In der größten Filiale in Hamburg

Saturn führt kassenloses Bezahlen flächendeckend ein



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Nach Pilotprojekten in Innsbruck und München ermöglicht Saturn erstmals in einem kompletten Markt das kassenlose Bezahlen. Dafür ausgewählt hat der Retailer die Filiale in der Hamburger Mönckebergstraße – den größten Elektronikmarkt der Welt.
Mit der "Smartpay"-App können Kunden direkt am Regal bezahlen
Mit der "Smartpay"-App können Kunden direkt am Regal bezahlen
Foto: MediaMarktSaturn

Das kassenlose Bezahlen ist für Media-Saturn mehr als nur ein digitales Gimmick - um das zu unterstreichen, verweist der Retailer auf den Retail Report Europa des Bezahldienstleisters Adyen. Demzufolge kosteten zu lange Kassenschlangen den Kunden Zeit und den Handel bares Geld. Allein in den vergangenen zwölf Monaten habe der europäische Handel rund 34 Milliarden Euro Umsatzeinbußen verzeichnet - davon 6,7 Milliarden Euro in Deutschland -, weil Kunden aufgrund zu langer Warteschlangen ihren Kauf abgebrochen hätten.

Um die Wartezeiten für seine Kunden zu verkürzen, testet Media-Saturn seit Anfang des Jahres Angebote zum Mobile Self-Checkout und führt nun mit "Saturn Smartpay" im Saturn Hamburg Altstadt das Bezahlen per Smartphone erstmals flächendeckend in einem deutschen Markt ein. Nach kleiner dimensionierten Pilotprojekten in Innsbruck und München hat sich Saturn damit für sein größtes Haus - den nach eigenen Angaben größten Elektronikmarkt der Welt - entschieden. Zunächst bis Ende Februar 2019 können Saturn-Kunden dort nahezu alle Produkte direkt am Regal bezahlen.

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Der Bezahlvorgang mit "Saturn Smartpay" soll kinderleicht gehen: App öffnen - die Wunschprodukte aussuchen und scannen - mit dem Smartphone bezahlen - die Produkte am Smartpay Express-Schalter am Ausgang des Marktes entsichern lassen. Die Smartpay-App kann für Android- und iOS-Geräte in den jeweiligen App-Stores herunterladen werden. Die Registrierung erfolgt schnell und unkompliziert. Anschließend scannt man mit der Smartphone-Kamera den Barcode am Produkt oder berührt alternativ das digitale Preisschild des gewünschten Produkts mit einem NFC-fähigen Smartphone, um den Artikel aufzurufen.

Ist der Warenkorb fertig gefüllt, stehen dem Saturn-Kunden ab sofort Kreditkartenzahlung und PayPal sowie ab Mitte Dezember auch Google Pay zur Verfügung. Auch Apple Pay soll nach dem offiziellen Deutschlandstart in die App eingebunden werden. Nach der Bezahlung enthält der Kunde seinen digitalen Kassenbon per Mail und muss nun noch seine gekauften Produkte vor Verlassen des Marktes am Smartpay Express-Schalter entsichern lassen.

Start-up-Förderprogramm als Impulsgeber

Saturn hat bereits in Innsbruck und in München sehr erfolgreich unterschiedliche kassenlose Bezahlmöglichkeiten getestet und geht nun mit dem neuen Pilotprojekt im Saturn-Markt in der Hamburger Mönckebergstraße den nächsten Schritt: Erstmals wird die Technologie auf der gesamten Fläche eines bereits bestehenden Marktes eingeführt. Mit einigen wenigen Ausnahmen können die über 100.000 Produkte des weltweit größten Elektronikmarkts direkt am Regal bezahlt werden. "Das Smartphone ist für viele Menschen heute die Fernbedienung fürs Leben. Daher ist es nur konsequent, dass es zukünftig auch zum Bezahlen genutzt werden kann, zumal neue Mobile Payment-Angebote wie Google Pay und Apple Pay diese Entwicklung noch beschleunigen werden", so Martin Wild, Chief Innovation Officer der MediaMarktSaturn Retail Group.

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"Die durchweg positive Resonanz der Kunden auf unsere ersten Pilotprojekte in Innsbruck und München hat uns darin bestärkt, Mobile Self-Checkout nun erstmals auf großer Fläche anzubieten. Unsere Kunden in Hamburg profitieren so von einem noch besseren Einkaufserlebnis und einer zusätzlichen innovativen Bezahloption im Weihnachtsgeschäft."

Wie beim Pilotprojekt "Saturn Express" in Innsbruck setzt Saturn in Hamburg auf die Software des britischen Startups MishiPay. In München wurde für den Payment-Piloten dagegen die Lösung des Start-ups Rapitag verwendet. Beide Unternehmen waren zuvor Teil des Förderprogramms Retailtech Hub von MediaMarktSaturn.

Mustafa Khanwala, CEO und Mitgründer von MishiPay erklärt: "Nach der gemeinsamen Eröffnung des ersten kassenlosen Elektronikmarkts in Europa Anfang des Jahres in Innsbruck freuen wir uns sehr, die Zusammenarbeit mit MediaMarktSaturn fortzuführen und unsere Mobile-Payment-Technologie in den größten Elektronikmarkt der Welt zu integrieren. Das Pilotprojekt ist der nächste Schritt für MishiPay, die Vorteile des Online-Checkouts in den stationären Handel zu bringen und dadurch das Einkaufserlebnis der Kunden noch komfortabler zu gestalten".

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