Firmenweiten CO2-Ausstoß erfassen
Clear Standards wie auch der noch unabhängige amerikanische Anbieter CSRware betreiben Software-as-a-Service-Plattformen, die Firmen dabei unterstützen, Daten über ihren CO2-Ausstoß zu sammeln. Aus den daraus erzeugten Berichten lassen sich Maßnahmen zur Drosselung des Energieverbrauchs ableiten.
Doch Clear Standards ist nicht der erste Anbieter dieser Art. Schon länger ist beispielsweise die Firma PE International aus Leinfelden-Echterdingen am Markt präsent. Deren "Sofi-Software" dient ebenfalls dazu, Daten über den firmenweiten Kohlendioxidausstoß zu sammeln und darüber Berichte zu verfassen. Zusätzlich zum Produkt versprechen die Schwaben eine entsprechende Beratung für Firmen. Zu den Kunden zählt nach Anbieterangaben die Deutsche Post, die als weltweit operierender Logistikdienstleister eine Menge Treibhausgase in die Luft bläst.
Die Herausforderung bei der Erfassung der CO2-Emissionen ist, alle relevanten Daten zusammenzutragen. Die Datenbanken und Applikationen eines Unternehmens enthalten zwar große Mengen an Informationen, doch aus ihnen lassen sich solche Angaben nicht ohne weiteres ablesen. Für viele Firmen werden CO2-Kennzahlen jedoch betriebswirtschaftlich relevant, wenn sie mit CO2-Zertifikaten handeln müssen.
Andere IT-Anwendungen sollen helfen, weniger Wasser zu verbrauchen sowie Abfälle zu vermeiden. Für manche produzierende Branchen sind das keine neuen Themen, da Regularien schon jetzt von ihnen verlangen, nachhaltig zu fertigen, etwa, indem sie auf bestimmte Werkstoffe verzichten oder Entsorgungssysteme einrichten. Zu den Auflagen zählt beispielsweise die EU-Verordnung "Reach" (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals). Für deren Umsetzung existieren bereits Softwareprodukte.
Green SCM: Grüne Lieferketten
Das Thema Nachhaltigkeit hat auch die Hersteller von Unternehmenssoftware erfasst, darunter neben SAP auch IFS, Oracle und Infor. Ihr Argument: Da diese Programme Geschäftsprozesse in Unternehmen steuern, müssen hier auch die Nachhaltigkeitskonzepte ansetzen. Die Softwarehäuser bestücken ihre ERP- und Supply-Chain-Management-Produkte mit zusätzlichen Funktionen, die Anwender befähigen sollen, den Umwelteinfluss der von ihnen ausgehenden Abläufe erkennen zu können. Dienten beispielsweise Transport-Management-Systeme bisher ausschließlich dazu, die Frachtkosten zu verringern, sollen sie nun auch CO2-Emissionen ausrechnen. "In Zukunft wird es praktisch keine Supply-Chain-Software ohne Nachhaltigkeitsfunktionen geben", sagt Peter Graf voraus. Er bekleidet beim Softwarekonzern SAP den noch recht neuen Posten des Chief Sustainability Officer (siehe auch "Interview mit Peter Graf").
SAP-Konkurrenten wie IFS, Infor und Microsoft arbeiten an Software für Nachhaltigkeit. Sie bieten für ihre ERP-beziehungsweise Asset-Management-Produkte Zusatzbausteine an (siehe Kasten "Softwarelösungen für Nachhaltigkeit").
Stromverbrauch in Netzen und Gebäuden erfassen
IT und Nachhaltigkeit rufen Partnerschaften auf den Plan, die man nicht vermutet hätte. Beispielsweise bietet der Netzspezialist Cisco Systems im Rahmen von "EnergyWise" Lösungen an, mit denen Firmen ihren Energieverbrauch überwachen können. Laut Cisco schließt dies auch Gebäude-Management (Facility-Management) ein. Nicht nur der Stromhunger der Cisco-Switches, sondern auch der von Klima-, Beleuchtungs- und Heizungsanlagen lässt sich erfassen. Cisco kooperiert hierbei mit Spezialisten für das Facility-Management.
- Energie für ein RZ von einem Wasserkraftwerk
Strato holt sich den Strom für Rechenzentren aus dem Wasserkraftwerk Laufenburg. Foto: Strato - Grünes RZ von der Host Europe GmbH
Die Host Europe GmbH hat Ihr RZ konsequent nach grünen Richtlinien entworfen. Die Racks sind so ausgerichtet, dass die Server mit der jeweils zu kühlenden Seite in den Kaltgang zeigen. Im Hintergrund sieht man an der Decke zudem Kabelgänge. Im Doppelboden sollten nämlich keine Kabel den freien Fluss der kalten Luft behindern. Foto: Host Europe - Eingehauster Gang im Rechenzentrum
Um die Luftzirkulation in einem Rechenzentrum zu optimieren, kann man Racks mit Vorhängen (Butcher Curtains) einhausen. - Einkapselung von RZ-Gängen
Ganz konsequent regeln RZ-Betreiber die Luftströme, indem sie Kaltgänge oben sowie vorne und hinten abschotten. So zirkuliert die Luft nur an den Systemen entlang und im Gang und nicht im gesamten Rechenzentrum. Foto: Knürr AG - Foto mit einer Wärmebildkamera
Wer ganz konsequent die Temperaturverhältnisse in seinem RZ diagnostizieren will, macht Fotos mit der Wärmebildkamera. Das Beispiel hier zeigt einen Kaltgang, bei dem die kalte Luft aus dem Unterboden (in blau) an den Systemen hoch strömt. Nebenerkenntnis: Die unten angeordneten Server werden besser gekühlt. Grafik: Knürr AG - Einkapselung von Kaltgängen
So strömt die kalte Luft in einem eingekapselten Kaltgang. Knürr realisiert solche optimierten Steuerungen der Liftzirkulation mit seiner Coolflex-Technik. Grafik: Knürr AG - Luftzirkulation ohne Einkapselung
Und so zirkuliert kalte und warme Luft in einem RZ nicht besonders energieeffizient. Grafik: Knürr AG - Schematische Darstellung von Kalt- und Warmgängen
In Kaltgängen und Warmgängen sind Server so ausgerichtet, dass zu beiden Seiten eines Ganges entweder nur kalte Luft auf die zu kühlenden Systeme bläst oder diese ihre warme Abluft in den Gang abgeben. Grafik: Host Europe - Kühlgeräte im Rechenzentrum von Host Europe
Kühlgeräte (hier rechts) sollten zwei Funktionen gut koordinieren: die eigentliche Kühlung und die Be- oder Entfeuchtung eines RZs. Foto: Host Europe - Vorbildliche Verkabelung
Kleinigkeiten, die sehr wichtig sind: Wer seine Kabel kreuz und quer in RZ-Schränken oder in den Unterboden stopft, behindert die freie Strömung der kalten Luft. Im RZ der Rehau AG ist die Verkabelung beispielhaft realisiert. Foto: Rehau AG - Rückkühler zur Wärmeabfuhr
Rückkühler (vorzugsweise auf Dächern platziert) entziehen Racks die Wärme und müssen über Kondensatoren abgeführt werden. - Energie für ein RZ von einem Wasserkraftwerk
Strato holt sich den Strom für Rechenzentren aus dem Wasserkraftwerk Laufenburg. Foto: Strato - Grünes RZ von der Host Europe GmbH
Die Host Europe GmbH hat Ihr RZ konsequent nach grünen Richtlinien entworfen. Die Racks sind so ausgerichtet, dass die Server mit der jeweils zu kühlenden Seite in den Kaltgang zeigen. Im Hintergrund sieht man an der Decke zudem Kabelgänge. Im Doppelboden sollten nämlich keine Kabel den freien Fluss der kalten Luft behindern. Foto: Host Europe - Eingehauster Gang im Rechenzentrum
Um die Luftzirkulation in einem Rechenzentrum zu optimieren, kann man Racks mit Vorhängen (Butcher Curtains) einhausen. - Einkapselung von RZ-Gängen
Ganz konsequent regeln RZ-Betreiber die Luftströme, indem sie Kaltgänge oben sowie vorne und hinten abschotten. So zirkuliert die Luft nur an den Systemen entlang und im Gang und nicht im gesamten Rechenzentrum. Foto: Knürr AG - Foto mit einer Wärmebildkamera
Wer ganz konsequent die Temperaturverhältnisse in seinem RZ diagnostizieren will, macht Fotos mit der Wärmebildkamera. Das Beispiel hier zeigt einen Kaltgang, bei dem die kalte Luft aus dem Unterboden (in blau) an den Systemen hoch strömt. Nebenerkenntnis: Die unten angeordneten Server werden besser gekühlt. Grafik: Knürr AG - Einkapselung von Kaltgängen
So strömt die kalte Luft in einem eingekapselten Kaltgang. Knürr realisiert solche optimierten Steuerungen der Liftzirkulation mit seiner Coolflex-Technik. Grafik: Knürr AG - Luftzirkulation ohne Einkapselung
Und so zirkuliert kalte und warme Luft in einem RZ nicht besonders energieeffizient. Grafik: Knürr AG - Schematische Darstellung von Kalt- und Warmgängen
In Kaltgängen und Warmgängen sind Server so ausgerichtet, dass zu beiden Seiten eines Ganges entweder nur kalte Luft auf die zu kühlenden Systeme bläst oder diese ihre warme Abluft in den Gang abgeben. Grafik: Host Europe - Kühlgeräte im Rechenzentrum von Host Europe
Kühlgeräte (hier rechts) sollten zwei Funktionen gut koordinieren: die eigentliche Kühlung und die Be- oder Entfeuchtung eines RZs. Foto: Host Europe - Vorbildliche Verkabelung
Kleinigkeiten, die sehr wichtig sind: Wer seine Kabel kreuz und quer in RZ-Schränken oder in den Unterboden stopft, behindert die freie Strömung der kalten Luft. Im RZ der Rehau AG ist die Verkabelung beispielhaft realisiert. Foto: Rehau AG - Rückkühler zur Wärmeabfuhr
Rückkühler (vorzugsweise auf Dächern platziert) entziehen Racks die Wärme und müssen über Kondensatoren abgeführt werden.