Private vor public
Dabei sind die mit der so genannte „private Cloud“ verbundenen, also mit komplett virtualisierten Rechenzentren erzielten Umsätze immer noch deutlich höher als die Erlöse in der so genannte „public Cloud“ à la Google oder Amazon. So schätzt Canalys die Wirtschaftsleistung der privaten Cloud im aktuellen Jahr auf etwa 50 Milliarden Dollar ein, die „öffentliche“ Cloud wird es demnach 2011 auf „nur“ 31 Milliarden Dollar bringen. Bins 2015 wird der relative und absolute Abstand zwischen beiden Cloud-Spielarten sogar noch vergrößern, so Edwards gegenüber den in Kopenhagen anwesenden VMware-Channel-Partnern. So schätzt der Marktforscher dem Umsatz mit „privater Cloud“ in vier Jahren auf 123 Milliarden Dollar, wohingegen die mit der public Cloud generierten Erlöse bis 2015 auf „nur“ 74 Milliarden Dollar steigen werden.
Außerdem empfahl Edwards den interessierten Resellern, sich mit zusätzlichen Diensten in der Cloud neue Umsatzströme zu erschließen. Das könnte seiner Meinung nach beispielsweise Backup in der Cloud, aber auch ein in der „Wolke“ gemanagter Desktop sein. Auch im Bereich Security beim Thema Cloud Computing liege laut Edwards noch einiges im Argen, so dass hier der Reseller seinem Kunden wertvolle Dienste leisten könnte. Viel zu tun für Fachhändler sieht der Analyst auch im Segment Mobile Computing. Hier ist der so genannte „Consumerization“-Trend, also die zunehmende Neigung der Anwender beim Kunden, eigene Endgeräten mit in die Firma mitzubringen und sie dort auch selbstverständlich zu nutzen („Bring Your Own Device“, BYOD) ein ganz wichtiger Markttreiber.
Diese Applikationen für Smartphones und Tablets sollten dann im unternehmenseigenen AppStore den Anwendern zur Verfügung stehen. Hierzu müssten aber all die bereits beim Kunden installierten Legacy-Anwendungen, wie ERP- oder CRM-System, erstmals auf die mobile Plattform migriert werden, darin stimmt der Canalys-Analyst mit VMware zu 100 Prozent überein. Aus diesem Grund gebe es hier für spezialisierte Reseller, etwa für ISVs (Independent Software Vendors, unahbängige Softwarehäuser) mehr als genug zu tun.
Laut Edwards seien unabhängige Vertriebspartner derzeit mehr gefragt, denn je: „Die Multi-Vendor-Kompetenz zeichnet sie aus!“ Diese Dienstleister müssten aber als versierte Navigatoren in dem unübersichtlichen IT-Dschungel auftreten und sich zu Geschäftsprozess-Beratern ihrer Kunden wandeln. Dann werden sie auch in dem Cloud Computing-Segment ihren Alleinstellungsmerkmal finden und für ihre Kunden unverzichtbar werden. (rw)
- VMworld 2011 in Las Vegas Quelle: VMware
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