Optimistische Entwicklung der Budgets
So unterschiedlich wie die einbezogenen Unternehmen sind auch ihre IT-Budgets: Sie reichen von weniger als 50.00O Euro bis mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr. Wie IDC-Analystin Jennifer Waldeck präzisiert, liegen die IT-Ausgaben in zwei Drittel der teilnehmenden Betrieb unter einer Million Euro per annum.
Im Durchschnitt geben die Unternehmen in etwa je ein Drittel ihrer IT-Budgets für Hardware, Software und Services aus - mit leichten Nachteilen für den Dienstleistungsanteil. Dabei wenden die IT-Bereiche 60 Prozent ihrer Finanzmittel für operative Tätigkeiten auf, während 40 Prozent in spezifische Projekt mit den Fachabteilungen fließen.
Das nimmt sich gar nicht schlecht aus angesichts der Tatsache, das viele Marktforscher mindestens drei Viertel der IT-Budgets im Orkus des IT-Betriebs entschwinden sehen. Allerdings müsste man vor einem Jubelgesang wohl genauer eruieren, was eigentlich zu den operativen und was zu den Projektkosten gezählt wird.
Außerdem hat sich das Verhältnis gegenüber dem Vorjahr wieder verschlechtert. Seinerzeit betrug es 57 Prozent (für Operations) zu 43 Prozent (für Projekte). Laut Waldeck ist der Rückgang der Projektmittel vor allem auf die unsichere konjunkturelle Lage zurückzuführen. Sollen Kosten gespart werden, sind in aller Regel zuerst die Projekte betoffen.
Die Höhe der Budgets stabiliert sich offenbar auf einem annehmbaren Niveau. Jeder zweite Befragte gab an, die IT habe in diesem Jahr genauso viel Geld zur Verfügung wie im vergangenen. 37 Prozent erwarten sogar ein höheres Budget. Diese Angaben bestätigen den Aufwärtstrend des vergangenen Jahres. Die Software- und Serviceanteile an den IT-Ausgaben steigen in diesem Szenario leicht überproportianal, während die Hardwareaufwendungen logischerweise eher abnehmen.
- Konfliktfeld zwischen CIO und CFO
Im Auftrag des Berliner Softwareunternehmens Alfabet AG befragte der Marktforschungsbereich der IDG Business Media 81 (Finanz-) Verantwortliche für IT-Investitionen in internationalen Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Das sind die Ergebnisse: - Beurteilung des Alignments des IT-Portfolios:
Bitte beurteilen Sie das Alignment, also die Ausrichtung, Ihres IT-Portfolios auf Ihre aktuellen Geschäftsanforderungen - Beurteilung des Alignments des IT-Portfolios nach der Entscheidungsbefugnis der Befragten:
Bitte beurteilen Sie das Alignment, also die Ausrichtung, Ihres IT-Portfolios auf Ihre aktuellen Geschäftsanforderungen - Prozessbeschreibung zur IT-Portfolio-Ausrichtung:
Wie messen Sie in Ihrem Unternehmen die Ausrichtung des IT-Portfolios auf aktuelle Geschäftsanforderungen? Wie ist dieser Prozess am besten beschrieben? - Dauer des Prozesses zur Risiko-Evaluierung:
Wie lange dauert es in Ihrem Unternehmen in der Regel, um verlässliche Informationen über die Auswirkungen zu bekommen, die eine Budgetkürzung auf die Geschäftsdurchführung oder den Risikograd hat? - Verfügbarkeit eines Analyse-Tools:
Hat Ihr Unternehmen ein zentrales System, um Änderungen am IT-Portfolio und deren Auswirkungen auf das Geschäft zu analysieren, zu prognostizieren und zu messen? - Budgetanteil für Projekte mit klarem Payback insgesamt:
Wie hoch ist insgesamt der Anteil Ihres Finanzbudgets, der in Projekte investiert wird, die ein klar definiertes Payback haben sollten? - Budgetanteil für IT-Projekte mit klarem Payback:
Wie hoch ist der Anteil bei IT-Projekten, bei denen ein klar definiertes Payback bekannt ist? - Reaktionsgeschwindigkeit bei Anpassung des IT-Portfolios:
Wie schnell kann Ihr Unternehmen normalerweise das IT-Portfolio anpassen, wenn es auf Geschäftsseite zu geänderten Rahmendaten kommt? - Reaktionsgeschwindigkeit bei Anpassung des IT-Portfolios nach der Entscheidungsbefugnis der Befragten:
Wie schnell kann Ihr Unternehmen normalerweise das IT-Portfolio anpassen, wenn es auf Geschäftsseite zu geänderten Rahmendaten kommt? - Zuverlässigkeit der Forecasts:
Wenn Sie einmal die Forecasts Ihrer IT-Abteilung einer jahresweisen Betrachtung unterziehen, wie zuverlässig ist der Forecast Ihrer IT Abteilung bezüglich geplanter Aktivitäten? - Zuverlässigkeit der Forecasts nach der Funktion der Befragten:
Wenn Sie einmal die Forecasts Ihrer IT-Abteilung einer jahresweisen Betrachtung unterziehen, wie zuverlässig ist der Forecast Ihrer IT Abteilung bezüglich geplanter Aktivitäten? - Das generelle Verständnis für die Auswirkungen von IT-Budget-Kürzungen:
Glauben Sie, dass finanzielle Entscheidungsträger ein klares Verständnis haben, wo und wie sich Kürzungen des IT-Budgets auf die Geschäftsdurchführung und den Risikograd auswirken? - Das generelle Verständnis für die Auswirkungen von IT-Budget- Kürzungen nach der Funktion der Befragten:
Glauben Sie, dass finanzielle Entscheidungsträger ein klares Verständnis haben, wo und wie sich Kürzungen des IT-Budgets auf die Geschäftsdurchführung und den Risikograd auswirken? - Beste Beschreibung des Budgetierungsprozess:
Wie ist der Budgetierungsprozess der IT-Abteilung Ihres Unternehmens am besten beschrieben?
Die Zukunft der IT-Bereiche
Der letzte Teil der Anwenderbefragung betrifft traditionell die Zukunft der IT-Abteilungen. In dieser Beziehung gaben sich die Befragten durchweg selbstbewusst: Jeder zweite sagte, die Bedeutung der internen IT werde weiter zunehmen. Fast ebenso viele sehen die unternehmenseigenen IT-Bereiche künftig als gleich wichtig wie heute. Nur drei Prozent äußerten die Befürchtung, deren Einfluss im Unternehmen werde schrumpfen.
Das Bild ändert sich etwas, wenn der IT-Betrieb verstärkt an externe Dienstleister ausgelagert wird. Unter dieser Voraussetzung gehen 17 Prozent der Befragten von einer abnehmenden strategischen Bedeutung der IT aus. Nur 36 Prozent wollten sich darauf festlegen, dass die IT auch dann ihre strategische Rolle weiter ausbaut. Die Mehrheit sagte, die strategische Bedeutung der internen IT bleibe etwa gleich.
In den kommenden Jahren werden sich die Anforderungen an die IT-Abteilungen weiter ändern, erläutert der IDC-Analyst Matthias Zacher. Und damit wechsle auch die Rolle, die diese Abteilungen künftig spielen werden. Als Beispiel dafür könnten die neuen Beschaffungs- und Bereitstellungsmodelle dienen: Cloud Computing, Software as a Service etc.
IT-Leiter und -Organisationen seien deshalb aufgerufen, sich zum Partner der Geschäftsbereiche zu entwickeln, so Zacher weiter. Das erfordere aber, dass die IT aktiv auf die Fachbereiche zugehe. Nur so könne sie deren Bedürfnisse besser verstehen und mit Hilfe intelligenter IT-Lösungen erfüllen. Wenn diese Voraussetzung erfüllt sei, werde die IT auch in den Augen der Fachbereiche und der Geschäftsführung zum strategischen Erfolgsfaktor, lautet die Schlussfolgerung des Marktkenners.
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