UCC-Experte Artelt

"Markt für Unified Communications & Collaboration wächst"

07.12.2010
Wie Reseller an UCC-Trends verdienen können, erklärt Detlev Artelt, UCC-Spezialist und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Aixvox.
"Ich sehe sehr viel weniger Probleme auf der technischen als auf der menschlichen Seite." Detlev Artelt, Geschäftsführer Aixvox
"Ich sehe sehr viel weniger Probleme auf der technischen als auf der menschlichen Seite." Detlev Artelt, Geschäftsführer Aixvox

Wie Reseller mit Unified Communications & Collaboration (UCC) verdienen können, erklärt Detlev Artelt, UCC-Spezialist und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Aixvox, im Gespräch mit ChannelPartner:

Welche Trends beobachten Sie derzeit auf dem deutschen UCC-Markt?

Detlev Artelt: Da ist zum einen Lync. Microsoft macht ja viel Wind um seine UC-Lösung und hat bei der riesigen installierten Basis auch die notwendige Marktdurchdringung. Das zweite Thema ist Video. Ich führe von Monat zu Monat mehr Gespräche per Videokonferenzsystem, aber nicht mit so kleinen Pixelbildchen, sondern nahe an HD-Qualität, um das Gesicht des Gesprächspartners bildschirmfüllend darstellen zu können und eben auch die Nuancen in der Kommunikation mitzubekommen. Schließlich das Thema Präsenzanzeige: Das wird unsere ganze Arbeitswelt in den nächsten Jahren verändern.

In welcher Hinsicht?

Artelt: Wenn wir die gegenseitige Verfügbarkeit sehen, können wir viel intelligenter und zeitsparender miteinander kommunizieren, statt Anrufbeantworter-Pingpong zu spielen.

Welche Faktoren behindern derzeit noch eine größere Akzeptanz von UCC?

Artelt: Das größte Hemmnis ist das Thema Change-Management. Das, was ich bei UCC an tollen Werkzeugen habe, muss ich meinen Mitarbeitern nahebringen. Ich muss dafür werben, muss klären, ob die Mitarbeiter überhaupt damit umgehen können und wollen. Ich sehe da sehr viel weniger Probleme auf der technischen als auf der menschlichen Seite.

Worin bestehen die größten Schwierigkeiten bei UCC-Projekten?

Artelt: Die liegen meisten in der Durchführung. Wenn Sie einen Konzern nehmen, der für 500, 1.000 oder 5.000 Mitarbeiter eine UCC-Lösung einführen möchte, bedeutet das ein essentielles Umdenken. Das fällt den Jüngeren sehr viel leichter. Bei älteren Mitarbeitern wird es schwer, Akzeptanz für neue Kommunikationsverfahren zu finden.

Wo liegen die größten Hemmnisse beim Einsatz von UCC-Lösungen?

Artelt: Ein Problem ist der richtige Einsatz der UCC-Tools. Es fehlen klare Regeln und Verfahrensweisen, wie ein Unternehmen mit Kommunikation umgehen möchte. Da gibt es auch noch keine allgemein gültigen Konzepte. Ich bin gerade dabei, Empfehlungen zu entwickeln, wie ein solches Regelwerk aussehen könnte. Zum Beispiel könnte man Mitarbeiter abhängig von ihrer Tätigkeit verpflichten, für einen bestimmten Zeitraum des Tages erreichbar zu sein. Und der Präsenzstatus muss natürlich für alle Kanäle gelten und von allen respektiert werden. Wenn ich sage, ich bin nicht erreichbar, dann hat es auch keinen Sinn, es auf dem Handy zu versuchen. Wir sprechen hier über nichts weniger als eine kulturelle Veränderung, und die braucht einfach ihre Zeit.

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