS
**Schätzung
Die Zahlen beruhen auf Angaben der Unternehmen, stammen aus dem elektronischen Bundesanzeiger oder sind Schätzungen der ChannelPartner-Redaktion.
Quelle: ChannelPartner

Bechtle bleibt auf den Fersen

Rekordergebnis zum Jubiläum: Bechtle
Rekordergebnis zum Jubiläum: Bechtle

Das erste Geschenk zum 30-jährigen Firmenjubiläum Anfang 2013 bescherte sich die Bechtle AG mit einem Rekordergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr: Dem Unternehmen gelang es, mit Inlands- und Auslandsgeschäft zusammen die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro zu knacken.

Als verlässlicher Wachstumsmotor erwiesen sich die Einnahmen in Deutschland, die mehr als zwei Drittel (68,4 Prozent) des Konzernumsatzes ausmachten. Die lokalen Umsätze kletterten um zehn Prozent auf rund 1,44 Milliarden Euro und legten stärker als der IT-Gesamtmarkt zu, der laut Eito ohne TK um 3,1 Prozent wuchs. So konnte Bechtle das schwächelnde Geschäft in Südeuropa ausgleichen.

Der Löwenanteil des Umsatzes (1,39 Milliarden Euro) kam aus dem Bereich IT-Systemhaus & Managed Services. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Als Zugpferd erwiesen sich hier die deutschen Töchter, die ihren Umsatz um 9,8 Prozent steigerten.

Der Umsatz im Segment IT-E-Commerce kletterte um 3,4 Prozent auf 702,4 Millionen Euro. Auch hier schlug die stabile Nachfrage im Heimatmarkt zu Buche (plus 4,7 Prozent). Mit der Gründung der Bechtle Remarketing GmbH vollzog das Systemhaus einen weiteren Schritt hin zum Komplett-Dienstleister.

Massiv aufgestockt hat das Unternehmen auch beim Personal: 500 Mitarbeiter wurden 2012 zusätzlich eingestellt. Allein durch Firmenzukäufe – etwa Kumatronik, Teile des CAD-Providers SPI und Sharepoint-Spezialist Viritim – kamen 150 Mitarbeiter hinzu.

2013 will das Unternehmen erneut stärker wachsen als der Markt. Im ersten Quartal ist ihm das gelungen: Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 514 Millionen Euro, wobei die Systemhäuser in Deutschland überproportional um 7,2 Prozent auf 295,7 Millionen Euro zulegten.

Cancom rüstet sich

Ehrgeizige Ziele verfolgt auch die Cancom AG. Sie peilt in den nächsten fünf Jahren die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro bei einer Umsatzrendite von fünf Prozent an. Zukäufe sind einkalkuliert, und mittels einer Kapitalerhöhung von rund einer Million Euro auf 11,4 Millionen Euro wurde die Kriegskasse schon aufgestockt. Laut Cancom-Chef Klaus Weinmann bietet das sich eintrübende gesamtwirtschaftliche Umfeld gute Gelegenheiten für Akquisitionen.

Schon 2012 trugen der Zukauf des App-Programmierers Glanzkinder und des im Bildungsbereich aktiven Systemhauses Unicorner dazu bei, Cancom das beste Ergebnis der 20-jährigen Firmengeschichte zu bescheren. Der Konzernumsatz kletterte um 2,5 Prozent auf 558,1 Millionen Euro. Einen satten Zuwachs erzielte das Unternehmen auch beim konzernweiten Ertrag (Ebitda), der um 12,4 Prozent auf 28,1 Millionen Euro stieg. Auf der Suche nach weiteren Übernahmeobjekten wurde Cancom im März 2013 beim UCC-Spezialisten GES schon wieder fündig. Er gehört seit März 2013 zum Unternehmen.

Auf der nächsten Seite beschäftigen wir uns näher mit Comparex, Allgeier und Fritz & Macziol.

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