Erst in den USA: Linksys Velop
In den USA schon erhältlich ist die Mesh-Variante von Linksys namens Velop. Für 430 Euro bekommt man zwei Geräte, für 600 Euro drei Stück. Das Prinzip ist identisch: Es gibt ein separates 5-GHz-Modul für die Anbindung der Stationen, zwei weitere für die Nutzer. Die Leistung scheint etwas höher als bei den Geräten von Asus und Netgear zu sein. Linksys bezeichnet sie sogar als AC4400-Access Point (Wobei hier Linksys offenbar die Senderaten von Router und Satellit addiert.
Alle anderen Anbieter kommen nur bei der Addition der drei Bandbreiten 400+867+867 Mbps auf AC2200. Sie sollen jedenfalls jeweils 186 Quadratmeter Fläche abdecken können. Das Design erinnert uns ein wenig an Apples Time Capsule, jedes Gerät ist nämlich ein knapp 19 cm hoher viereckiger Turm.
Designer-Mesh: Sitecom Huddle
Auf wohnzimmertaugliches Design setzt auch Sitecom bei seiner neuen Reihe Huddle. Ein weißes rundes Gehäuse mit internen Antennen zeichnet die Geräte von Sitecom aus. Die sechzehn Zentimeter großen Huddle-Geräte kosten als Paar 350 Euro, das Dreier-Pack kostet 500 Euro. Sie verbinden sich ebenfalls untereinander über ein eigenes Funkmodul, was Sitecom als „Huddle Link“ bezeichnet. Neun sternenförmig angeordnete Antennen sind in jeder Station enthalten, ebenso ein USB-Port für den Anschluss eines Druckers.
Später: TP-Link Deco
Der für günstige Router bekannte Hersteller TP-Link hat ebenfalls ein Mesh-Produkt angekündigt, allerdings sind noch keine näheren Angaben verfügbar. Auch das deco kann man wahlweise als ein Einzelgerät oder Set aus bis zu drei runden Netzwerkgeräten kaufen.
Schon getestet: Google Wifi
Seit kurzem in Deutschland verfügbar ist Googles neues Netzwerkgerät Google Wifi. Der für Heimanwender konzipierte Router kann ebenfalls durch Satelliten erweitert werden und erstellt ein Mesh-Netzwerk. Einzeln kostet das Gerät 140 Euro, der Doppelpack ist für 250 Euro zu haben, das ist auch momentan (11. Juli 17) das einzige im Google Store verfügbare Angebot. Ein Dreierpack kostet nominell 360 Euro und ist wie das Einzelgerät zu teils überhöhten Preisen derzeit nur bei anderen Händlern erhältlich. In unserem Test hat sich gezeigt, dass einstöckige Wohnungen schon von einem Google Wifi profitieren, größere oder mehrstöckige Wohnungen kommen mit zwei Geräten wunderbar klar, ein drittes verbessert das WLAN im Haus nicht einmal mehr erheblich, diese Mehrausgabe könnte man sich unter Umständen sparen. Das Produktversprechen hält Google Wifi auf alle Fälle: Dort, wo der Datenstrom gefühlt nur noch tröpfchenweise ankommt, wird die Netzqualität erheblich verbessert, solange die einzelnen Knoten des Mesh nicht zu weit auseinander stehen.
Repeater – noch kein Altmetall
Nicht für jeden Anwender sind diese relativ teuren Geräte aber nötig, für gelegentliches Surfen im Garten genügt nach unserer Meinung weiterhin ein billiger Repeater. Ein gerade einmal 16-Euro teures Gerät wie der TP-Link TL-WA850RE ist für viele Anwender wahrscheinlich völlig ausreichend: Man steckt ihn in eine Steckdose und er sorgt für langsamen aber stabileren WLAN-Empfang. Aktuelle Repeater sind außerdem längst nicht mehr so primitiv wie frühere Modelle. So gibt es neuere Geräte mit Dualband-Unterstützung, die sowohl das weit verbreitete 2,4 GHz- als auch das neuere 5 GHz-Band nutzen. Dabei kann sich der Router gleichzeitig über das eine Band mit dem Router verbinden und über das andere Band WLAN bereitstellen. Das sorgt für mehr Leistung als bei den einfacheren Geräten. Hilfreich ist zudem ein Repeater mit Unterstützung für MIMO-Mehrantenntechnik (Multi Input Multi Output). Diese Technik sorgt bei Empfangsgeräten mit mehreren Antennen für höhere WLAN-Tempi. Unterstützt werden iPhones ab dem 6s, iPads ab iPad Air und Macbooks ab 2013. Von AVM gibt es sogar einen DVB-C-Repeater, der über eine Buchse mit dem Kabelanschluss verbunden wird. Dank zweier Kabeltuner kann man dann im ganzen Haus mit dem VLC-Player HD-Fernsehen anschauen.
So setzt auch D-Link bei seinem neuen System Covr auf ein Paket aus einem herkömmlichen Router und einem Repeater. Der Repeater muss mit zwei Funkmodulen auskommen, was die Datenrate reduzieren sollte. Neue Technologien wie Qualcomm SON sollten dies aber in gewisser Weise ausgleichen. Eigentlich ebenfalls eher zu den Repeatern würden wir das Amplifi HD WiFI-System zählen, das aus einem futuristischen Router und zwei Access Points besteht. Der Hersteller nennt diese zwar AmpliFI HD Mesh Points, sie bieten jedoch offensichtlich nur zwei Funkmodule sollen aber besonders leistungsfähige Antennen bieten. Dafür kann man mehrere Router zu einem Mesh-Netzwerk verbinden. Ubiquity ist bisher eher als Anbieter von Enterprise-Hardware bekannt, das System ist etwa bei Alternate für 400 Euro zu haben.
Auch bei den Mesh-Geräten kommt es bei großen Entfernungen schließlich zu schnellem Bandbreitenverlust - trotz dreier Empfänger und hoher Gerätepreise. Unter Umständen kann dann für den Hausbesitzer sogar ein völlig anderes System wie Powerline die bessere Lösung sein: Zumindest Stromkabel sind schließlich in jedem Zimmer eines Hauses verbaut und aktuell erreichen die neuesten Powerline-Adapter wie AVMs Powerline 1240E bis zu 1200 Mbit/s.
OpenMesh
Mesh ist ein sehr verbreiteter Begriff, so findet man bei einer Suche nach "Mesh Routern" beispielsweise bei Amazon Geräte des Anbieters Open Mesh, der sich vor allem an Firmen und kleine Geschäfte richtet. Über eine unkomplizierte Weboberfläche namens Cloudtrax kann man die von Open Mesh verkauften Access Points und Router konfigurieren und verwalten, auch mehrerer Filialen. Allerdings muss man sie per Ethernet verbinden und für Heimanwender ist das System zu komplex. (Macwelt)