So ist die Problematik der Umstellung auf SEPA vielen Unternehmen immer noch nicht bewusst. Das hat eine aktuelle Befragung ergeben, die ibi Research von der Universität Regensburg mit einigen Partnern durchgeführt. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten wurde diese Befragung durchgeführt, um herauszufinden, wie sich deutsche Unternehmen, Vereine und öffentliche Hand mit dem Thema SEPA auseinander gesetzt haben und für die Umstellung bereit sind. Die Befragung wurde von April bis Juli 2013 durchgeführt. Die Ergebnisse sind teilweise alles andere als beruhigend, können aber helfen festzustellen, wo man mit dem eigenen Unternehmen steht.
So ist 22 Prozent der Befragten das Thema SEPA nicht bewusst. Diese haben nur vage Vorstellungen von SEPA oder sogar noch nie davon gehört. In der Erstbefragung vor einem halben Jahr waren es zwar noch 32 Prozent, dennoch ist dieser Wert nach wie vor sehr hoch.
Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen, die sich offensichtlich schon mit dem Thema beschäftigt haben ist inzwischen ein SEPA-Beauftragter ernannt, bei etwa 40 Prozent der Firmen ist die Bildung eines SEPA-Teams abgeschlossen. Häufig werden die Unternehmen von ihren Hausbanken zum Thema SEPA informiert.
SEPA-Überweisungen
Bei vielen der Befragten ist die Einführung der SEPA-Überweisung noch in einer Umsetzungsphase. So haben erst 25 Prozent Testzahlungen per SEPA durchgeführt. Bei 15 Prozent steht gerade die Umsetzung der Test an und 10 Prozent halten Tests gar nicht für notwendig.
Ungefähr ein Viertel der Unternehmen, die Überweisungen einreichen, hat bereits SEPA-Überweisungen für Zahlungen innerhalb Deutschlands genutzt. Die ausschließliche Nutzung der SEPA-Überweisung soll bei mehr der Hälfte der Unternehmen Ende 2013 / Anfang 2014 erfolgen.
Die Anpassung der internen IT-Systeme hat den Befragten bei der Umstellung auf SEPA die meisten Schwierigkeiten bereitet. Bei knapp 20 Prozent seien diese Arbeiten abgeschlossen, 36 Prozent befinden sich noch in der Umsetzungsphase. Immerhin sieben Prozent halten eine Anpassung nicht für notwendig.
SEPA-Lastschriften
Ähnlich wie bei der Überweisung befinden sich viele Unternehmen auch die Einführung der SEPA-Lastschrift noch in der Umsetzung. Die Einführung der Mandatsverwaltung sei bei 18 Prozent der Befragten bereits erfolgt. 26 Prozent der Unternehmen haben ihre Electronic-Banking-Systeme angepasst.
Von den Firmen, die SEPA-Lastschriften bereits nutzen oder dies vorhaben, planen 29 Prozent diese ab dem 4. Quartal 2013 gegebenenfalls auch parallel zum bestehenden nationalen Lastschriftverfahren zu nutzen. Ganz ähnlich sieht dies bei den SEPA-Firmenlastschriften aus, hier liegt der Wert bei 27 Prozent, die dies ab dem 4. Quartal 2013 vorgesehen haben.
Lastschriften sind auch für Online-Händler ein Thema, so planen drei Viertel der Unternehmen, die einen Online-Shop besitzen und derzeit die Lastschrift als Zahlungsverfahren anbietet, auch die SEPA-Lastschrift als Bezahlmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. 9 Prozent der Unternehmen mit Online-Shop wollen die SEPA-Lastschrift nicht anbieten und die Lastschrift so als Zahlungsverfahren nicht mehr offerieren. Die größte Herausforderung für Online-Händler sei die Einholung von Mandaten für die SEPA-Basislastschrift.
Zwei Drittel der Teilnehmer haben nur zum Teil und 19 Prozent haben überhaupt keine schriftlich vorliegenden Einzugsermächtigungen für die Lastschrifteinzüge. Somit hätten sie auch nicht die Möglichkeit einer Mandatsmigration, will heißen die Umwandlung von Einzugsermächtigungen in gültige SEPA-Mandate.
Von denjenigen, die bereits SEPA-Lastschrifteinzüge nutzen oder dies vorhaben, wollen 40 Prozent eine kürzere Ankündigungspflicht mit dem Zahlungspflichtigen vereinbaren.