Wo steht der E-Commerce? Mehr als 900 Besucher erwarteten sich Antworten auf diese Frage von der K5 Konferenz, die der Branchen-Blog Exciting Commerce unter dem Motto "A New Kind of E-Commerce Conference" veranstaltete. Das Teilnehmer-Spektrum auf dem Podium und im Publikum reichte von Amazon und Douglas über Ebay und Otto bis zu Tengelmann und Zooplus. Neben Arnd von Wedmeyer (Notebooksbilliger.de) sorgten zudem Teilnehmer von Alternate, Cyberport, EP, Media-Saturn und PC-Spezialist dafür, dass auch die IT-Branche auf der Konferenz gut vertreten war.
In allen Konferenzbeiträgen, die auf der K5 ausschließlich von praxiserfahrenen Onlinern stammten, wurde die Relevanz des Themas E-Commerce deutlich. So unterstrich das Investoren-Panel mit Managern der Venture Capital-Unternehmen Altium, e.ventures und Parklane, dass die Branche 2012 weit von der "Blase" der Dotcom-Ära entfernt ist: In den vergangenen zehn Jahren habe sich nicht nur das Konsumentenverhalten massiv verändert, sondern erzielten deutsche Onlinehändler inzwischen auch gewichtige Umsätze - und dies nicht selten profitabel. In die gleiche Richtung wiesen auch die Vorab-Zahlen zur ACTA-Studie 2012, die Johannes Schneller vom Allensbach-Institut präsentierte: Demzufolge ist die Zahl der Online-Käufer im Vergleich zum vergangenen Jahr von 69 auf 74 Prozent gestiegen und legte die Vielbesteller-Quote von 17 auf 20 Prozent zu. Für den erfahrenen E-Commerce-Manager Matthias Weber (u.a. HSE24, Lidl) war daher klar: Wer sich jetzt nicht intensiv mit seiner Rolle in der Online-Handelswelt auseinandersetzt, hat seine Daseinsberechtigung vielleicht schon bald verloren.
Glaubensfrage Multichannel
Unterschiedliche Antworten gab es auf der K5-Konferenz zur der Frage, was das für etablierte Unternehmen aus dem stationären Handel bedeutet. Während Weber durchaus für das Thema Multichannel plädierte und die Händler dazu aufforderte, nachzudenken wie sie Kompetenz und Beratung aus der Filiale ins Netz übertragen könnten, zeigten sich hier andere Konferenzteilnehmer skeptischer. So gab sich etwa Alexander Graf, Geschäftsführer der Digitalagentur Netimpact, pessimistisch, inwiefern angesichts der Fülle an Geschäftsmodellen im E-Commerce im Netz überhaupt noch Platz für die Veteranen des Einzelhandels sei. In jedem Fall sei das Thema E-Commerce als separates Projekt und mit dem nötigen Nachdruck anzugehen. Beim Investoren-Panel wurde dagegen der Vorschlag laut, gestandene Retailer könnten den E-Commerce nutzen, um die Expansion in wachstumsstarke Online-Märkte wie Russland oder die Türkei zu bewerkstelligen.