Mac OS X 10.6 ab 29 Euro

Snow Leopard nur für Intel-Macs

09.06.2009
Von Walter Mehl

Threading am Beispiel von Mail

Deutlich mehr Leistung durch neue Hintergrundsoftware wie Open CL und Grand Central Dispatch.
Deutlich mehr Leistung durch neue Hintergrundsoftware wie Open CL und Grand Central Dispatch.

Mail zum Beispiel wird deutlich anders arbeiten als heute üblich: Auf der WWDC referierte Bertrand Serlet, Senior Vice President of Software Engineering, über die "alten Zeiten" in denen Megahertz und Co. über die Leistung entschieden. Heutzutage benötige man allerdings keine schnelleren Taktraten, sondern parallele Threads, um Programme zu beschleunigen. Es sei allerdings schwierig, Programme für mehrere Threads zu programmieren.

Hier kommt Grand Central ins Spiel. Es sorgt beispielsweise dafür, dass Mail mehrere Threads startet, wenn es etwas tut - beispielsweise eine E-Mail empfangen und parallel in einer anderen nach einem Stichwort suchen. Sobald die Aufgaben erledigt sind, schließen die Threads wieder und geben die Ressourcen wieder frei. Grand Central verwaltet die Prozessorkerne automatisch und verteilt Rechenaufgaben auf Prozessoren sowie auf Arbeits- und Zwischenspeicher im Mac.

Safari 4 mit Schutz vor Abstürzen

Safari 4 ist ab sofort erhältlich und funktioniert sehr wohl ab Mac-OS X 10.4.11 und auf Power-Macs. Aber der Browser wird nur unter dem kommenden Betriebssystem besondere Funktionen gewinnen - zum Beispiel einen Schutz vor dem Absturz eines Plug-ins. Laut Serlet ist vor allem das Flash-Plug-in für den Crash von Safari verantwortlich, deshalb hat Apple mit Mac-OS X 10.6 vorgebaut. Der Browser zeigt bei einem Crash des Plug-ins die Flash-Videos wie Youtube oder Flash-Animationen nicht mehr an; der Rest der jeweiligen Internetseite ist aber weiter lesbar und der Browser läuft einfach weiter.

Anders als bisher ist Safari 4 übrigens so eingestellt, dass mehrere Internetseiten in einem Fenster ("Tabs") mit kleinen Reitern unterhalb der Adresszeile angezeigt werden - die neue Designvariante, in der die Tabs oben neben den Knöpfen für die Fenstersteuerung stehen, ist deaktiviert (mehr zum Aussehen von Safari 4)

Finder sieht unverändert aus

Der Finder von Mac-OS X bleibt (äußerlich) unverändert. Apple will aber weite Teile der Software optimiert haben, damit im Finder ähnliche Beschleunigungseffekte wie in Mail und Safari erreicht werden. Eine Funktionen zeigte Serlet und Craig Fegerighi von Apple besonders: Mit Hilfe von Quicktime X und dem schon erwähnten Hilfen wie Grand Central kann man im Dock beispielsweise durch eine 3D-Ansicht für Ordner blättern. Wählt man in dieser Ansicht ein Dokument aus, erhält man wie heute in Mac-OS X 10.5 die "Übersicht", sprich: eine Voransicht auf den Inhalt des Dokuments. Mit Mac-OS X 10.6 kann man diese Voransicht aber vergrößern und sich über das Dock sogar Filme in einer Voransicht ansehen.

Der Finder lernt aber auch neue Spezialfunktionen: Bertrand Serlet zeigte, wie man das Trackpad eines Macbook Pro nutzen kann, um damit ein chinesisches Schriftzeichen mit den Finger zu malen. Mac-OS X erkennt das Zeichen oder blendet eine Übersicht der möglichen Varianten ein.

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