Zentrale Verwaltung - vCenter versus System Center Virtual Machine Manager
Setzen Unternehmen mehrere Hyper-V-Hosts oder auch verschiedene Cluster ein, bietet es sich an, noch auf System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) zu setzen. Dabei handelt es sich um eine Serverlösung, mit der sich mehrere Virtualisierungslösungen zentral verwalten lassen, auch vSphere und Hyper-V im Mischbetrieb. Durch diese Zentralisierung ist auch eine Migration von virtuellen Computern unterhalb der verschiedenen Systeme möglich. Der System Center Virtual Machine Manager verwendet vMotion, um virtuelle Server zu VMware ESX- zu portieren, oder aber die Schnellmigration von Microsoft für die Migration zu Hyper-V. Auf diesem Weg verschieben Administratoren auch virtuelle Maschinen zwischen den verschiedenen Hosts, und zwar nahezu ohne Ausfallzeit. Verwenden Unternehmen vMotion, gibt es keinerlei Ausfallzeiten. Auch die Migration von physischen zu virtuellen Servern (P2V) ist mit SCVMM möglich. Hier verwendet SCVMM eine sehr schnelle blockbasierte Übertragung und unterstützt auch den Schattenkopiedienst von Windows Server 2008 R2. Aktuell steht die Version SCVMM 2008 R2 zur Verfügung, die neue Version 2012 befindet sich in der Betaphase. Mit Bordmitteln lassen sich mehrere Hyper-V-Hosts nicht zentral verwalten. Die Verwaltung mit dem Hyper-V-Manager ist sehr rudimentär.
Hyper-V kann im Bereich der Verwaltung mit einer Unterstützung der PowerShell für Skripte punkten. Hier bietet VMware aber ebenfalls ein skriptbasiertes System an.
In vSphere ist immer das vCenter enthalten. Mit dieser Erweiterung verwalten Administratoren zentral alle ESX-Server in der Umgebung. Es ist also keine zusätzliche Anwendung zur Verwaltung notwendig. vCenter steht als Windows-Client aber auch für Linux-Server zur Verfügung. Allerdings können Administratoren mit vCenter-Server keine Hyper-V-Hosts verwalten. vSphere enthält auch einen Webclient, mit dem Administratoren virtuelle Server über Computer verwalten können, auf denen keine VMware-Verwaltungsstools installiert sind. Alles in allem ist die Verwaltung von mehreren Hosts in vSphere besser gelöst.
Wollen Unternehmen Hyper-V zentral verwalten und hochverfügbare VMs zur Verfügung stellen, muss zunächst ein Windows-Cluster im Einsatz sein und zusätzlich noch der System Center Virtual Machine Manager. Für eine noch bessere Hochverfügbarkeit, inklusive einer automatischen Livemigration von VMs, benötigen Unternehmen noch System Center Operations Manager (SCOM). Dieses Microsoft-Produkt überwacht Serverdienste und kann im Bedarfsfall automatisch Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen.
Unternehmen, die nur wenige Server virtualisieren wollen und einen Einstieg suchen, können mit Hyper-V schnell und einfach loslegen.
Unternehmen, die einen Einstieg in die Virtualisierung suchen oder eine Testumgebung installieren wollen, haben die Möglichkeit, auch auf kostenlose Editionen von vSphere oder Hyper-V zurückzugreifen. Microsoft bietet Hyper-V-Server 2008 R2 kostenlos für den Download an. Das Produkt entspricht vom Funktionsumfang her Windows Server 2008 R2 Enterprise Edition, inklusive der Möglichkeit einer Clusterinstallation. Die Installation basiert auf dem Core-Betrieb von Windows Server 2008 R2, enthält also keine grafische Oberfläche. Die Verwaltung nehmen Administratoren entweder in der Befehlszeile, der PowerShell oder über das Netzwerk mit dem Hyper-V-Manager vor. Die ISO-Datei für die Installation steht im Downloadcenter zur Verfügung. Die Leistung ist identisch mit einer Vollinstallation von Windows Server 2008 R2 und ermöglicht auch die Übernahme von einer Testinstallation zu einer produktiven Hyper-V-Umgebung.
Hyper-V Server 2008 R2 unterstützt bis zu 1 TB Arbeitsspeicher und bis zu 8 Prozessoren mit insgesamt 64 Prozessorkerne, mehr als Windows Server 2008 R2 Standard Edition mit maximal 4 Prozessoren. Hyper-V Server 2008 R2 unterstützt Cluster mit bis zu 16 Knoten. Auch das SP1 für Windows Server 2008 R2 lässt sich installieren. Dadurch erhalten Unternehmen Zugriff auf die dynamische Speicherverwaltung mit Hyper-V (Dynamic Memory).