"Die nächste Monatspackung Windeln plus Feuchttücher? Brauche ich eh erst in zwei Wochen." "Adventskalender für die Enkelkinder? Macht euch wegen mir keinen Stress." Das oder Ähnliches denken sich wohl die Kundinnen und Kunden, wenn sie im Check-out von Galaxus oder Digitec das Mitte August 2022 eingeführte Kästchen "langsamere Lieferung erlauben" anklicken. Und klicken tun sie häufig, das belegt eine Auswertung sämtlicher Bestellungen beim Onlinehändler seit dem 18. August 2022: Demnach dürfen in der Schweiz 14,5 Prozent der Bestellungen ein oder zwei Tage später als üblich ankommen. In Deutschland beträgt die Quote 17,6 Prozent - und in Österreich sogar 25,8 Prozent. Insgesamt sind es 15 Prozent aller Bestellungen, die unsere Lagerhallen per Schneckenpost verlassen dürfen. "Die hohe Quote freut mich enorm", sagt Philipp Mahler, der als Product Owner am neuen Shop-Feature mitgearbeitet hat. "Ich bin beeindruckt, wie entspannt unsere Kundschaft auf Digitec und Galaxus unterwegs ist."
Logistik-Chef Stephen Garnett ist derweil froh über die Entlastung in den Warenlagern von Digitec Galaxus: "An den stressigen Montagen, an denen wir zusätzlich die Bestellungen vom Wochenende abarbeiten, helfen uns die Langsam-Bestellerinnen und -Besteller enorm." Dasselbe gelte für die Stunden vor Feierabend: "Es ist für unsere Logistikerinnen und Logistiker beruhigend zu wissen, dass ein Teil der Bestellungen auch noch am nächsten Tag raus darf." Und auch für Black Friday, Cyber Monday und das Weihnachtsgeschäft sind die Zahlen laut Stephen "very good news". Selbstredend ist dank dem neuen Feature auch der Anteil der Pakete gestiegen, die die Lager von Digitec Galaxus rechtzeitig verlassen. "Der Effekt ist noch grösser als ich gehofft hatte", sagt Stephen.
Unterschiede je nach Alter, Geschlecht und Land
Einen großen Einfluss aufs Bestellverhalten hat das Alter: Die 18- bis 24-Jährigen lassen der Logistik-Crew bloß bei jedem zehnten Einkauf etwas mehr Zeit, bei den 55- bis 64-Jährigen ist die Quote fast doppelt so hoch. Die älteren Konsumentinnen und Konsumenten shoppen also relaxter online als die Jugend. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern: Während die Frauen im Schnitt bei 16 von 100 Bestellungen eine "langsamere Lieferung" erlauben, sind es bei den Männern bloss deren 14. Österreich ist über alle Altersgruppen und unabhängig vom Geschlecht am geduldigsten. Besonders locker drauf sind die österreichischen Männer ab 65: Sie wählen in vier von zehn Fällen die Schneckenpost.
Eine weitere Erkenntnis: Je höher der Wert der Bestellung in Franken oder Euro, desto seltener wählt die Kundschaft die Option Schneckenpost. Dabei besteht ein Zusammenhang zum bestellten Produkt: Auf hochpreisige IT-Geräte und Unterhaltungselektronik mögen wir weniger lange warten als auf andere Dinge. "Ich kann gut verstehen, dass die Vorfreude aufs neue Gadget unsere Kundschaft vom Klick aufs Kästchen abhält", sagt Philipp. "Zum Glück besteht unser Sortiment aus mehr als bloss Handys und Spielkonsolen."