Der "kleine Bruder": VMware Player
Die EMC-Tochter VMware ist mittlerweile ein Synonym für den Begriff Virtualisierung. Gerade im professionellen Bereich der Server- und Rechenzentrums-Virtualisierung besitzt die Firma eine große Marktpräsenz. Aber auch auf dem Desktop hat der Hersteller einige Softwareprodukte zu bieten. Ein Beispiel ist das kostenlose Tool VMware Player.
Was leistet VMware Player?
Schnell installierte Lösung, mit der sich eine virtuelle Maschine konfigurieren und ausführen lässt.
Die Lösung steht sowohl für Linux- als auch Windows-Systeme in einer 64- und in einer 32-Bit-Version bereit. Eine kommerzielle Version mit entsprechendem Support liefert die Firma zusammen mit VMware Fusion Professional aus. Das Tool erlaubt die Virtualisierung von Windows-Systemen auf der OS X-Plattform.
Auch virtuelle Maschinen, die mit den Profi-Produkten von VMware erstellt wurden, lassen sich mit dieser Software betreiben.
Fazit: Anwendern, die schnell auf ihrem Windows- oder Linux-System ein anderes Betriebssystem nutzen möchten, steht mit dem VMware Player eine professionelle freie Version zur Verfügung. Allerdings müssen sie sich damit abfinden, dass VMware seine Produkte ausschließlich in Englisch und Japanisch anbietet.
Absoluter Profi: VMware Workstation
Systemprofis nutzen häufig VMware Workstation als Virtualisierungs-Lösung, um beispielsweise Testsysteme auf Desktop-Rechnern zu untersuchen. Geht es um Profi-Features und die Unterstützung vielfältiger Optionen, so ist diese Lösung kaum zu schlagen.
Was leistet VMware Workstation?
Professionelle Virtualisierungslösung, mit der fast alle 32- und 64-Bit-System virtualisiert betrieben werden können.
Direkt Zugriffsmöglichkeit auf einen ESX-Server über das Netzwerk einschließlich des Verschiebens virtueller Maschinen.
Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten bei der Arbeit mit dem Netzwerk, MAC-Adressen und virtuellen Netzwerkkarten. Administratoren können unter anderem den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr genau festlegen oder einen "Packet Loss" simulieren.
Fazit: Bei der VMware Workstation - im Test kam die aktuelle Version 9.02 zum Einsatz - handelt es sich um ein Profi-Tool. Mit dessen Hilfe lassen sich ganze Netzwerkszenarien simulieren. Aktuell bietet VMware bereits einen sogenannten "Technology Preview" auf die kommende Version zum Download an. In dieser Version kommen weitere Profi-Features ergänzend hinzu. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, eingeschränkte virtuelle Maschinen zu betreiben, die nur eine limitierte Laufzeit besitzen. Der anvisierten Zielgruppe für das Programm wird es dabei egal sein, dass auch die teure Vollversion der VMware Workstation ausschließlich in englischer und japanischer Sprache angeboten wird.
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Kostenlose Alternative: Oracle Virtual Box
Kein Überblick über Virtualisierungslösungen für den Desktop wäre ohne VirtualBox von Oracle komplett. Ursprünglich vom Unix- und Workstation-Spezialisten Sun Microsystems entwickelte, wird die Software auch von Oracle weiterbetreut.
Was leistet VirtualBox?
Freie Software, die für eine große Anzahl unterschiedlicher Linux-Plattformen, Sun Solaris, alle Windows-Systeme und Mac OS X bereitsteht. Die Software wurde in vielen Sprachen lokalisiert.
Sehr schnelle Weiterentwicklung - neue Betriebssystem-Versionen werden sowohl als Host- als auch als Gast-Systeme in 32- und 64-Bit frühzeitig unterstützt.
Logische Benutzerführung, die Einsteigern die Bedienung erleichtert. Umfangreiche Hilfestellungen durch eine große Community.
Fazit: VirtualBox ist für den Einstieg in die Verwendung von Virtualisierungssoftware auf dem Desktop eine ideale Lösung. Die Benutzerführung erleichtert auch ungeübten Nutzern Installation und Betrieb. Erfahrenen Anwendern stehen weitergehende Konfigurationen zur Verfügung. Zwar kann VirtualBox bei den Möglichkeiten zur Netzwerkkonfiguration noch nicht mit der VMware Workstation mithalten, stellt sich ansonsten aber als ebenbürtiger Konkurrent dar.
(Der Beitrag wurde von der CP-Schwesterpublikation Computerwoche übernommen / rb)