Prognose für 2020 von Cisco

Technologien, die die Welt verändern

26.01.2016
Von Kolja Kröger und Julie Bort (Network World)

3. Die Weisheit der Wolke

Das Wissen der Welt wird in der Cloud gespeichert werden, vermutet Dave Evans.
Das Wissen der Welt wird in der Cloud gespeichert werden, vermutet Dave Evans.
Foto: chrisharvey - Fotolia.com

Ein großer Teil dieser Datenmassen wird in der Cloud gespeichert werden. Ganz sicher wird auf das meiste davon über die Cloud zugegriffen, eher als nur auf privaten Netwerken. Spätestens 2020 wird ein Drittel aller Daten in der Wolke leben oder sie zumindest passieren. Cisco erwartet, dass der Erlös aus Cloud-Dienstleistungen jedes Jahr um 20 Prozent wächst.

"Schon jetzt ist die Cloud stark genug, um uns mit Echtzeit-Übersetzungen zu helfen, durch Zugang zu Supercomputern wie Wolfram Alpha unser Wissen zu vergrößern, und auf neue Weise unsere Gesundheit durch Computer-Plattformen wie Watson von IBM zu verbessern", sagt Evans. "Wir sind in der Lage, auf eine viel reichhaltigere Weise zu kommunizieren."

Zusätzlich zum Video verändert auch die Rechenleistung der Cloud, die an Endgeräte ankommt, unsere Fähigkeit, mit Dingen zu kommunizieren wie mit echten Menschen. Schon jetzt schickt die Sprachsuche auf einem Android-Handy die Anfrage in die Google Cloud, um sie zu entziffern und Ergebnisse zu liefern. "Wir werden mehr Intelligenz erleben, die in die Kommunikation eingebaut wird", so Evans. Er denkt an "Dinge wie kontextuelle und ortsgebundene Informationen".

Mit Geräten, die stets online sind, kann das Netzwerk persönliche Informationen viel kleinteiliger verarbeiten – wenn ein Sensor merkt, dass wir schlafen, schickt er einen eingehenden Anruf auf die Voicemail. Oder er erkennt, dass wir bei 100 km/h im Auto sitzen, und dass wir jetzt besser keinen Video-Anruf annehmen sollten. Obwohl, bis dahin fahren wir wahrscheinlich alle längst führerlose Google-Autos und können während der Fahrt quatschen mit wem wir lustig sind.

4. Das nächste Netz

Schon jetzt basteln Forscher an interplanetaren Netzwerken.
Schon jetzt basteln Forscher an interplanetaren Netzwerken.
Foto: Paylessimages - Fotolia.com

Evans erzählt auch von seinem Haus als Beispiel für die Geschwindigkeit, mit der sich die Netze verbessert haben. Die Netzwerk-Performance ist seit 1990 um das 170.000-fache gestiegen – als er bloß eine Telefonleitung hatte. Heute sind bei ihm 38 Verbindungen ständig offen mit einer Bandbreite von 50 Mbit/s. Das reicht gleichzeitig für Telekonferenzen, Videostreams und Onlinespiele. Evans glaubt, dass die Geschwindigkeit seiner Leitung sich noch um das Dreimillionenfache steigert.

Während sich die Branche zum größtenteils auf 40G und 100G konzentriert, entstehen gleichzeitig neue Arten von Netzwerken. Vint Cerf befasst sich mit Protokollen, die für ein interplanetares Netz nötig sind, das Daten ohne Verzögerung über gewaltige Strecken versenden kann. Evans zufolge werden auch gerade Multi-Terabit-Netzwerke erforscht, die mit Lasern arbeiten. Ganz frisch ist zudem die Forschung an Quanten-Netzwerken – aber ihre Marktreife liegt noch Jahrzehnte in der Zukunft.

5. Die Welt wird kleiner

Die ägyptische Revolution hat es gezeigt: Die ständige Verbindungen, die dank Sozialen Netzwerken möglich sind, können die Zukunft verändern. Gesellschaftliche Einflüsse werden auch in Zukunft rasant zwischen den Kulturen ausgetauscht. Eine kleinere Welt heißt auch, dass Informationen schneller gestreut werden. "Beim Erdbeben in Japan kamen Tweets schneller in den USA an als der U.S. Geological Service seine offizielle Tsunami-Warnung an Alaska, Washington, Oregon und Kalifornien herausgeben konnte", sagt Evans. Das Aufnehmen, Verbreiten und Empfangen von Ereignissen wechselt von "near time" zu "real time". Und das wird wieder den Austausch zwischen den Kulturen beflügeln.

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