Die Organisation muss sich ändern
Welch tiefgreifenden Umbau die Digitalisierung auch in der Organisationsstruktur der Systemhäuser selbst erfordert, verdeutlichte die Keynote des "Management-Exorzisten" Niels Pfläging. Er zerpflückte gängige Management-Methoden und zeigte mit den "Komplexithoden" ein Modell auf, mit dem Partner die Probleme von heute und morgen erfolgreich anpacken können.
"Hinter der Idee des Managements, wie wir es heute kennen, steckt die Idee, den denkenden vom arbeitenden Menschen zu trennen - das Denken vom Handeln zu trennen", so Pfläging. Diese Idee ebenso wie die daraus resultierende klassische hierarchische Organisation sind Modelle, die im Zeitalter der Industrialisierung entstanden und für die Erfordernisse dieser Zeit angemessen waren. "Aber sie behindern heute Unternehmen, innovativ zu sein", so Pfläging. Um aus dem Rohmaterial Ideen eine echte Innovation zu machen, brauche es Kreativität. "Und Kreativität ist ein sozialer Prozess, Kreativität braucht den Austausch! Für eine Idee zahlt kein Kunde! Gemanagte Unternehmen produzieren keine Kreativität."
Neue Technologien für die praktische Umsetzung
Beeindruckend war das Engagement der insgesamt 20 Sponsoren Starface, ADN, Bitdefender, Epson, Eset, Samsung Electronics, Softengine, Telekom, Eaton, Eno, Estos, Lancom, Brother, Cherry, Fujitsu, LG,Modinice, Siewert & Kau, Voiceworks und die Systemhauskooperation Comteam. Sie machten die Umsetzung dieser Formate erst möglich und die zeigten an Praxisbeispielen, wie ihre Lösungen und Programme die Partner dazu befähigen, die Transformation in reales Geschäft umzumünzen.
So teilten ADN, Bitdefender, Epson, Eset, Samsung Electronics, Softengine, Telekom Deutschland und Kite Consult in den Workshops gemeinsam mit den Partnern ihre Erfahrungen, wie sich die mit der Transformation eng verbundener Technologien in Vertriebs-Chancen und Projekten umsetzen lassen. Die Bandbreite der Themen erstreckte sich dabei von Managed-Security-, Managed-Print- über verschiedene Cloud-Modelle bis hin zu integrierten Kommunikations- und Mobility-Szenarien.
Erfolgskriterium: Von anderen Partnern lernen und kooperieren
Für viele Teilnehmer war er Erfahrungsaustausch ein ganz wesentlicher Mehrwert der Veranstaltung: "Highlights des Tages waren für mich die interessanten Vorträge über die Zukunft der Systemhäuser, gerade im Hinblick auf Cloud Computing. Und auch die Vorträge von Partnern, die zeigen, wie sie die Neuerungen und neue Themen angehen. Das ist wichtig, um abschätzen zu können, ob man auch selbst auf dem richtigen Weg ist", zog Dominik Carl, Prokurist beim Systemhaus Krämer IT-Solutions. "Man konnte erfahren, wie Partner bereits in Feldern aktiv sind, mit denen man sich bislang noch nicht selbst auseinandersetzen konnte."
Auch für Axel Feldhoff, Bereichsvorstand West bei der Bechtle AG, zählt zu den Highlights des Kongresses, "dass es hier immer sehr viele Ansprechpartner gibt, mit denen man sich vernetzen kann -und es Vorträge gibt, die einen weiterbringen."
Viele Systemhäuser sind nicht nur offen und bereit, Kooperationen mit anderen Partnern einzugehen, sondern es ist inzwischen fester Bestandteil ihrer Wachstumsstrategie.
Peter Schröder, Geschäftsführer des Systemhauses Elanity Network Partner, brachte es auf den Punkt: "Mein Wunsch: Dass wir Systemhäuser uns viel mehr ergänzen, anstatt uns nachzuahmen. Was einer gut kann, muss der andere nicht nachbauen und mittelmäßig anbieten. Sich mit seinen Expertisen zu ergänzen, miteinander zu sprechen, das ist meines Erachtens der Weg in die Zukunft. Ich freue mich auf jedes partnerschaftliche Gespräch! Über jeden, der mit einem guten Angebot mein Portfolio ergänzen kann - und jeden, der sein Portfolio mit meinen Lösungen ergänzen möchte."
Mit Ulrich Walter ins Weltall durchstarten
Am Ende des zweitägigen Kongresses erwartete die Gäste schließlich eine virtuelle Reise der besonderen Art: Der ehemalige Raumfahrer und Wissenschafts-Astronaut Ulrich Walter nahm die Zuhörer mit auf eine Reise ins Weltall, weihte sie in die Geheimnisse der Zeitreisen ein, entschlüsselte die Rätsel des Warp-Antriebs - und vermittelte einfach mal so nebenbei die Grundlagen der Relativitätstheorie. Ein beflügelnder Perspektivenwechsel in jeder Hinsicht.