4. Software für das IPTV-Streaming
Wenn eine oder mehrere TV-Karten im PC stecken, können Sie einen IPTV-Server auch mit Software realisieren. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die Stromkosten bei einem ständig laufenden Server-PC höher sind als bei einem IPTV-Server für die Sat-Anlage.
Eine empfehlenswerte Software für die Einrichtung eines eigenen IPTV-Servers ist DVB Viewer Pro (15 Euro inklusive aller zukünftigen Updates). Es gibt auch eine Demoversion zum Download, mit der sich aufgrund der zahlreichen Einschränkungen jedoch nicht alle Funktionen testen lassen. Die Vollversion erhalten Sie nach Eingang der Zahlung im „Mitgliederbereich“ von dvbviewer.com. DVB Viewer Pro ist eine Software für den Empfang von digitalem Fernsehen am PC. Das Programm unterstützt eine Vielzahl von DVB-Karten, Boxen und Sticks. Mit dem Recording- Service bietet DVB Viewer Pro aber auch eine Komponente für das Streaming im Netzwerk („DVBViewer Media Server“). Das Setup-Programm finden Sie auf dvbviewer.com nach einem Klick auf „Mitgliederbereich“. Der Recording- Service liefert Netzwerk-Streams in unterschiedlichen Formaten aus.
DVB Viewer Pro einrichten: Konfigurieren Sie zuerst DVB Viewer für den normalen Fernsehempfang. Sie können so testen, ob das Programm mit Ihrer Hardware einwandfrei zusammenarbeitet. Die Voraussetzung dafür ist, dass die nötigen Treiber für die DVB-Hardware bereits installiert sind. Gehen Sie in DVB Viewer auf „Einstellungen Optionen Hardware“. Meist hat das Programm die installierten Geräte bereits erkannt. Andernfalls klicken Sie auf „Geräte suchen“. Unter „Tunertyp“ stellen Sie die gewünschte Empfangsart ein, beispielsweise „Terrestrisch“ für DVB-T, „Satellit“ für DVB-S oder „Kabel“ für DVB-C. Klicken Sie zum Abschluss auf „OK“.
Gehen Sie im Menü auf „TV/Radio Sendersuchlauf“. Tippen Sie hinter „Stammordner“ eine Bezeichnung für die Senderliste ein, beispielsweise „DVB-T“. Unter „Transponderliste“ wählen Sie „DVB-T-Deutschland“ aus. Bei einem Satellitenempfänger geben Sie hier einen Satelliten an, etwa „Astra 19,2°E“. Für DVB-C sind Transponderlisten wie „Deutschland: Kabel Deutschland“ oder „Deutschland: Kabel komplett“ vorhanden. Mit „Bereich scannen“ starten Sie den Suchlauf. Danach rufen Sie „TV/ Radio Senderlisten-Editor“ auf. Löschen Sie alle vordefinierten Listen, die Sie nicht benötigen. Über „TV/Radio Senderliste“ blenden Sie die Kanalauswahl ein und schalten per Klick auf ein anderes TV-Programm.
Recording-Service einrichten: Starten Sie das Tool „Service Control“. Sie sehen danach ein neues Icon im Systray. Klicken Sie es mit der rechten Maustaste an, und gehen Sie auf „Service konfigurieren“. Unter „Hardware“ sollten die gleichen Geräte konfiguriert sein wie bei DVB Viewer Pro. Wenn nicht, können Sie auch hier neue Geräte hinzufügen oder die Einstellungen ändern. Unter „Web/UPnP“, „DVB-Server“ und „RTSP Server“ kontrollieren Sie die Server-Einstellungen. In der Regel können Sie hier alle Voreinstellungen belassen.
TV-Server-Software für Linux
Wenn Sie einen Linux-Server für TV- und Multimedia-Daten verwenden wollen, gibt es auch dafür zahlreiche Möglichkeiten. Eins der umfangreichsten kostenlosen Pakete ist Mythtv, das aus einem Backend (Server) und einem Frontend (Mediacenter-Oberfläche) besteht. Es gibt ein Mythtv-Add-on für XBMC, so dass Sie den Server auch unter Android oder Windows nutzen können. Ebenfalls unter Linux läuft der DVB-Link-Server, den es für Ubuntu, aber auch für NAS von Qnap, Netgear oder Synology gibt (ab 32 Euro, eine kostenlose Demo ist verfügbar). Die Einrichtung des Servers erfordert einigen Aufwand, ist aber gut dokumentiert.
Für DVB Link gibt es ein XBMC-Add-on sowie kostenlose Apps für Android und iOS.
Hinweis: Nicht alle TV-Karten oder Sticks laufen problemlos unter Linux. Welche funktionieren und was bei der Einrichtung zu beachten ist, erfahren Sie auf http://linuxtv.org/wiki.