SSD-Speicher erfreuen sich in den Unternehmen steigender Beliebtheit. Über mögliche Risiken sind sich dabei die wenigsten Anwender bewusst, wie eine Umfrage des Datenlöschungs- und Information-Management-Spezialisten Kroll Ontrack zutage förderte.
Insgesamt 48 Prozent der befragten Unternehmen sehen beim Einsatz von SSD-Speichern keinerlei Risiken. Lediglich 31 Prozent erkennen die Gefahr, dass proprietäre Verschlüsselungstechniken eine Datenrettung erschweren können.
Hoheit über Entschlüsselung liegt beim Hersteller
Bei den herstellereigenen Verschlüsselungs-Lösungen, wie sie für SSDs üblich sind, befindet sich der Schlüssel nicht beim Kunden selbst, sondern immer in Herstellerhand. Die Hersteller der SSD-Speicher geben diese Schlüssel auch im Fall eines Datenverlustes nicht aus der Hand, selbst wenn sie keine eigene Datenwiederherstellung oder Datenrettung anbieten. Erfahrungen von Kroll Ontrack zufolge erschwert dieses Vorgehen die Rettung der Daten oder verhindere sie sogar.
Lebensdauer schwer kalkulierbar
Ein weiterer Risikofaktor ist die nur schwer absehbare Lebensdauer von SSD-Festplatten. Halten gerade spezielle Business-HDD-Festplatten oft zehn Jahre und länger, hängt bei den komplett ohne mechanische Bauteile auskommenden SSDs die Lebensdauer hauptsächlich von der Anzahl der Schreib- und Lesevorgänge ab.
Je häufiger auf einen solchen Massenspeicher zugegriffen wird, desto eher wird er die ordnungsgemäße Funktion einstellen. Bei den Umfrageteilnehmern liegt allerdings immer noch die Überzeugung vor, dass SSDs eine mindestens ebenso lange Lebensdauer wie HDDs hätten (70 Prozent). Und auch das Risiko eines Datenverlustes wird stark verharmlost. So sind insgesamt 92 Prozent der Befragten der Meinung, dass klassische Festplatten häufiger Daten verlieren als SSDs.