Wen das Fußballfieber packt, der mag kein Spiel verpassen. Gerade dann, wenn es darum geht, dass die eigene Nationalmannschaft als amtierender Weltmeister ihre Pfründe bei der EM 2016 verteidigen muss. Am 10. Juni geht es los – und mit dem erst kürzlich von Joachim Löw aufgestellten deutschen Kader erscheint der Europameisterpokal schon vor Beginn des Turniers in greifbare Nähe gerückt zu sein. Um so spannender dürfte es sein, die 2014 gegen Algerien, Frankreich, Brasilien und zuguterletzt Argentinien so erfolgreiche deutsche Truppe dabei zu beobachten, wie sie sich bei der europäischen Meisterschaft bewährt - erst einmal gegen die Ukraine, Polen und Nordirland.
Planung ist alles
Mancher Fußballfan dürfte den Spielen entgegen fiebern – und schon länger nervös seinen Terminkalender organisieren, um ja keines der wichtigen Spiele während Bahn- und Busfahrten oder Wartezeiten beim Arzt, bei Ämtern oder im Flughafen zu verpassen. Anders als früher müssen Fans aber nicht hyperventilieren, wenn sie zu den Spielzeiten keinen Fernseher finden: Dank iPhone und iPad können Sie auch unterwegs überall ganz bequem die EM-Spiele per Mobilfunknetz oder Adapter verfolgen – vorausgesetzt, das Datenvolumen reicht und die Verbindungsqualität stimmt. Dann noch ein Satz guter Kopfhörer, schon findet das Spiel auch an Orten statt, an denen weit und breit kein Fernseher oder Radio mit EM-Übertragung zu finden ist. Mittel und Wege gibt es genug.
Möglichkeit 1: DVB-T-Adapter verwenden
Die wohl einfachste Möglichkeit, unterwegs mit iPhone und iPad die WM-Spiele zu verfolgen, ist der Einsatz eines DVB-T-Empfängers für den Lightning- oder Dock-Anschluss: Diese werden einfach am iPhone oder iPad angesteckt und können dann per App das DVB-T-Signal empfangen. Da die Spiele der EM 2016 bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF sowie auf dem Privatsender Sat.1 übertragen werden, sind die Spiele unverschlüsselt und frei über DVB-T empfangbar. Und so ist das Problem auch weniger der Empfang, als vielmehr die Empfangslösungen: Zwar sind die DVB-T-Produkte der verschiedenen Hersteller noch überall erhältlich – wirklich gepflegt werden sie aber nicht mehr. So hat Elgato seine komplette DVB-T-Sparte kürzlich an die deutsche Firma Geniatech übergeben, die jetzt für die Pflege der EyeTV-Produkte zuständig ist.
Immerhin: Updates für die Software sind dadurch gewährleistet, einzig die Hardware stagniert seit geraumer Zeit. Auch die DVB-T-Lösungen anderer Hersteller wie Logilink und Equinux werden nicht mehr wirklich gepflegt. Daher scheint es fast, als sei die DVB-T-Sparte tot – vermutlich auch, weil das klassische DVB-T ohne HD-Übertragung in naher Zukunft abgeschaltet und durch DVB-T2 mit HD ersetzt werden soll. Entsprechende Empfänger sind derzeit also, sofern sie nicht den Standard DVB-T2 unterstützen, beinahe rausgeschmissenes Geld. Wer hingegen noch einen Tizi, Tivizen, EyeTV-Mobile oder ähnliche Gerätschaften zu Hause hat, kann sie einstöpseln, die App aktualisieren und die EM-Spiele 2016 unterwegs entspannt per DVB-T-Fernseher auf iOS-Basis genießen. Neu kaufen sollte man sie allerdings nicht: Die Zukunft gehört aber ohnehin den Streaming-Lösungen, falls DVB-T2 keine Trendwende bringt.
Möglichkeit 2: Offizielles TV-Streaming nutzen
Der große Vorteil der Streaming-Lösungen ist, dass sie ohne zusätzliche Hardware eine vollständig skalierbare Qualität bieten: Von SD über HD und 4K bis hin zu künftigen Standards wie 8K ist theoretisch alles möglich, die Ausspielqualität hängt ausschließlich davon ab, wie gut die Internetverbindung und wie leistungsfähig das Endgerät ist – und natürlich davon, ob die Fernsehsender das gewünschte Programm überhaupt in der gewünschten Qualität ins Netz streamen. Bei der Europameisterschaft 2016 ist das aber kein Problem: ARD und ZDF halten – anders als bei Bundesliga und Champions League – die vollständigen Rechte für die Ausstrahlung der Spiele. Zudem verfügen beide Sender über praktische Apps mit Streaming des Live-Programms und ausreichend technische Kapazitäten, um die Streams auch in der für das jeweilige Endgerät passenden Qualität auszustrahlen.
Da zusätzlich die viel gescholtene Haushalts-Fernsehgebühr dediziert auch das Medium „Internet“ einschließt, müssen alle EM- und WM-Spiele, die auf ARD und ZDF ausgestrahlt werden, demzufolge auch im Internet erhältlich sein – schließlich hat der Gebührenzahler dafür bezahlt. Für iPhone- und iPad-User innerhalb Deutschlands hat das den riesigen Vorteil, dass sie außer den kostenlosen Apps von ARD und ZDF keine zusätzlichen Kosten haben – von der Rundfunkgebühr abgesehen. In diesen Apps wird 24 Stunden lang das laufende Programm übertragen – also auch die EM-Spiele im Juni 2016.