Eine SSD bietet gegenüber einer herkömmlichen Festplatte zahlreiche Vorteile. Die Speicherzellen lassen sich direkt adressieren, was zu sehr kurzen Zugriffszeiten führt. Das wirkt sich vor allem positiv auf die Windows-Bootzeiten aus. SSDs bieten außerdem höhere Transferraten als Festplatten, benötigen weniger Energie, produzieren kaum Abwärme und sind mechanisch robust.
Der Wechsel von einer Festplatte zur SSD – ohne dass Sie Windows neu installieren müssen – stellt mit den richtigen Tools in der Regel keine große Herausforderung dar. Zunächst aber beschreiben wir, wie Sie die Geschwindigkeit des bisherigen Systems ermitteln, um einen Vorher/Nachher-Vergleich zu haben, und welche Vorbereitungen wichtig sind, insbesondere wenn die neue SSD kleiner als die bisherige Festplatte ist.
1. Vor dem Umzug: Die richtige SSD finden
Für das Umrüsten von Desktop-PCs und Notebooks ist eine SSD im 2,5-Zoll-Format in den meisten Fällen die richtige Wahl. In dieser Bauform gibt es das größte Angebot und deshalb finden Sie hierunter auch die günstigste SSD-Variante, um sie in einen vorhandenen Rechner einzubauen. Daneben gibt es kompaktere Formfaktoren wie M.2 oder mSATA.
Die passende Kapazität der SSD hängt vom Einsatzzweck ab. Soll die Flashplatte ausschließlich als schnelles Laufwerk für Windows und ausgewählte Anwendungen dienen, reicht eine Größe von 128 GB eigentlich aus. Empfehlenswerter jedoch sind selbst in diesem Fall 250-GB-Platten, damit Sie gerüstet sind für kommende Windows-Updates. Einen Flashspeicher dieser Größe bekommen Sie im günstigsten Fall schon für etwa 80 Euro, wie die Crucial BX100 250 GB – umgerechnet also für 30 Cent pro GB.
Leistungstechnisch erfüllen die günstigen Varianten ihren Zweck, Abstriche müssen Sie jedoch im Lieferumfang in Kauf nehmen, der sich meist auf einen Adapterrahmen beschränkt. Auch die Garantiezeit ist in diesen Fällen auf drei Jahre verkürzt. Bei kostspieligeren SSDs sind dagegen bis zu zehn Jahre Herstellergarantie möglich, denn die Hersteller setzen hier bessere Flashbausteine und leistungsfähigere Controller ein.
Wollen Sie mit der SSD die bestehende Festplatte komplett ersetzen, ist eine möglichst hohe Kapazität Pflicht. Die Grenze bestimmt hier der Geldbeutel, jedoch sollten Sie nicht unter ein TB gehen. Ein günstiger Vertreter aus den PC-WELT-Tests findet sich in der Toshiba Q300 960GB mit einem Preis pro GB von 25 Cent. Die derzeit höchste SSD-Kapazität liegt bei vier TB, etwa die Samsung SSD 850 EVO 4 TB . Hier liegt der Preis pro GB bei 35 Cent. Das klingt günstig. Rechnen Sie ihn jedoch auf die Kapazität hoch, bleibt die SSD mit rund 1300 Euro eine echte Investition. Aktuelle Tests von SSDs unterschiedlicher Kapazitätsklassen und damit Preisen finden Sie auf www.pcwelt.de/bestenlisten unter „Storage“.
- SSD-Festplatten mit 480 bis 512 GB im Vergleich
SSDs der 500-GB-Klasse bieten genug Platz, um ganz alleine das Betriebssystem, alle Programm und den zentralen Datenbestand zu speichern - und sind zu Preisen ab rund 150 Euro inzwischen auch bezahlbar. Wir haben für Sie die beliebtesten Varianten von 480 bis 512 Gigabyte im Vergleichs-Test. - PLATZ 10: Corsair Force LX 512GB
Zu den Stärken der Corsair Force LX gehören sehr hohe Datenraten und kurze Zugriffszeiten. Auch bei der Praxisleistung kann die 512-GB-SSD überzeugen. Der Lieferumfang ist hingegen dürftig und auch die Leistungsaufnahme ist durchwachsen, hier schmerzt vor allem der vergleichsweise hohe Verbrauch unter Last. Für das Gebotene ist der Preis zu hoch. - PLATZ 9: Crucial MX200 500GB
Beim Tempo kann die Crucial MX200 überzeugen, insbesondere die Praxisleistung und die sehr kurzen Zugriffzeiten ragen hier heraus. Weitere Pluspunkte sammelt die 500-GB-SSD durch die gute Ausstattung. Abzüge gibt es hingegen für die zu hohe Leistungsaufnahme. Für die gebotene Leistung ist die SSD preiswert, aber kein Schnäppchen. - PLATZ 8: Crucial BX100 500GB
Mit der BX100 bietet Crucial eine preisgünstige Solid State Drive an, die beim Tempo voll überzeugt. Positiv zu Buche schlägt auch die vergleichsweise hohe Gesamtschreibleistung von 72 Terabyte. Die Ausstattung ist hingegen durchschnittlich und auch beim Service reist das Crucial-Modell mit 36 Monaten Garantie keine Bäume aus. Minuspunkte gibt es auch für die zu hohe Leistungsaufnahme. Dafür stimmt der Preis. - PLATZ 7: Transcend SSD370S 512GB
Mit sehr kurzen Zugriffszeiten, einer exzellenten Praxisleistung und hohen Datenraten bietet die Transcend SSD370S durch die Bank hohes Tempo. Die Ausstattung ist gut und der Stromverbrauch niedrig. Den einzigen Schnitzer, den sich das Transcend-Modell erlaubt, ist die vergleichsweise kurze Garantiezeit von 3 Jahren - die Sie aber in Relation zur exzellenten Gesamtschreibleistung sehen sollten. Der Preis geht in Ordnung. - PLATZ 6: Sandisk Extreme Pro 480GB
Die Sandisk Extreme Pro überzeugt mit sehr gutem Tempo in den Praxistests, konstant hohen Transferraten und flotten Zugriffszeiten. Ein fetter Pluspunkt ist die lange Garantiezeit von 10 Jahren. In Ordnung gehen die Leistungsaufnahme und der Funktionsumfang. Negativ zu Buche schlagen der mäßige Schreibbefehlsdurchsatz und der dünne Lieferumfang. Die 480-GB-Festplatte ist aktuell zu einem Straßenpreis ab 170 Euro erhältlich - das ist noch günstig. - PLATZ 5: Kingston HyperX Savage SSD 480GB
Die Kingston HyperX Savage 480GB ist sehr schnell, insbesondere die ausgezeichnete Praxisleistung überzeugt. Ausstattung und Lieferumfang liegen über dem Durchschnitt. Negativ zu Buche schlagen die zu hohe Leistungsaufnahme der SSD und die vergleichsweise knickrige Herstellergarantie von nur drei Jahren. Insgesamt ist die Kingston HyperX Savage aber ihr Geld wert. Wer eine flotte SSD sucht, darf zugreifen. - PLATZ 4: Crucial MX100 512GB
Dank 16-nm-NAND holt sich die Crucial MX100 den Titel "Energieeffizienteste SSD ihrer Klasse". Das gilt allerdings nur für die Leistungsaufnahme unter Last, im Bereitschaftszustand verbraucht die Solid State Drive mehr Energie als die Konkurrenz. Dafür besticht das 512-GB-Modell von Crucial durch schnelle Datenraten, kurze Zugriffszeiten und hohem Befehlsdurchsatz. Ausstattung, Service und Garantiezeit sind hingegen nur Durchschnitt. - PLATZ 3: Samsung SSD 850 Evo 500GB
Hohe Datenraten, kurze Zugriffszeiten, niedrige Leistungsaufnahme, enorme Ausdauer, Drive-Verschlüsselung und sehr gutes Software-Paket - die Samsung 850 Evo 500GB überzeugt in allen Testkategorien. Bei einem Straßenpreis von rund 135 Euro ist die SSD auch preislich ein sehr attraktives Angebot. - PLATZ 2: OCZ Vector 180 480GB
Die OCZ Vector 180 480GB besticht durch sehr hohe Geschwindigkeit, Gesamtschreibleistung und Zuverlässigkeit. Hinzu kommen die kundenfreundlichen Service-Leistungen, die sehr gute Ausstattung und der innovative Stromausfall-Schutz. Letzteren erkauft sich OCZ allerdings mit einer vergleichsweise hohen Leistungsaufnahme. Bei einem Straßenpreis von aktuell rund 190 Euro für das ist die OCZ Vector 180 bekommen Sie einen beachtlichen Gegenwert fürs Geld. - PLATZ 1: Samsung SSD 850 Pro 512GB
Hohes Tempo, niedrige Leistungsaufnahme, enorme Ausdauer, toller Funktionsumfang und satte 10 Jahre Garantie - die Samsung 850 Pro 512GB überzeugt auf der ganzer Linie. Kein Modell im Test bietet eine so ausbalancierte Leistung. Wäre da nicht der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis von über 200 Euro und der maue Befehlsdurchsatz bei zufälligen Schreiben - die Solid State Drive von Samsung wäre perfekt. Bei einem aktuellen Straßenpreis von 215 Euro zahlen Sie für Samsung 850 Pro 512GB momentan 45 Cent pro Gigabyte. Ob Ihnen die Samsung-SSD den Aufpreis von rund 50 Prozent wert ist - eine gute 500-GB-SSD bekommen Sie mittlerweile schon für 135 Euro - müssen Sie selber entscheiden.
2. Vor dem Einbau: Anschluss und Bauhöhe checken
Die Mehrheit der gängigen SSDs im 2,5-Zoll-Format bietet eine SATA-III-Schnittstelle. Die offizielle Bezeichnung lautet Serial ATA 6,0 GBit/s oder SATA Revision 3.x. Manchmal lesen Sie auch SATA-600, die Zahl steht für die Netto-Datenrate in MByte/s. Ist der PC, in den Sie die Flashplatte einbauen wollen, etwas älter, kann noch eine SATA-II-Schnittstelle vorhanden sein. Sie können trotzdem SATA-III-SSDs einbauen. Meist lohnt sich das Aufrüsten durch eine SATA-6G-Steckkarte nicht, um das Anschlusstempo zu erhöhen, da Sie den Tempounterschied in der Praxis nicht merken. Der eigentliche Temposchub kommt vom Wechsel von Magnetfestplatte auf Flash. Sind Sie sich nicht sicher, welcher Anschluss vorhanden ist, nutzen Sie ein Hardware-Diagnose-Tool, beispielsweise Speccy . Hier sehen Sie unter „Storage“ und „SATA Type“, welche Schnittstelle vorliegt.
Als eine größere Hürde als die Schnittstelle kann sich die Bauhöhe der SSD erweisen, insbesondere, wenn Sie ein Notebook aufrüsten wollen. In den meisten Fällen passen in den Mobilrechner 2,5-Zoll-SSDs mit sieben Millimetern Gehäusehöhe. Ältere Mobilrechner können auch noch einen 9,5-Millimeter-Schacht haben. Gleichen Sie den Unterschied mit den Adapterrahmen zum Aufkleben aus, die in der Regel im Lieferumfang der SSD enthalten sind. Kniffliger wird es bei Ultrabooks, denn in ihnen können entweder 2,5-Zoll-SSDs mit fünf Millimetern Bauhöhe oder gar 1,8-Zoll-Flashplatten stecken. Sind Sie sich nicht sicher, wie viel Platz bei Ihrem Mobilrechner vorhanden ist, sehen Sie in den technischen Daten nach, bevor Sie die neue Solid State Disk besorgen.