Mobiles DMS wird wichtig
Was die Produkttrends betrifft, gewinnen Lösungen, die auch mobilen Zugriff auf die Inhalte erlauben, rapide an Bedeutung, darin sind sich die Experten einig. "Smartphones sind ein fester Bestandteil im Geschäftsleben, und somit hat die zunehmende Mobilität der Arbeitnehmer auch Auswirkungen auf den DMS-Markt", erläutert Docuware-Geschäftsführer Biffar. So reichen die Nutzungsszenarien von der Recherche im zentralen Dokumenten-Pool über Aufgabenlisten bis zur Bearbeitung von Dokumenten-Workflows. "Daten müssen heute nach Möglichkeit zu jeder Zeit und überall problemlos abrufbar und speicherbar sein", bestätigt Tobias Bumm von ELO.
Einen weiteren Trend sieht Biffar in Cloud-Lösungen, allerdings seien diese nicht ganz so stark gefragt, wie man sich das noch vor zwei Jahren vorgestellt habe. "Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass in einigen Jahren die gesamte Wirtschaft durch das Cloud Computing effizienter arbeiten wird", sagt der Docuware-Manager. Den Grund für das zögerliche Wachstum sieht er auch darin, dass sich durch Software-as-a-Service derzeit nicht nur die ECM-Landschaft verändert, sondern die IT-Welt allgemein im Umbruch ist.
Druckerhersteller wollen mitmischen
Dass im DMS- und ECM-Geschäft Potenzial steckt, haben nicht nur die zahlreichen Softwareanbieter erkannt. Auch einige der eher auf Output spezialisierten Drucker- und Kopiererhersteller bieten mittlerweile entsprechende Softwarepakete an. Türöffner sind hier die Multifunktionsgeräte, die mittlerweile auch zum Erfassen von Dokumenten dienen.
Dokulife-Consultant Oliver Jendro glaubt aber nicht, dass die Hardwarehersteller den spezialisierten Softwareanbietern hier über kurz oder lang den Rang ablaufen. "Der Markt der DMS-Anbieter ist völlig anders strukturiert als der Markt der Output-Anbieter", beschreibt Jendro die Situation. So seien DMS-Hersteller häufig national erfolgreich und eher mittelständisch aufgestellt. Bei den Hardware-Playern handle es sich hingegen hierzulande um Vertriebsgesellschaften, die die Geräte aus Übersee verkaufen müssen und deshalb auch von dort aus gesteuert werden. "Die Vertriebsgesellschaft eines Hardwareherstellers so 'umzuprogrammieren', dass diese in Zukunft erfolgreich Software verkauft, ist keine leichte Aufgabe - für Anbieter mit indirektem Vertriebsmodell ist das noch schwieriger", weiß Jendro.
Aber natürlich könne sich ein internationales Unternehmen Marktanteile oder gleich einen kompletten DMS-Anbieter kaufen. Begünstigt werde dies zudem dadurch, dass sich auch Output immer mehr zum Dokumentenlösungsgeschäft wandelt, und da sei DMS und sogar ECM ein fester Bestandteil. "DMS wird irgendwann eine Standardanwendung wie Textverarbeitung oder E-Mail", so die persönliche Einschätzung des Dokulife-Beraters.
- Das sind die 6 Channel-freundlichsten DMS-Anbieter
- Ceyoniq erhielt 4 Sterne; Quelle: Insalcon und ChannelPartner
- Docuware erhielt 4 Sterne; Quelle: Insalcon und ChannelPartner
- Optimal Systems erhielt 4 Sterne; Quelle: Insalcon und ChannelPartner
- d.velop erhielt 5 Sterne; Quelle: Insalcon und ChannelPartner
- Easy Softwar erhielt 5 Sterne; Quelle: Insalcon und ChannelPartner
- Alexander Grams, insalcon: "Auch im DMS-Umfeld herrscht viel Direktvertrieb"
- Mike Brömmelstrote, Head of Partnermanagement bei d.velop: "Wir legen großen Wert auf faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern."
- Gerald Rüdiger, Leiter Vertrieb, Marketing & Geschäftsentwicklung bei Easy: "Das gute Ergebnis ist für uns Bestätigung der bisher geleisteten Arbeit aber auch Ansporn für die Zukunft. Künftig stärken wir das Partnergeschäft weiter, indem wir den Channel kontinuierlich und nachhaltig auch für neue Produktbereiche, Online Services sowie Branchen und Marktsegmente weiterentwickeln. Wir wollen und werden unsere Partner mit gezielten Kampagnen und Marketing-Maßnahmen mit aller Kraft dabei unterstützen, den Markt noch besser zu adressieren und zu durchdringen."