Zweiter Anlauf mit RHEV 3.0

Red Hat will im Virtualisierungsmarkt angreifen

01.02.2012

Der Teufel steckte in der Management-Konsole

"Wir haben den Widerwillen der OpenSource-Nutzer gegen jegliche Berührungspunkte mit Microsoft unterschätzt", zieht Werner Knoblich, General Manager EMEA bei Red Hat, rückblickend Bilanz. "Sie wollten einfach keine Management-Konsole, die auf Microsoft basiert."

Diese Hürde hat Red Hat mit dem Launch von RHEV 3.0 aus dem Weg geräumt. "Die Management-Tools sind jetzt komplett Microsoft-frei", so Knoblich.

Entwickelt wurde die Konsole im Rahmen des oVirt-Projekts, an dem sich zahlreiche Hersteller beteiligen, die sich in der Open Virtualization Alliance (OVA) zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel ist es, offene Virtualisierungstechnologien wie KVM zu fördern und zu vertreiben, um Unternehmen eine größere Wahlfreiheit zu bieten. So beschäftigen sich allein bei IBM beispielsweise 60 Mitarbeiter ausschließlich mit der Entwicklung KVM-basierter Lösungen.

Aram Kananov, Product Marketing Manager EMEA bei Red Hat
Aram Kananov, Product Marketing Manager EMEA bei Red Hat

"Es wird auch künftig gemischte Umgebungen geben, einen Mix aus physischen, virtualisierten und Cloud-basierten Diensten, die auf unterschiedlichen Hypervisoren fußen. Und mit RHEV und oVirt lässt sich das alles plattformübergreifend managen", erklärt Aram Kananov, Product Marketing Manager EMEA bei Red Hat.

Derzeit arbeitet der OpenSource-Anbieter bereits an der nächsten Management-Generation "CloudForms". In ihr wird künftig der Satelite Server integriert sein, und es Anwendern erlauben, Public und Private-Cloud-Ressourcen zu managen, Applikationen zu verwalten und Workloads sowie virtuelle Maschinen zu verschieben. Hier kommen die Storage-Lösungen, die Red Hat mit der Übernahme von Gluster an Bord geholt hat, zum Zug. "Im Gegensatz zu anderen Anbietern behält der Kunde auch hier die Wahlfreiheit bei der Hardware, denn wir liefern im Storage-Bereich keine Appliances, sondern eine reine Software-Lösung", betont Kananov.

Bleibt die Frage, wo sich Red Hat in einem Marktsegment platzieren will, das - im Server-Bereich - bereits von VMware und zunehmend auch von Microsoft - beherrscht wird.

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