Die Oracle-Sun-Zukunft mit Partnern
Die Jagd nach SAP-Kunden hatte laut Oracle-Schweiz-Chef Gröninger bereits Erfolg: Der Schweizer Uhrenhersteller Rolex etwa sei nach und nach von SAP auf Oracle umgestiegen, die Credit Suisse setze Peoplesoft Financials ein, und nicht das Konkurrenzprodukt aus Walldorf. Helsana, ursprünglich ein treuer Mainframe-Kunden, hat auf den Oracle-Stack umgesattelt. Und auch die auf Kunden aus der Luftverkehrsindustrie spezialisierte Sita fährt laut Gröninger ihre gesamte Plattform auf Oracle-Servern
Zusammen mit Sun-Technologie will Oracle den Druck weiter erhöhen, und wie es mit dem neuen Gespann Oracle-Sun demnächst weitergeht, dazu kamen aus den USA klare Ansagen. Oracle werde an SPARC-Servern, dem Netzwerkserver Netra und auch an den x64-Servern festhalten und sie weiter entwickeln, versprach Ellison. Oracle-President Charles Philips gab ein eindeutiges Bekenntnis zu Java und MySQL ab. In die Java Community werde weiter investiert, und Open-Source-Projekte wie MySQL (und OpenOffice) weiter unterstützt, sagte Philips. Version 7 der Java Standard Edition soll so schnell wie möglich erscheinen. Oracles Open-Source-Abteilung werde MySQL verbessern. Was dort allerdings genau auf der Agenda steht, wurde noch nicht verraten.
Sun habe über die letzten Jahre sehr komplexe Distributionskanäle (supply chains) geschaffen, urteilte Philips. Anscheinend macht Oracle auch dieses Missgeschick für die tiefroten Zahlen verantwortlich, die Sun in letzter Zeit eingefahren hat.
Denn in Zukunft sollen 700 strategisch besonders wichtige Kunden nicht mehr über Partner, sondern direkt von Oracle/Sun betreut werden. Außerdem will der IT-Konzern drei hochspezialisierte Verkaufstruppen (sales forces) für die Segmente Backup-Speicher (tapes), Plattenspeicher (storage) und Server schaffen.
"We're hiring! " riefen Oracle-Top-Manager gestern abend immer wieder ins Plenum. 2.000 neue Leute, intern "best reps" genannt, sollen kurzfristig eingestellt werden und für frischen Wind sorgen. Dem stehen allerdings auch an die 1.000 geplante Entlassungen gegenüber. (tecchannel; hal) (wl)