Partnerzukunft ungeklärt

Oracle will integrierte Technologie-Suiten anbieten

01.02.2010
Oracle will der Konkurrenz das Fürchten lehren und in Zukunft integrierte Technologie-Suiten auf Sun-Servern anbieten. Die Verzahnung aus Hadware und Software soll auch den Markt durcheinander wirbeln.
Oracle will der integrierte Technologie-Suiten auf Sun-Servern anbieten.
Oracle will der integrierte Technologie-Suiten auf Sun-Servern anbieten.
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Oracle will der Konkurrenz das Fürchten lehren und in Zukunft integrierte Technologie-Suiten auf Sun-Servern anbieten. Die Verzahnung aus Hadware und Software soll auch den Markt durcheinander wirbeln. Oracle-Chef Larry Ellison hat einen Salto rückwarts vollzogen, "back to the future" heisst die Devise. Vor einigen Monaten noch setzte Ellison voll auf Software und man munkelte, ob Suns Hardwaresparte wohl baldigst den Besitzer wechseln würde. Jetzt ist davon nichts mehr zu spüren und zu hören. Hardware ist doch wichtig. Ganz besonders für die Software-Company Oracle, der die EU letzte Woche grünes Licht für die Übernahme von Sun gegeben hatte.

Der einstige Datenbank-Primus will demnächst integrierte, umfassende Technologie-Suite auf den Markt bringen, wo alle Teilkomponenten optimal aufeinander abgestimmt sind - und dazu gehört auch Hardware, namentlich Suns Solaris-SPARC-Server und Suns Unified-Storage-Systeme. "Integrierte Lösungen laufen schneller und bieten Kunden einen gewaltigen Mehrwert", betonte Ellison.

Wenn Kunden aber eine HP- oder Dell-Maschine nutzen wollten, um Oracle-Software zu betreiben, dann sei das auch ok, schob Ellison nach. Der Oracle-Boss nahm damit Kritikern den Wind aus den Segeln, die behaupten, Oracle wolle seinen Blockbuster, die Datenbank 11g, auf Sun-Hardware festnageln und damit eine Art proprietäres System errichten, das die Hardware-Konkurrenz unter Druck setzen könnte.

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Diese Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet. In der Schweiz mache die Datenbank-Sparte 50 Prozent des Geschäfts von Oracle aus, zusammen mit MySQL erreiche man 55 Prozent, sagte Oracle-Schweiz-Chef Markus Gröninger auf einem Journalisten-Briefing in Zürich. Aber nach über 50 Akquisitionen in den letzten Jahren ist Oracle etwa mit Fusion Middleware und den Fusion Applications, die im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen sollen, längst auch auf anderen Märkten unterwegs.

Dem Hauptkonkurrenten SAP will Oracle dabei mit einer Art Umzingelungsstrategie Kunden abjagen. Sogenannte "Edge"-Produkte, wozu Oracle-Director Jürg Maurer zum Beispiel CRMLexikon-Funktionalität, BILexikon, ECM und Master Data Management zählt, sollen den Prozente-Kuchen der SAP praktisch von aussen her anknabbern. Branchen wie Transporte & Logistik, Retail oder Lifestyle sollen laut Maurer besonders empfänglich dafür sein.

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