Mit Hilfe eines Virtualisierungsprogramms kann der Kunde parallel zu Mac-OS X ein zweites Betriebssystem auf seinem Apple-Rechner nutzen. Will er zum Beispiel per Elster die monatliche Umsatzsteuererklärung abgeben oder eine Runde Need for Speed spielen, klappt dies dank virtuellem Windows-System schnell und problemlos. Im Unterschied zur Betriebssystem-eigenen Lösung Boot Camp, die auch eine Installatiob von Windows oder Linux auf einem Mac ermöglicht, muss er den Rechner nicht neu booten und kann zwischen Programmen unter verschiedenen Betriebssystemen nahtlo hin und her wechseln.
Während erste Versionen der Virtualisierungsprogramme das fremde Betriebssystem noch in einem separaten Fenster oder in einem Vollbildmodus laufen ließen, integrieren die beiden Programme mit jeder Version Windows besser in Mac-OS X. So lassen sich mittlerweile ein gewünschtes Programm oder eine Datei direkt in Windows öffnen. Trotzdem hat man weiter seine Mac-Programme und seinen Mac-Schreibtisch vor sich.
Bedienkomfort mit Coherence und Unity
Bei Parallels heißt dieser Modus "Coherence", bei Fusion "Unity". Insgesamt vier Ansichtsmodi bietet Parallels, bei der neuen Parallels-Ansicht "Crystal" blendet das System zusätzlich Desktop-Menü und Dock-Symbol aus. Bei beiden Lösungen kann man das Windows-Startmenü über Menüleisten-Tools aufrufen. Die Lösung von Fusion ist weniger komfortabel.
Vmware Fusion 3
Virtualisierung zur Nutzung Intel-basierter Betriebssysteme
Vmware
Preis: € 72, CHF 105
Note: 1,9 gut
Leistung (50 %)2,0Ausstattung (20 %)1,5Handhabung (20 %)2,0Lokalisierung (10 %)1,5
+ Einfache Bedienung, schneller Systemstart
- Mäßige Grafikleistung, hoher RAM-Bedarf
Alternative: Boot Camp, Parallels Desktop, Virtual Box
Technische Angaben:
Intel-Mac ab Mac-OS X 10.5.8, 1 GB RAM
OpenGL 2.1 und DirectX 9.0c
bis zu 8 Prozessoren
Zusätzliche Software:
Mc Afee Virus Scan Plus (12 Monate)
Support: Kostenlose Online-Ressourcen, kostenloser englischsprachiger Support per E-Mail für 18 Monate, weitere kostenpflichtige Support-Optionen
www.vmware.com
Über ein Menüleistensymbol greift man bei Fusion auf virtuelle Betriebssysteme zu, nutzt das Startmenü von Windows und speichert häufig benötigte Programme wie den Internet Explorer. Eleganter hat dies Parallels gelöst: Nach der Installation findet man im Dock einen Ordner mit Links zu allen Programmen des Windows-Systems. Für den Datentausch sorgen freigegebene Ordner. Vorgegeben bei Parallels ist auch die Freigabe des Schreibtischs, man sieht Daten auf dem Mac-Desktop somit auch auf dem Windows-Schreibtisch. Im Fenstermodus importiert man Dateien per Drag-and-drop, beide Systeme unterstützen Exposé.
Parallels Desktop 6
Komfortable Virtualisierungsleistung mit sehr guter Grafikleistung
Parallels
Preis: € 80, CHF 117
Note: 1,5 gut
Leistung (50 %)1,4Ausstattung (20 %)1,4Handhabung (20 %)1,9Lokalisierung (10 %)1,5
+ Gute Performance, viele Komfortfunktionen, relativ gute Grafikleistung
- Hoher RAM-Bedarf
Alternative: Boot Camp, Vmware Fusion, Virtual Box
Technische Angaben:
Intel Mac ab Mac-OS X 10.5, 1 GB RAM
OpenGL 2.1 und DirectX 9.0c
bis zu 8 Prozessoren
Zusätzliche Software:
Kaspersky Internet Security (90-Tage-Version), Acronis True Image, Acronis Disk Director
Support: Kostenlose Online-Ressourcen, kostenpflichtiger Support in englischer Sprache
www.parallels.de
Ein nicht für Mac-OS X verfügbares Windows-Programm kann man fast wie eine Mac-Anwendung nutzen, vorausgesetzt man hat einen schnellen Mac. Bei unserem Testgerät, einem Mac Mini mit einem Monitor der Auflösung 1920 mal 1080, führt in diesem Modus allerdings jede Bewegung eines Fensters zu kleinen Darstellungsverzögerungen. Selbst das Bewegen eines Explorer-Fensters verursacht eine deutlich erhöhte CPU-Last. Hohe Auflösungen, etwa bei einem HD-Monitor, können bei Grafikanwendungen als Bremse wirken. Die Darstellungsmodi "Unity" und "Coherence" nutzen die native Auflösung des Mac, was die Anforderungen erhöht. Beste Performance liefert der Fenstermodus bei einer Auflösung von 800 x 600 Pixel.