Der Starnberger Investor Arques Industries AG gönnt sich und dem Markt keine Ruhe, was Akquisitionen in der europäischen IT-Landschaft betrifft. Nach den Übernahmen einiger Distributoren, wie COS, Chikara, Actebis und NT-Plus meldet das Unternehmen jetzt, dass es sämtliche Anteile an dem Consumer-Electronics-Unternehmen SM Electronic mit Sitz in Stapelfeld nahe Hamburg übernommen hat. Durch den Kauf des Anbieters im CE-Umfeld könnte unter Umständen die Stärkung der Actebis geplant sein, deren deren Börsengang von Arques geplant ist.
Verkäufer von SM Electronic ist die Thomson-Gruppe (Boulogne-Billancourt bei Paris), die führend im Bereich der Videotechnologie ist, und sich künftig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren möchte. SM Electronic ist mit der Marke "Skymaster" seit über 25 Jahren im Segment der Empfangstechnologie (Satellitenreceiver und -spiegel) tätig und erwirtschaftet mit rund 200 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von EUR 60 Mio. (2006). Die Übernahme steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Arques erwartet den Abschluss der Übernahme zum Jahreswechsel.
SM Electronic bietet unter der Marke "Skymaster" Satelliten- und Antennenreceiver (Digital TV) sowie elektronisches Zubehör unter anderem für die Bereiche Audio, Video, Home Cinema, Car HiFi, Navigation und Multimedia an. Das Unternehmen verfügt über eine breite Kundenbasis und beliefert große Fachmärkte, Warenhäuser und Handelsketten in Deutschland und dem europäischen Ausland.
"Bei der SM Electronic handelt es sich um eine typische Arques-Transaktion: Die Arques Industries AG ist Partner der französischen Thomson-Gruppe bei der Abspaltung einer nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Tochtergesellschaft und will diese zu einem ertragsstarken Unternehmen weiterentwickeln", so der Arques Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Vorderwülbecke.
Dietrich Austermann, Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein: "Wir haben die Transaktion aktiv unterstützt, weil die Arques Industries AG dem Unternehmen SM Electronic eine sehr gute Zukunftsperspektive bietet und den Standort Stapelfeld sichern will. Damit wird ein wertvoller Betrieb am Standort gehalten. Angesichts der ungünstigen Perspektive von vor wenigen Wochen sind wir sehr froh über diese Entwicklung." (mf)