Urheberrecht schützen
"Das Urteil gegen die Betreiber von The Pirate Bay hat eine wichtige Signalwirkung. Es stellt klar, dass das Betreiben einer Internettauschbörse mit überwiegend illegalen Inhalten nichts mit Seeräuberromantik zu tun hat. Letztlich verbirgt sich dahinter nichts anderes als eine moderne Form der Hehlerei, an der sich die Betreiber, zum Beispiel über Werbeeinnahmen, persönlich bereichern", so die offizielle Stellungnahme von Stefan Michalk, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie in Deutschland.
Auch die IFPI-Kollegen in der Schweiz teilen diese Ansicht. "Es geht darum, die fundamentalen Rechte der Künstler, Urheber und Produzenten zu schützen. Diese dürfen unter keinen Umständen aufgegeben werden", betont Beat Högger von der Schweizer Landesgruppe der IFPI. Gegen Verbrecher, die diese Rechte in großem Stil verletzen, müsse kontinuierlich vorgegangen werden. "Das ist ein Kampf, den man führen muss", meint Högger.
Der Pirate-Bay-Prozess ist auf internationaler Ebene mit großer Spannung verfolgt worden. Wie die Schwedische Tageszeitung "The Local" berichtet, musste das Stockholmer Bezirksgericht 250 Kopien des Urteilsspruchs anfertigen lassen, um das enorme Medieninteresse aus aller Welt zu befriedigen. Der Auffassung einiger Experten zufolge könnte das aktuelle Urteil aus Schweden auch weitreichende Konsequenzen für Internetnutzer in aller Welt haben.
Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei vor allem die Frage, wann genau beim Herunterladen einer Datei das Urheberrecht verletzt wird beziehungsweise bis zu welchem Punkt der Betreiber einer Website durch das reine Bereitstellen einer technischen Infrastruktur schuldig macht. (pte/rw)