16:10- statt 16:9-Monitore, warum?

Taiwans WTO-Sieg über die EU

13.07.2010

Paradox: Im März 2009 hat die EU für Monitore bis zu einer Größe von 22 Zoll und mit einem Seitenverhältnis von 4:3 beziehungsweise 16:10 eine Zollaussetzung zugelassen. Monitore mit dem TV-gleichen Seitenverhältnis von 16:9 unterliegen aber weiter den 14 Prozent Einfuhrzoll. Das starke Werben der Monitoranbieter für das 16:10-Format erscheint somit in einem ganz anderen Licht.

Taiwans Regierung hat den Bericht des Unterausschusses am 9. Juli kommentiert an die WTO zurückgeschickt und wartet nun auf einen Abschlussbericht, der am 23. Juli erfolgen und am 25. Dezember 2010 wirksam werden soll, sofern die EU nicht dagegen Einspruch erhebt. Sollte das geschehen müsste der Disput bis März 2011 erneut ausgefochten werden.

Das Wirtschaftsministerium der Insel hat das Schlichtungsverfahren im Juni 2008 eingereicht, nachdem die Beamten auf Beschwerden von Taiwans LCD-Herstellern hin Gespräche mit der EU angestrengt hatten.

Die Hersteller aus Fernost sehen in dem von der EU 2004 eingeführten Zolltarif von 14 Prozent auf LCD-Panels ab 19 Zoll sowie mit High Definition Interface (HDI) und Digital Video Interface (DVI) einen Verstoß gegen die 1994 (oder 1996) getroffene ITA-Vereinbarung. Sie sagen, die Panels sollten als IT-Produkte gesehen werden, die in der EU Zollfreiheit genießen.

EU-Beamte haben die Einführung des Zolls allerdings damit begründet, dass sie als Consumer-Produkte zu sehen sind, weil sie mit DVD-Playern, privaten Projektoren, Videokameras und Spielekonsolen genutzt werden können.

Zur Startseite