Submersionskühlung mit konventionellen Servern
Auch die Idee, IT-Systeme direkt flüssig zu kühlen – ohne Umweg über die Luft – feiert zur Zeit fröhliche Urständ. Hintergrund ist die Tatsache, dass Luft Wärme nun einmal eher schlecht leitet. Diesmal allerdings bleibt das Wasser, das bisher unter anderem wegen seiner korrosiven Eigenschaften bei der direkten Systemkühlung für Verdruss bei RZ-Managern sorgte, aus dem Spiel. Die Nachfolgelösungen verwenden meist nicht leitende Öle, in die die IT komplett eingetaucht wird.
So verwendet der britische Rechenzentrumsbauer und –betreiber Ark Continuity Submersionssysteme der Marke CarnotJet von Green Revolution Cooling. Man muss sie sich als eine Art Hightech-Wanne vorstellen, in die das gesamte Hitze abstrahlende IT-Equipment gehängt wird. Die Wanne, der sogenannte CarnotJet, ist mit einem nicht elektrisch leitenden, nicht korrosiven, ungiftigen, aber sehr gut Wärme leitenden Öl gefüllt, in dem sich alle IT-Komponenten befinden. Das sich erhitzende Öl wird in einem Kreislauf geführt und in Kühleinheiten außerhalb der Behälter gekühlt, ehe es wieder in die Behälter zurückkehrt. Man braucht also nur Kühler für das Öl, Rohre und Pumpen.
„Ein großer Teil der Ersparnis ergibt sich bei diesen Systemen, weil die Server und übrigen Geräte keine Lüftung mehr benötigen“, erklärt Dr. Ian F. Bitterlin von Ark Continuity. Die Standzeit der Systeme und ihre Zuverlässigkeit verlängern sich laut Bitterlin durch fehlenden Thermostress erheblich. Falle die Anlage einmal aus, dauere es im Gegensatz zu konventionellen Methoden Stunden, bis die kritische Temperatur erreicht sei. Um zu brennen, müsse ein 1000-Liter-Tank eine Temperatur von 200 Grad Celsius erreichen, und bis dahin sei alles längst abgeschaltet. Der erreichbare PUE der Methode: 1,12. Angewandt wird sie beispielsweise im amerikanischen Texas Advanced Computing Center (TACC).