Test: Die besten Flash-MP3-Player

17.08.2007
Von Christian Helmiß

Kaufberatung: So finden Sie Ihren idealen MP3-Player

Anschlüsse: Fast alle MP3-Player erfordern einen PC mit einem freien USB-1.1- oder -2.0-Anschluss. Das Herunterladen von 5 GB an Songs in einem Rutsch von Ihrem PC mit einer USB-1.1-Schnittstelle kann die ganze Nacht dauern. Die meisten neueren Player arbeiten mit dem viel schnelleren USB 2.0 – aber auch hier gibt es zwei Standards: USB-2.0 Hi-Speed und USB-2.0 Full-Speed. Letzterer ist genauso langsam wie USB 1.1 und erreicht nicht einmal 1 MB/s. Da in unseren Tests auch moderne MP3-Player mit USB-2.0-Hi-Speed-Schnittstelle durch sehr niedrige Datenrate aufgefallen sind, können Sie sich nicht auf die Herstellerangabe verlassen – um sicher zu gehen, müssen Sie den Player vor dem Kauf ausprobieren oder unsere Tests lesen. Dort geben wir unter anderem auch über die vom Player erreichte Transferrate Auskunft.

Speicher: MP3-Player verwenden eines von zwei Speichermedien: Festplatte oder Flash-Memory. Player mit Festplatte, wie der iPod von Apple (5. Generation) bieten am meisten Speicherplatz, sind aber tendenziell größer, schadenanfälliger, schwerer und natürlich auch teurer. Der iPod mit Festplatte wiegt beispielsweise zwischen 120 bis 250 Gramm und kostet 130 bis 450 Euro. Modelle mit Flash-Speicher haben wie der Creative Zen V Plus bis zu 8 GB Speicherplatz, aber der Mangel an beweglichen Teilen macht sie langlebiger als Festplatten-Player. Sie sind erschütterungsunempfindlicher und eignen sich insbesondere für Sportler, da sie Musik ohne Aussetzer wiedergeben.

Dateiverwaltung: MP3-Dateien enthalten ID3-Tags, in jedes Musikstück eingebettete Metainformationen, die dem Player Informationen zu Künstlername, Songtitel und Albumname übermitteln. Dadurch, dass ein Player mit diesen Daten arbeitet, kann er die Dateien für Sie organisieren, auch wenn jedes Gerät das auf seine Weise tut. Die meisten Player haben eingebaute LC-Displays, also halten Sie nach einem Modell Ausschau, das die von Ihnen am häufigsten genutzten Informationen anzeigt.

Akku oder Batterie? Viele MP3-Player haben fest eingebaute Akkus, die sich per USB-Kabel über den PC aufladen lassen. Der Nachteil: Wenn der Akku kaputt ist, können Sie gleich das ganze Gerät wegwerfen. Einen leistungsfähigen Akku werden Sie vor allem auf langen Reisen brauchen oder wenn Sie Fotos bzw. Videos auf dem Gerät ansehen wollen. Kaufen Sie sich gegebenenfalls einen MP3-Player mit auswechselbarem Akku oder Netzteil.
Batterien sorgen zwar für mehr Müll, können jedoch auf Reisen einfach getauscht werden – statt Batterien lassen sich natürlich auch entsprechende Standard-Akkus verwenden.

Software: Alle Player bringen Software und Treiber mit, mit denen Sie Musikstücke von einem PC auf den Player übertragen können. Einige unter ihnen arbeiten nur mit der mitgelieferten Software gut, während andere mit einer Vielfalt an Musikprogrammen zurechtkommen. Stellen Sie vor einem Kauf also immer sicher, dass Ihre bevorzugte „Jukebox-Software“ mit dem Gerät Ihrer Wahl zusammenarbeitet.

Dateitypunterstützung: Alle digitalen Audio-Player spielen MP3s ab, aber möglicherweise ist Ihre Musik nicht in diesem Dateiformat aufgenommen. Wenn Sie mit Mediadateien arbeiten, die im proprietären Windows-Media-Dateiformat (.wma) encodiert sind oder im Open-Source-Format Ogg Vorbis (.ogg), kann Ihr Media-Player diese Dateien nur abspielen, wenn er über den entsprechenden bereits eingebauten Support verfügt. Prüfen Sie die Gerätespezifikationen, entweder auf der Verpackung oder auf der Hersteller-Web-site, wenn Formatunterstützung für Sie ein Thema ist. Und selbst wenn Ihr Modell nicht von Haus aus Ihr Lieblingsformat unterstützt, bieten viele Hersteller Firmware-Updates für ihre Player zum Download an; einige von ihnen bieten auch die Unterstützung anderer Formate an.

Kompatibilität mit Musikportalen: Music Stores im Web bieten Anwendern mit Breit-bandzugang einen schnellen, einfachen und legalen Weg, ihre eigenen digitalen Audio-sammlungen zusammenzustellen. Jedoch funktionieren nicht alle Player mit allen Diens-ten. Zum Beispiel arbeitet Apples überall präsente iPod-Serie nur gut mit dem iTunes Music Store zusammen. Ähnlich funktionieren Online-Musik-Abodienste, bei denen Sie Musik für Ihren tragbaren Audio-Player „mieten“ können, so etwa Napster to Go, nur gut mit speziellen Playern, die das Microsoft-Logo Plays For Sure tragen. Wenn Sie eine bevorzugte Online-Musikquelle haben, stellen Sie sicher, dass die Zusammenarbeit mit dem Player Ihrer Wahl klappt.

Extras: Achten Sie auf die mitgelieferten Ohrhörer. Oft passen sie nicht in jedes Ohr und sie müssen auf spezielle In-Ear-Ohrhörer zurückgreifen. Im Gegensatz zu einem Discman sind manuelle Einstellungen bei den Bässen nicht immer möglich. Es gibt aber auch MP3-Player mit integriertem Equalizer. Auch das Radio ist bei vielen Geräten Standard. Der Empfang ist aber oft schlecht, weil keine richtige Antenne vorhanden ist. In der U-Bahn wird Ihnen ein Radio also wenig nutzen. Achten Sie auch darauf, dass die Frequenzen speicherbar sind. Wollen Sie den Player vorrangig für das Anschauen von Videos oder Fotos nutzen, empfehlen wir einen Festplattenplayer. Prüfen Sie jedoch vorher Größe und Qualität des Displays, und passen Sie auf, dass es nicht flimmert.

Audioqualität und Klang: Die Audioqualität eines MP3-Players ist nicht nur eine Frage des subjektiven Empfindens - sie ist messbar. Entscheidend sind hier der Klirrfaktor und der Frequenzgang. Als Messgerät haben wir das Neutrik A2-Audio Measurement System verwendet. Klirrfaktor: Der Klirrfaktor, auch THD-N-Wert genannt, gibt an, wie hörbar die Verzerrungen sind. Dafür haben wir einen 1 KHz-Ton auf den Player draufgespielt. Ein Klirrfaktor unter 0,1 Prozent ist für das menschliche Ohr nicht hörbar. Der THD-N-Wert sollte demnach möglichst gering ausfallen, damit der MP3-Player in der Audioqualität gut abschneidet. Frequenzgang: Der Frequenzgang erstreckt sich von 20 bis 20.000 HZ. Um ihn bestimmen zu können, haben wir ebenfalls einen Ton auf den MP3-Player gespielt, der diesen Bereich abdeckt. Der Ton sollte in allen Frequenzbereichen möglichst gleich stark wiedergegeben werden. Ansonsten klingen die Höhen oder Tiefen verzerrt.

Zur Startseite