Dynamikumfang, Rauschen und Scharfzeichnung
Um herauszufinden, wie es bei einer Kamera mit Dynamik, Rauschen und Scharfzeichnung bestellt ist, verwenden wir ein Testbild mit einem Graukeil als Vorlage. Dieser hat einen Dichteumfang von D 3.8 und ist an einem Leuchtpult befestigt. Wir lichten das Motiv bei mittlerer Brennweite und – falls möglich – mit einer Blende zwischen F4 und F5 ab. Wie schon bei der Auflösungsmessung machen wir auch hier eine Belichtungsreihe von fünf Aufnahmen mit 0 EV als Mittelwert. Mittels Photoshop wählen wir dann die Aufnahme, deren Weißbereich in allen drei Farbkanälen einen Wert von 255 liefert. Dann wandeln wir das Testbild ins BMP-Format um und füttern damit die DC Tau.
Die Dynamik-Messung läuft bei DC Tau unter der Bezeichnung OECF (Opto Electronic Conversion Function) und bewertet die Eingangs- und Ausgangsdynamik einer Kamera, soll heißen: Die Software vergleicht das Eingangssignal mit dem umgewandelten Ausgangssignal hinsichtlich der Licht- und Schattenpartien beziehungsweise der Hell- und Dunkelbereiche.
Die Rauschmessung erfolgt über den gesamten Signalbereich in sehr feinen Abstufungen – und zwar in allen drei Farbkanälen und im humanphysiologisch gemittelten Grau. Da es bei Digitalkameras nicht möglich ist, statisches und dynamisches Rauschen zu unterscheiden, gibt DC Tau einen kombinierten Wert an. Rauschen macht sich bemerkbar, indem das Bild „grieselig“ und verpixelt aussieht.
Bei dieser Messung bekommen wir auch ein Ergebnis hinsichtlich der Scharfzeichnung einer Kamera.
Unsere Testausrüstung sieht übrigens wie folgt aus: DC Tau nutzt die Entwicklungsumgebung Halcon der Firma MVTec, die von CGI Systems vertrieben wird. Die Motive, mit 3600 dpi hochauflösend mit einem Luxel 9000 Filmbelichter auf grafischen Film HXR belichtet, wurden uns von Fujifilm MAN Technology Center Augsburg erstellt. Als Stativ setzen wir das Modell 058B/11D mit Stativkopf MA405 von Manfrotto ein. Das Leuchtpult kommt von der Firma Rex Leuchtsysteme.
Von Verena Ottmann, PC-Welt