Als vom Streben nach schnellstmöglichem Tempo angetriebenen Bastler programmierte Schindler mit seiner Abteilung um die Jahrtausendwende eine eigene Datenbanklösung. Wegen einer besseren Verzahnung mit dem SAP ERP entschied sich der international agierende Mittelständler 2005 für das Standard-Tool SAP Netweaver BW.
Archivierte Gedankengänge
„Die Geschwindigkeit wurde von den Anwendern bemängelt“, berichtet Schinder. Deshalb investierte man 2009 in den SAP BW Accelerator und die SAP BusinessObjects Intelligence Plattform. Die Anwender haben schon seither einen beschleunigten Zugriff auf sämtliche entscheidungsrelevanten Daten aus dem Warehouse. „Ein IT-System muss schnell und korrekt sein, damit Gedankengänge nicht verloren gehen“, formuliert Schindler sein Credo. Für einen führenden Hersteller von Spezialpapieren sei Geschwindigkeit in Bereichen wie Service und Auftragsbearbeitung ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.
- Die vier Herausforderungen von Big Data
Das Thema Big Data befasst sich eigentlich mit vier Herausforderungen: - Die schiere Menge:
Das für Unternehmen relevante Datenvolumen steigt weiter drastisch an. Heute schon werden Datenmengen im Terabyte-Bereich analysiert, in Kürze dürften Petabyte und Exabyte auf der Agenda stehen. - Der Zeitdruck:
Analysen der gewaltigen Datenberge sollten idealerweise in Echtzeit zur Verfügung stehen. Denn die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, dass sie zeitnah auf Marktänderungen reagieren müssen. - Die mangelnde Struktur:
Die Analysen müssen immer häufig Datenquellen mit kaum strukturierten Beständen berücksichtigen. Das heißt: die Komplexität der Datenanalysen steigt. Neben den bekannten Datenquellen, etwa den vorhandenen ERP-Systemen, kommen neue hinzu. Dazu zählen Daten aus M-to-M-Applikationen, also beispielsweise Sensordaten, Daten aus On-Board-Systemen, RFID-Daten aus der Logistikkette, aber auch Daten aus Weblogs und Social-Media-Plattformen etc. - Die wachsende Anwenderzahl:
Die potenziellen internen und externen User werden immer mehr. Sie kommen beispielsweise über Self-Service-Portale, die im Web zugänglich sind.
Auch um dies weiter zu befördern, wurde nun mit Hilfe von Dell Services und SAP eine Selbstbedienungs-Lösung auf Basis von SAP HANA erstellt. Die Anwendung ermöglicht Mitarbeitern auf allen Ebenen des Unternehmens, entscheidungsrelevante Daten schneller aufzubereiten und detailliert zu analysieren. Dell stellt als SAP-Technologie- und Implementierungspartner mit den PowerEdge-R910-Servern die für HANA benötigte Hochleistungshardware samt Services bereit.
Daten werden in SAP HANA geladen
Aktuell werden bei der Papierfabrik August Koehler AG Daten aus dem Vertrieb, der Materialwirtschaft, der Finanzbuchhaltung und dem Controlling in SAP HANA geladen und stehen rund 100 autorisierten BI-Anwendern für Analysen bereit – von der Geschäftsleitung bis hin zu den Entscheidern in den Fachabteilungen. Konnte früher nur mit von der IT vorgefertigten Reports gearbeitet werden, formulieren die Anwender ihre Anfragen jetzt selbst. Entscheider können so sehr flexibel und unabhängig von der IT-Abteilung auf wichtige Unternehmensdaten zugreifen.
Die neue Lösung beschleunigt gegenüber dem schon vorher eingesetzten Accelerator nochmals den gesamten Datenfluss, der von der Datenquelle bis zu den einzelnen BI-Usern auf allen Unternehmensebenen optimiert wird. In Kooperation mit der IT-Abteilung der Papierfabrik August Koehler AG migrierten Mitarbeiter von Dell Services und SAP Daten von einer herkömmlichen relationalen Datenbank in die In-Memory-Datenbank SAP HANA.