Am Nachmittag des vergangenen Freitags hat mit der Getgoods AG auch die zweite von der Zahlungsunfähigkeit des Online-Händlers betroffene Gesellschaft vor dem Amtsgericht Frankfurt/Oder Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde der auf Insolvenzsachen spezialisierte Potsdamer Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff von der Großkanzlei BBL Bernsau Brockdorff & Partner. Laut seiner Referenzen ist Brockdorff bestens für die Insolvenzsache Getgoods qualifiziert – der Rechtsanwalt war in der Vergangenheit unter anderem mit dem Insolvenzverfahren des ProMarkt-Mutterunternehmens Foto-Radio Wegert betraut.
Brockdorff und der für die Getgoods Vertriebs GmbH zuständige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg werden nun mit Hochdruck versuchen, eine Zukunftslösung für die zahlungsunfähige Unternehmensgruppe zu finden. Nach Angaben der Märkischen Oderzeitung sollen am vergangenen Freitag bereits Gespräche mit „Vertretern eines größeren Konzerns“ stattgefunden haben, die in der laufenden Woche fortgesetzt werden sollen. Allerdings sei ein entscheidendes Erfolgskriterium bei den Investorengesprächen, dass der Standort Frankfurt und nicht nur der Markenname erhalten bleibe – keine ganz einfache Voraussetzung, wenn man bedenkt, dass Getgoods im Hinblick auf die Rekrutierung von qualifiziertem Personal schon seit geraumer Zeit unter der mangelnden Attraktivität der ostdeutschen Grenzstadt zu leiden hatte.
BaFin ermittelt wegen Insiderhandels
Während auf der einen Seite um die Zukunft von Getgoods verhandelt wird, hat auf der anderen Seite bereits die Aufarbeitung der Firmenpleite begonnen. So berichtete die WirtschaftsWoche am Wochenende, dass die Finanzaufsicht BaFin nach der Insolvenz des Online-Händlers „den Handel in der Aktie und der Anleihe im Hinblick auf möglichen Insiderhandel“ unter die Lupe nehmen werde. Mit der Abklärung sei das Referat Marktanalyse der Behörde betraut. Wie lange die Prüfung dauere, hänge vom Einzelfall ab und könne nicht vorhergesagt werden, zitiert die WirtschaftsWoche eine BaFin-Sprecherin der. Die Aufseher würden Handelsdaten analysieren und „bei Anhaltspunkten für Manipulationen auch die an der Transaktion Beteiligten in Erfahrung“ bringen, so die Behördensprecherin weiter.
Hohe Schulden bei der Stadt Frankfurt
Abklärungen zu Getgoods wird es zudem auch im Rathaus der Stadt Frankfurt/Oder geben. Wie bekannt wurde, schuldet der insolvente Online-Händler der Stadt noch Gewerbesteuerbeiträge aus den vergangenen Jahren. Wie die Märkische Oderzeitung berichtet, geht es dabei dem Vernehmen nach um einen Betrag im sechsstelligen Bereich. „Ich bin stark betroffen“, kommentierte der Stadtverordnete und Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Michael Schönherr (CDU), gegenüber der Zeitung die Pleite von Getgoods. Er hoffe, dass die Firma aus der Insolvenz herausgeführt werden könne.
Trotz der Zahlungsunfähigkeit von Getgoods hob der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses allerdings das Engagement von Firmengründer Markus Rockstädt-Mies für die Stadt hervor: Sich im Versandhandel zu behaupten, sei sicher nicht einfach, zitiert die Märkische Oderzeitung Schönherr. „Und ich kann mir auch vorstellen, dass das Unternehmen so schnell wachsen musste, wie es gewachsen ist, um mithalten zu können“, erklärte der CDU-Politiker zu Vorwürfen über einen überstürzten Wachstumskurs von Getgoods. Den Eliten der deutsch-polnischen Grenzstadt dürfte es nicht leicht fallen, sich schnell von der Causa Getgoods zu distanzieren: So trat der frühere Wirtschaftsreferent der Stadt, Sebastian Jarantowski - ebenfalls Unionsmitglied -, im Juli als Finanzvorstand bei Getgoods ein. Und der Unternehmerverein „Hanse Klub Wirtschaft Frankfurt“ zeichnete Getgoods-Chef Rockstädt-Mies noch Ende Oktober als „sozial verantwortlichen Unternehmer“ des Jahres aus. (mh)
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