Parallels Desktop 6 und VMware Fusion 3

Windows-Virtualisierung am Mac (Vergleichstest)

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.

Kaufempfehlung und Fazit

Parallels bietet mehr Komfort und Performance als Fusion. Trotzdem kann man auch mit dem Konkurrenzprogramm gut arbeiten, das virtuelle Systeme deutlich schneller startet. Interessant ist Fusion zum Beispiel für Firmen, die bereits andere VMware-Lösungen nutzen. Völlig problemfrei arbeitet aber keine der beiden Virtualisierungslösungen. Für Computerspieler ist Boot Camp immer noch die schnellste und stabilste Lösung.

Vorzüge: Die neue Version von Parallels ist deutlich schneller und eignet sich sogar für ältere Computerspiele. Gegenüber Boot Camp ist Parallels nach einiger Eingewöhnung die komfortablere und einfachere Lösung.

Nachteile: Sinnvolle Nutzung von Windows 7 und Vista setzt einen schnellen Mac und viel Arbeitsspeicher (ab vier Gigabyte) voraus. (Macwelt/haf)

Virtualisierer Leistungsvergleich

3DMark 2006

3DMark 2006 GT1

3DMark 2006 GT2

Handbrake Enkodieren

Windows Leistungsindex

Gespeichertes System starten

Einheit

Punkte

fps

fps

Sekunden

Punkte

Sekunden

Parallels Vista 32bit

1.107

4,48

4,48

82

4,4

132

Parallels Windows 7 64bit

1.438

3,9

4,55

81

2,4

95

Fusion Vista 32bit

657

1,62

2,08

94

4,5

96

Fusion Windows 7 64bit

nicht kompatibel

nicht kompatibel

nicht kompatibel

92

4

69

Boot Camp Vista 32bit

1.902

4,96

6,01

74

5,3

35

Virtual Box

Zu spät für unseren Vergleichstest veröffentlicht Oracle die neueste Version von Virtual Box 4.0, eine Virtualisierungslösung von Oracle

Im Funktionsumfang steht Virtual Box seinen beiden Konkurrenten kaum nach, ist aber kostenlos nutzbar. Zumindest für Privatanwender gilt dies ohne Einschränkungen, will man mehrere Lizenzen kommerziell nutzen, ist dagegen der Erwerb einer Lizenz erforderlich. Dank des großzügigen Linzenzsystems ist Virtual Box trotz einiger Schwächen weit verbreitet und auch bei Mac-Anwendern immer beliebter. Das nach der Übernahme von Sun von Oracle gepflegte Virtualisierungsprogramm bietet im Prinzip den gleichen Funktionsumfang wie die beiden kommerziellen Produkte. Negativ fällt uns bei den bisherigen Versionen allerdings eine deutlich kompliziertere Bedienung und schlechtere Integration in Mac-OS X auf. Eine Boot-Camp-Partition kann man nicht nutzen. Die 3D-Unterstützung ist noch im Betastadium, für Computerspiele ist die Software weniger geeignet als Vmware und Parallels. Interessant ist das System eher für erfahrene Anwender. Auf Support durch den Hersteller muss man verzichten. Die neue Version 4.0 bietet eine verbesserte Oberfläche und unterstützt beispielsweise die Skalierung der Systemoberfläche und eine Vorschaufunktion für Gastsysteme. Neu ist auch die Unterstützung von HD-Audio und PCI Express-Hardware. Auch der Zugriff auf Speichermedien soll schneller erfolgen. Zudem unterstützt das System jetzt bei 32-Bit-Systemen mehr als zwei Gigabyte Arbeitsspeicher.

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