Traditionelle Landkarten verkaufen sich inzwischen überhaupt nicht mehr und der lange boomende Navigationsmarkt gilt als notleidend.
Dazu drei Gedanken: Google ist weder auf den Verkauf von Landkarten angewiesen noch auf Umsatz mit Navis. Für Google steht kein bewährtes, funktionierendes Geschäftsmodell auf dem Spiel. Google denkt groß. Google Maps enthält die ganze kartographierte Welt inklusive aller Groß- und Kleinstädte und verfügbarer Wanderwege. Google denkt anwenderorientiert, ganz einfach und vernetzt.
Stadtplandienst.de ist ein deutscher Dienst und war sehr früh Online aktiv (in Kooperation mit Falk wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Die Karten sind qualitativ hochwertig. Ich habe Stadtplandienst.de ab 1999 über Jahre genutzt. Wer aktuell die Website aufruft, sieht auf den ersten Blick, warum sich Google durchgesetzt hat. Google ist reich und kann das machen, werden jetzt einige sagen und das zu recht. Aber: Google war nicht immer reich. Die Verlage waren es mit Landkarten und Reiseführern und dann waren es die Navi-Hersteller, dann kam Google.
Das nächste Ziel
Wissen Sie, welche Markt sich Google als nächsten ausgesucht hat? Die Computerei. Nach Googles Einschätzung hat der Markt noch mehr Potenzial als Werbung (von der Google bislang lebt und alle Angriffe auf andere Märkte finanziert). Die Idee - sehr grob vereinfacht: Jeder der etwas rechnen möchte, muss das nicht mehr selbst tun. Er kann Google beauftragen. Die machen das. Sehr aufschlussreich ist dieser Artikel: http://www.wired.com/2014/03/urs-google-story über Urs Hölzle, den Google Abteilungsleiter, der sich das ausgedacht hat und der mit den Vorbereitungen beschäftigt ist. „Wer will schon seine Daten Google anvertrauen?“ fragen Sie sich vielleicht jetzt. „Wer will schon auf seinem Telefon Landkarten lesen?“ würde ich zurückfragen. Der Markt verändert sich schon und er wird sich noch schneller verändern. Gut beraten, wer sich auf die Veränderung vorbereitet, so lange es ihm noch gut geht.