Auf die Mitarbeiter kommen nun den Informationen zufolge neue Lasten zu. In der Mittelstandsorganisation stehen 800 Stellen zur Disposition. Der Arbeitsplatzabbau wurde zum Teil im Rahmen früherer Maßnahmen bereits angekündigt. Rund 500 dieser geplanten Stellenstreichung sind jedoch neu. Das Management strebt offenbar eine sozialverträgliche Lösung an. Möglicherweise müssen Mitarbeiter im Vertrieb und Betrieb ihre Wochenarbeitszeit bei entsprechendem Einkommensverlust reduzieren. Der mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ausgehandelte "Tarifvertrag Rationalisierungsschutz" (TV Ratio) sieht eine solche Maßnahme vor. Die genaue Ausgestaltung wird derzeit verhandelt.
T-Systems kommentierte die Gründe für die Demission von Kemp nicht. Bestätigt wurde lediglich, dass es Überlegungen gebe, die Kundenorientierung zu verbessern. Dazu wolle man in die Struktur von Vertrieb und Technik eingreifen. So gebe es beispielsweise Gedankenspiele, den derzeit getrennten IT- und TK-Fabriken zusammenzulegen. Der Betrieb der IT-Rechenzentren obliegt derzeit Enterprise Service. Die Mittelstandsorganisation Business Services verantwortet die TK-Produktion.
Arbeitsplätze würden lediglich in dem vor drei Jahren angekündigten Rahmen abgebaut, heißt es offiziell. Damals hatte T-Systems angekündigt, insgesamt 5.500 Stellen zu streichen. Erste vom neuen T-Systems-Chef Clemens angestrebte Maßnahme werde man Ende Januar veröffentlichen. Zu der Anfang März startenden CeBIT soll das künftige Programm von Clemens stehen. Dass es zu Änderungen in der T-Systems-Strategie kommen wir, ist offenbar ausgemacht. Seine Pläne wird Clemens mit einem neuen Management verfolgen müssen. Neben Kemp haben in den vergangenen Monaten Axel Knobe (Chef von ES), Hans-Jürgen Schwerhoff (verantwortlich für den Automotive-Sektor) sowie CEO Lothar Pauly das Unternehmen verlassen. Mit Joachim Langmack, künftig Leiter des Großkundensegments, hat sich Clemens bereits einen Vertrauten aus EDS-Zeiten an Bord geholt. (Computerwoche;jha/ wl)