Selbst einfache Dinge wie das Dateimanagement macht Microsoft in seinem Betriebssystem unnötig kompliziert. Wir stellen hier Tricks, versteckte Funktionen und zusätzliche Software vor, die Ihnen den PC-Alltag und das Arbeiten mit Windows deutlich erleichtern.
Mit seinem verschachtelten Dateisystem, Hunderten Menü, Funktionen und Ordnern ist schon Windows allein ein höchst komplexer Organismus. Hinzu kommen die Apps und Anwendungen, welche die Komplexität noch einmal steigern. Wer mit diesem System schnell und effizient arbeiten will, passt es am besten an seine Anforderungen und Arbeitsweise an. Denn glücklicherweise ist Microsoft-Betriebssystem keinesfalls starr, - vielmehr lässt es sich in weiten Teilen verändern. Das gilt nicht nur für das Design, sondern gerade auch für die Bedienung.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie den Desktop und den Explorer modifizieren, welche Tools von Drittherstellern die Bedienung vereinfachen und wie Sie die in Windows integrierten Zusatzfunktionen für mehr Barrierefreiheit sinnvoll einsetzen.
Windows-Desktop perfekt organisieren
Der Desktop ist nicht einfach nur eine bunte Oberfläche für die darunter liegenden Programme und Funktionen. Richtig eingesetzt, ist er ein wirkungsvolles Werkzeug für die Arbeitsorganisation.
So empfiehlt es sich beispielsweise, alle Anwendungen, die Sie regelmäßig benötigen, auf dem Desktop zu verlinken, um sie immer schnell im Zugriff zu haben. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des Desktop, wählen "Neu -› Verknüpfung", suchen im folgenden Fenster den Pfad zur EXE-Datei des Programms heraus und schließen den Vorgang nach einem "Weiter" mit der Eingabe eines Namens und einem Klick auf "Fertig stellen" ab.
Schneller geht's über den Explorer: Hangeln Sie sich zur EXE-Datei der Anwendung vor, klicken diese mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Weitere Optionen anzeigen (nur Windows 11) -› Verknüpfung erstellen". Ein Hinweis erklärt, dass Sie an dieser Stelle keine Verknüpfung anlegen können, und fragt, ob Sie die Verknüpfung stattdessen auf dem Desktop erstellen möchten". Ein Klick auf "Ja" erstellt das Programm-Icon auf dem Desktop. Das Gleiche funktioniert auch mit anderen Dateien wie etwa mit Dokumenten, an denen Sie gerade arbeiten.
Nach und nach füllt sich der Desktop so mit immer mehr Icons. Um den Überblick zu bewahren, können Sie sie in Ordnern sammeln. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des Desktops, wählen "Neu -› Ordner" und geben ihm einen aussagekräftigen Namen. Nun ziehen Sie mit der Maus die passenden Dateien in den Ordner. Nach einem Doppelklick öffnet sich der Explorer und zeigt die enthaltenen Files.
Auch für Programmgruppen können Sie solche Ordner anlegen und beispielsweise unter "Office-Programme" Links zu Word, Excel & Co. zusammenfassen.
Für mehr Ordnung auf dem Desktop sorgt Desktop OK. Die Freeware sichert die einmal gewählte Icon-Anordnung der Icons per Mausklick. Wenn sich die Symbole verschoben haben, kehren Sie mit Desktop OK jederzeit wieder zum gespeicherten Zustand zurück. Das Tool kommt auch mit verschiedenen Bildschirmauflösungen klar, so dass Sie bei einem Wechsel sofort wie gewohnt weiterarbeiten können. Wer Besitzer mehrerer Computer ist, kann die Icon-Anordnungen als Dateien speichern und darüber auf einem anderen Rechner laden.
Taskleiste für den Schnellstart nutzen
Um Programme ständig griffbereit zu haben, können Sie sie auch in der Taskleiste ablegen. Sie ist ständig sichtbar und eignet sich deshalb besonders gut fürs schnelle Zugreifen. Seit Windows 11 Version 22H2 lässt sich die Leiste wieder einfach bestücken: Dazu ziehen Sie entweder eine Programmverknüpfung vom Desktop oder eine EXE-Datei aus dem Explorer per Drag & Drop auf die Leiste am unteren Bildschirmrand. Oder Sie klicken das Programm mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü "Weitere Optionen anzeigen -› An Taskleiste anheften".
Das Hinzufügen von Datei-Verknüpfungen zur Taskleiste ist hingegen nicht vorgesehen. Mit einem Trick funktioniert auch das: Klicken Sie die Datei im Explorer mit der rechten Maustaste an, und gehen Sie auf "Weitere Optionen anzeigen -› Verknüpfung erstellen". Klicken Sie die Verknüpfung mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Eigenschaften". Schreiben Sie ins Feld "Ziel" vor die Pfadangabe das Wort Explorer, gefolgt von einem Leerzeichen. Klicken Sie auf "Anderes Symbol" und wählen Sie ein Icon für die Datei aus - ansonsten setzt Windows das Explorer-Symbol ein. Bestätigen Sie mit "OK". Klicken Sie die Verknüpfung mit der rechten Maustaste an und gehen Sie auf "An Taskleiste anheften".
Natürlich eignet sich auch das Startmenü als Sammelpunkt für häufig benötigte Anwendungen. Um Software ins Startmenü zu heben, klicken Sie eine Programmverknüpfung auf dem Desktop oder eine EXE-Datei im Explorer mit der rechten Maustaste an und wählen "Weitere Optionen anzeigen -› An 'Start' anheften".
Übrigens: Nach dem Klick auf "Alle Apps" präsentiert Ihnen Windows im Startmenü eine lange Liste der installierten Programme. Um schnell zu einer bestimmten Anwendung zu gelangen, klicken Sie ganz oben auf den Buchstaben "A" und im nächsten Fenster auf den Anfangsbuchstaben der gewünschten Software.
Funktionen für die erleichterte Bedienung Windows besitzt eine umfangreiche Ausstattung mit Funktionen, die Menschen mit Sehschwäche die Bedienung des Betriebssystems erleichtern. Etliche dieser Optionen fasst die Einstellungen-App unter „Barrierefreiheit“ zusammen. So können Sie beispielsweise die Sprachausgabe aktivieren, die den Text im aktiven Fenster vorliest. Alternativ dazu finden Sie unter „Textgröße“ einen Schieberegler, um die Schriftdarstellung zu verbessern. Auf die Icon-Namen wirkt er sich leider nicht aus. Sie können die Desktop-Symbole jedoch einfach vergrößern, indem Sie bei aktivem Desktop die Strg-Taste drücken und am Mausrad drehen. Auch der Mauszeiger lässt sich aufblähen, Sie finden die Einstellungen unter „Mauszeiger und Toucheingabe“. Das Universalwerkzeug zum Lesen von kleinen und schlecht erkennbaren Texten und Betrachten von Details ist jedoch die „Bildschirmlupe“. Achten Sie darauf, dass hier „Bild- und Textkanten glätten“ aktiviert ist. Personen, die einzelne Farben schlecht voneinander unterscheiden können und beispielsweise eine Rot-Grün-Schwäche aufweisen, finden unter „Farbfilter“ eine Möglichkeit, die Windows-Darstellung entsprechend anzupassen. Unter „Kontrast- Designs“ wiederum stellen Sie den Desktop auf einen maximalen Kontrast um. Bedienungshilfen gibt es jedoch nicht nur in der „Einstellungen“, sondern auch in der Systemsteuerung unter „Center für erleichterte Bedienung“. Dort finden Sie beispielsweise unter „Verwenden der Maus erleichtern“ eine Option zum Aktivieren einer Tastaturmaus. Damit können Sie den Mauszeiger komplett über den Ziffernblock auf Ihrer Tastatur steuern. Unter „Computer ohne Maus oder Tastatur bedienen“ aktivieren Sie andererseits die Bildschirmtastatur von Windows, mit der Sie Tastatureingaben per Maus erledigen. Nach einem Klick auf „Spracherkennung verwenden“ gelangen Sie zu den Optionen für die eingebaute Sprachsteuerung. Menschen mit Hörproblemen bietet Windows schließlich an, die Systemsounds in grafische Signale zu übersetzen. Unter „Text oder visuelle Alternativen zum Wiedergeben von Sounds verwenden“ können Sie etwa einstellen, dass bei eingehenden Warnungen der Bildschirm zu blinken beginnt. |