Mobil und sexy

Ultrabooks als Hoffnungsträger der PC-Branche

24.11.2011

Intel baut Chips für Ultrabooks

Nach Einschätzung von Intel-Manager Werner hat Apple den Vorteil, dass das Unternehmen alles als geschlossenes System in einer Hand behält - von den Hardware-Komponenten über das Design bis hin zur Software. Bei der Übertragung der Eckwerte auf die Windows-Welt und viele verschiedene Hersteller sei es die große Herausforderung, eine Balance zwischen spezifischen Vorgaben und den nötigen Freiräumen für die unterschiedlichen Produzenten zu finden.

Die Idee des Ultrabooks lässt sich Intel einiges kosten, könnte es doch die Eintrittskarte in den lange anvisierten mobilen Markt sein. Um die Entwicklung voranzutreiben, hatte Intel Capital zuletzt einen Fond in Höhe von 300 Millionen Dollar aufgelegt. Damit sollte die Entwicklung am Design und der Komponenten gefördert sowie Möglichkeiten für eine längere Akkulaufzeit gefunden werden. Zudem stellte das Unternehmen weitere 100 Millionen Dollar zur Verfügung, um auf Basis von Windows eine attraktive Auswahl an Anwendungen (Apps) für künftige Geräte mit Multitouch-Display anbieten zu können.

Wenn es nach den Prognosen der amerikanischen Marktbeobachter von IHS iSuppli geht, steht dem Erfolg der Ultrabooks nichts im Weg: Noch machen sie gerade einmal einen Anteil von zwei Prozent am weltweiten Notebookmarkt aus, so die Marktforscher. 2012 soll der Anteil bereits auf 13 Prozent und bis 2015 sogar auf 43 Prozent hochschnellen. "Um mit den Media-Tablets zu konkurrieren, müssen Notebook-PCs sexier und ansprechender für die Verbraucher werden", sagt Matthew Wilkins, Analyst bei IHS.

Einige Branchenbeobachter sehen die Erfolgsaussichten allerdings kritisch. So bleibt abzuwarten, wie sich die Ultrabooks gegen die etablierte Konkurrenz des MacBook Air durchsetzen wird - vor allem, da der Preispunkt von rund 1000 Euro die Geräte nicht zu Schnäppchen macht. Zudem könnte ein neues Betriebssystem fehlen, dass den Absatz in Schwung bringt: Microsofts neues Windows 8 dürfte nicht vor Herbst 2012 verfügbar sein.

Intels kleiner Konkurrent AMD scheint die Entwicklung vorerst abzuwarten. Man müsse erstmal warten, bis Microsofts Windows 8 auf den Markt komme und die ersten marktreifen Geräte auch wie 1000-Dollar-Geräte aussehen, sagte AMD-Manager John Tayler zuletzt dem Branchenportal "Xbit Laboratories". AMD wollte die Position zunächst weder bestätigen noch dementieren. Ebenfalls unbestätigten Berichten zufolge war das Unternehmen im Frühjahr allerdings schon einmal bei Apple als potenzieller Chip-Lieferant für das MacBook Air im Gespräch. (dpa/rw)

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